Auch wenn der angestrebte Satzgewinn am Ende knapp ausblieb, so war die Achtelfinalpartie der TuS Kriftel gegen den Erstligisten von den WWK Volleys Herrsching doch das erhoffte Highlight. Dazu trugen nicht nur die Spieler mit ihrer guten Leistung bei, insbesondere das tolle, stimmungsvolle Publikum brachte die Krifteler Weingartenhalle ab und an zum Beben.
Gleich zu Beginn hielt die TuS die Partie offen und spielte bis zum 7:7 gut mit. Die Annahme unter Routinier Felix Blume widerstand den harten Aufschlägen der Gäste. Herrsching erhöhte den Druck im Angriff, während die Hausherren nun etwas mehr Fehler produzierten. Die Gäste zogen auf 12:19 davon und die Partie schien ihren erwarteten Verlauf zu nehmen. Die Krifteler fingen sich nun wieder, konnten zwar den Rückstand nicht verkürzen, doch hielten beim 17:25 durchaus wieder mit und waren wieder im Spiel.
Nach einem Ass von Cedric Braetsch begannen die Krifteler stark in Durchgang 2, ehe sie sich wieder eine Auszeit gönnten und einem Rückstand hinterherliefen. Eine schöne Zuspielfinte von Fynn Müller verhalf den Kriftelern wieder den Anschluss zu finden. Mittelblocker Philip Büchi tat seinen Job und pflückte einen hart geschlagenen Angriff zum nächsten Breakpunkt. Einen erneuten Rückstand machte Florian Bonadt mit starkem Service fast wett. Als Kapitän Tobias Thiel mit einem schönen Zuspiel Pascal Eichler blockfrei spielte und dieser ihn, in seiner ersten Partie für die TuS, im gegnerischen Feld versenkte, war der Glaube an eine Überraschung in der ganzen Halle zu spüren.
Bis zum 22:22 hielten die Krifteler Jungs den Ausgleich. Am Ende war der Favorit vom Ammersee dann doch nervenstärker und gewann den zweiten Durchgang knapp mit 25:23.
Die Mannschaft vom Trainerteam Schön/Haratym/Gola gab aber noch lange nicht auf. In der ersten technischen Auszeit führten die Krifteler mit 8:7. Corin Lodderstedt mit einem Monsterblock und Nils Weber mit einem stark platzierten Diagonalball hielten Kriftel im Spiel. In der Folge erspielten sie erstmals in dieser Partie einen kleinen Vorsprung (16:13). Die Gäste holten aber Punkt um Punkt auf.
Wer dachte, dass die Spannung im vorherigen Satz kaum zu toppen war, sah sich getäuscht. Sebastian Ruhm fand nun immer häufiger die richtigen Lösungen am Netz. Der gut aufgelegte Jannik Weber punktete immer wieder auch aus schwierigen Situationen. Drei Matchbälle wehrten die Krifteler ab, ehe am Ende der Erstligist aus Herrsching sich über ein 27:25 und den damit verbundenen Einzug ins Viertelfinale freuen konnte. Doch die Zuschauer belohnten die Krifteler Spieler noch mit minutenlangem Beifall, die sicherlich noch nie so wenig niedergeschlagen nach einer 0:3-Niederlage waren.
Das komplette Team durfte erhobenen Hauptes das Feld verlassen. Es bleibt zu hoffen, dass sich die TuS schnell wieder an den Liga-Alltag zurückgewöhnt, denn bereits am kommenden Samstag steht das nächste Heimspiel gegen den starken Aufsteiger ASV Dachau an.
Nach dem Pokalfeiertag kommt der harte Zweitliga-Alltag
Nur eine Woche nach dem Pokalachtelfinalspiel gegen den Erstligisten aus Herrsching dürfen die Krifteler Spieler erneut in der Krifteler Weingartenhalle antreten. Am 12. November startet das dritte Heimspiel der Saison. Wie es der Zufall will, kommt der Gegner erneut aus der Nähe von München. Mit dem ASV Dachau kommt ein weiterer Aufsteiger, den man ähnlich wie den TV Rottenburg nicht als normalen Aufsteiger betrachten darf. Der Verein richtet sich mittelfristig für die 1. Liga ein und hat sich zum Sondieren für die Vorlizenzierung angemeldet.
Der Verein steht bei einem Spiel weniger als die TuS in der Tabelle auf Platz 5. Mit einem Sieg könnten die Krifteler vorbeiziehen. Dass dies schwierig wird, zeigen die Siege der Dachauer gegen Dresden, Delitzsch und nicht zuletzt Hammelburg. Dazu muss die TuS Kriftel ihre bisherige "Heimschwäche" ablegen, denn hier fehlt noch ein Sieg.
Der ASV Dachau ist ein interessantes Projekt, in dem zur Zeit der Trainer der Star ist, der zur Not auch noch selbst ins Geschehen eingreifen kann. Der 125-malige Ex-Nationalspieler ist in unserer Region kein Unbekannter, denn er spielte von 2017 bis 2019 bei den United Volleys. Ansonsten setzt Dachau auf junge hoffnungsvolle Talente, von denen einige auch in der hervorragenden Jugendabteilung ausgebildet wurden.
Das kann auch die TuS Kriftel von sich behaupten und hofft mit ihrer Erfahrung und vor allem der Unterstützung der Zuschauer die drei Punkte am Schwarzbach zu behalten. Eigentlich müsste die Lust der Krifteler Fans auf TuS Volleyball nach dem letzten Samstag groß sein.
Trainer Schön hofft, dass der erkrankte Punktelieferant Marius Büchi im Laufe der Woche wieder ins Training einsteigen kann und er zum ersten Mal in der Saison auf einen vollen Kader zurückgreifen kann.
Wer am Samstag den Weg nicht in die Halle findet, der darf die Partie auch via Livestream bei sportdeutschland.tv kostenlos verfolgen.
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