Pfarrer Karl Zirmer und Germania-Vorsitzender Peter Zankel durften die Zuhörer bei ihrer Begrüßung auf ein umfangreiches Repertoire einstimmen. Denn sowohl die „Happy Voices“ als auch der Gemischte Chor, der heutige Stammchor des vor 146 Jahren als Männerchor gegründeten Gesangsvereins, traten für je zwei Blöcke auf die Stufen zum Altarraum. Zum Abschluss sangen beide Chöre gemeinsam den „Weihnachtsstern“ und mit dem Publikum zusammen „O du Fröhliche“.
Dirigentin Joana Skuppin und bei einigen der Stücke Pianist Lukas Schopf führten die Happy Voices durch ein Dutzend internationale Weihnachtslieder, die drei Kontinente abdeckten, in den Originalsprachen vorgetragen. Zunächst blieb der Chor in Westeuropa: Auf die „Ding Dong Bells“ aus England folgte das französische „Noël Nouvelet“. Wieder zurück auf die Insel ging es zum Volkslied „Scarborough Fair“, das eigentlich kein Weihnachtslied ist, aber trotzdem die Stimmung trifft. Sarah Wolff sang hier als Solistin.
„Osseh shalom“ ist ein israelisches Lied, das den Wunsch nach Frieden ausdrückt und daher allemal in die Weihnachtszeit passt. Die Solistinnen waren in diesem Fall Renate Jost und Sonja Guthmann. „Adeste fideles“ ist wiederum ein echtes Weihnachtslied, das auch ins deutsche Kirchliedgut als „Nun freut euch, ihr Christen“ eingeführt wurde, dessen Textversion die Happy Voices ebenfalls vortrugen. Den Abschluss des ersten Blocks bildete „Merry Christmas, Everybody“, das von der britischen Rockband Slade in den 70er Jahren stammt und zu den beliebtesten modernen Weihnachtssongs der Freunde der härteren Gangart gehört.
Der Gemischte Chor unter der Leitung von Georg Kardos hatte zwar auch internationales Repertoire zu bieten, bot aber auch klassische deutsche Lieder. So sang der Chor nach „Freu Dich, Erd- und Sternenzelt“, das aus Tschechien stammt, den Romantiker „Es ist ein Ros entsprungen“, gefolgt von „Love came down at Christmas“, ein vertontes Weihnachtsgedicht aus dem 19. Jahrhundert. Camilie Saint-Saëns‘ „Oratorio de Noël“ schloss den ersten Auftritt des Gemischten Chores ab.
Als Trennung zwischen den Chorblöcken trug Leonie Schneider als weitere besinnliche Note ein Weihnachtsmärchen vor. Die Geschichte der Schülerin berichtete über die Bedeutung der Adventskerzen.
Der zweite Block der „Happy Voices“ begann mit dem in Amerika Mitte des 19. Jahrhunderts aus der Feder eines Pfarrers entstandene Gedicht „It Came Upon Midnight Clear“, das als Weihnachtslied vertont wurde, gefolgt von der „Night of Silence“, den „Silver Bells“ (Filmmusik aus den 50er-Jahren) und dem ursprünglich aus Böhmen stammenden „Kommet, ihr Hirten“. „Calypso Gloria“ von Emily Crocker ist ein als Kirchenlied entstandenes geistliches Chorlied. Und mit „Feliz Navidad“ kam zum Abschluss der Soloauftritte des Chors auch der Klassiker moderner spanischer Weihnachtslieder zu seinem Recht.
Der Gemischte Chor startete in seinen zweiten Block mit „Die Engel über den Feldern“, eine von Gerhard Deutschmann aus dem Französischen transformierte Weise, es folgten Wilhelm Heinrichs „Weihnacht“, Georg Friedrich Händels Adventslied „Tochter Zion, freue Dich“ und zum Abschluss – wer könnte darauf verzichten – „Jingle Bells“, der amerikanische Klassiker, der bereits Mitte des 19. Jahrhunderts entstand.
Den letzten Block absolvierten beide Chöre gemeinsam, zunächst mit dem von Georg Kardos arrangierten „Weihnachtsstern“, und dann als Krönung des frühen Abends mit dem Publikum gemeinsam das „O, du Fröhliche“ (Arrangement: Joana Skuppin).
Vielfältig in Zeit und Ort der Entstehung war das Liedgut, das die Germania-Chöre in der Christkönigkirche nach viel Probenarbeit vortrugen. Der gute Besuch des Konzerts zeigt, dass die Bischofsheimer diesen Beitrag besinnlicher bis beschwingter Melodien am dritten Advent zu schätzen wissen. Und sie dürfen davon ausgehen, dass der Chor diese Tradition auch im kommenden Jahr fortsetzt.