Chöre beenden „Tournee“ im Bürgerhaus

Die „Happy Voices“ (vorne) und der Gemischte Chor der Germania boten im Bürgerhaus zwei Stunden lang ein unterhaltsames Programm, das sich um eine Tourneereise der Bischofsheimer Sänger drehte.

Über 300 Zuschauer Gäste ließen sich im Bürgerhaus musikalisch ausgefallen von einer Weltreise berichten

BISCHOFSHEIM (kp) – Auf eine erlebnisreiche „Welt“-Tournee nahmen die beiden Chöre des Gesangvereins Germania ihre im mit über 300 Gästen gut besuchten Bischofsheimer Bürgerhaus mit. Ein herrliches Ambiente bot sich dem Betrachter schon zu Anfang: Das Bürgerhaus erstrahlte „meerblau“ durch originell gedeckte Tischreihen und ideenreich präsentierte sich das von Chormitglied Malermeister Norbert Haus gemeinsam mit Willi Mauer u.a. mit alten Koffern gestaltete Bühnenbild, das von einer riesigen Leinwand dominiert wurde. 
Bereits eine Stunde vor Konzertbeginn herrschte an den Tischen im Saal und der Sektbar im Foyer erwartungsfrohe Stimmung, die im Laufe des Konzertabends keineswegs enttäuscht wurde. Für eine hervorragende Bewirtung sorgte auch in diesem Jahr ein perfekt eingespieltes Bewirtungsteam des hiesigen Radfahrervereins. 
Pünktlich um 19 Uhr betraten die beiden Germania-Chöre den Konzertsaal und nahmen links und rechts der Bühne Platz, um ihren Gästen eine freie Sicht auf dieLeinwand zu gewähren. Nach der Begrüßung des Publikums und der Ehrengäste durch den im zweiten Jahr agierenden Germania-Vorsitzenden Peter Zankel startete das bunte Programm des Germania-Konzertes, für dessen Gesamtleitung in diesem Jahr Chormitglied Hans Junker verantwortlich zeichnete. Bewusst hatten sich Vorstand, Chorsänger und Chorsängerinnen gegen ein „klassisches“ Chorkonzert entschieden und nun bereits im zweiten Jahr an einem „ausgefallenen“ Konzertabend gearbeitet. Das Rahmenprogramm des Abends boten Filmeinstellungen (verantwortlich hierfür: Matthias Diehl), die an Witz, Information und Überleitung zu den jeweiligen Gesangseinlagen der beiden Chöre nicht zu überbieten waren und bestens ankamen. 
Lisbeth (Susanne Haus) und Heiner (Bernd Claas) lesen beim Frühstück in ihrer jeweiligen Zeitung von der bevorstehenden Welttournee der Germania-Chöre. Da beide ebenfalls schon immer mal auf große Reise gehen wollten, beschließen sie kurzerhand, dem Chor beizutreten und werden als Mitsänger erfreut aufgenommen. Der Rest der Geschichte erzählt sich schnell: Wie so oft im Leben läuft nichts wie geplant.Die Beiden kommen zu spät zum Abflug und sind somit dazu verdammt, ihrem Chor auf Um- und Irrwegen hinterherzureisen. Ob in Amerika, Frankreich oder Italien – immer wieder treffen sie während ihrer Stationen auf einen hilfsbereiten und wortgewandten „Einheimischen“ (hervorragend dargestellt von Sebastian Schmelzer). Die Filmsequenzen – als Ersatz für die Anmoderation der Chorstücke gedacht – sorgten über den ganzen Abend immer wieder für heiteres Publikumsgelächter. 
Gesanglich startete der gemischte Chor der Germania unter der Leitung von Thomas Löffler mit dem „Champagnerlied“, bevor Bernd Claas die Besucher mit einem Solo mit „Über die Wolken“ nahm. Die „Happy Voices“ besangen in zwei Liedern ihre Ankunft in den USA („What a wonderful World“ und „California Dreaming“/hervorragend unterstützt durch die Flötistin Marah Herrmann). Der gemischte Chor ließ „New York, New York“ folgen, bevor das TV-Ballett gekonnt für eine weitere optische Auflockerung des Abends sorgte. Es folgten drei sehr einfühlsam vorgetragene Gospels der „Happy Voices“ unter Leitung von Gerlinde Borngässer. Hier fehlte, nach Publikummeinung – betreffend der Liedauswahl – etwas Pep. 
Mit ihrem Chorleiter Thomas Löffler haben die „Germanen“ nicht nur einen sympathischen Dirigenten, sondern auch hervorragenden Sänger verpflichtet, der sich während des Konzertes mit einigen Soli (u.a. „Bin nur ein Jonny“) gekonnt präsentieren konnte. Bevor Vorsitzender Peter Zankel die Gäste mit einer spaßigen Abhandlung über den Chorgesang in die halbstündige Pause entließ, beendeten die „Happy Voices“ Teil 1 des Abends mit „Stand by your man“ und „Leaving on a jetplane“. 
Stimmungsvoller versprach der zweite Teil des Konzertes nach Überfliegen des Atlantiks mit der Ankunft in Frankreich zu werden. Auf „L'Angelus“ (gemischter Chor) folgte „Champs Elysee“ (Happy Voices) und erneut das TV-Ballett mit einer themenbezogenen gekonnten und mit viel Beifall aufgenommenen Tanzeinlage. 
Angekommen in Italien erfreute der gemischte Chor mit seinem Solisten Willi Wolf („O sole mio“) das Publikum. Es folgten weitere italienische Gesangsdarbietungen des gemischten Chores („Chianti Wein“ und „O mia Bella Napoli“), bevor sich die beiden Chöre zum großen Finale gemeinsam mit dem Solisten Thomas Löffler bei „Funiculi“ zusammentaten. Just zu diesem Zeitpunkt trafen auch die beiden „Hinterherreisenden“, Lisbeth und Heiner, im Bischofsheimer Bürgerhaus ein und gemeinsam sangen die nun heimgekehrten Chöre „Die Bischofsheimer Luft“ – wobei sich die beiden Solisten Thomas Löffler und Willi Wolf wiederum gesanglich hervortun konnten.
Sein Ende nahm der Konzertabend mit den Dankesworten von Peter Zankel an alle Beteiligten, Spender, an den Radfahrerverein für die Bewirtung, den Handharmonika-Spielring für den Einsatz an der Garderobe, den Hausmeister Günther Teuschel für dessen Geduld, an die Tontechnik, Walter Vest an der Kamera, Werner Mauer am Licht, die Solisten der Happy Voices (Ulrike Keller, Amy Brox-Schäfer und Michael Helmerich) und nicht zu vergessen: den Vorsitzenden des Handharmonika-Spielrings Bischofsheim, Stefan Finkenauer, der das Konzert hervorragend und einfühlsam am Klavier begleitete. 
Noch lange nach den Zugaben „Einmal um die ganze Welt“ (Susanne Haus/Bernd Claas) und unter Beihilfe des Publikums mit dem Song „Die Bischofsheimer Luft“ waren der Bürgerhaus-Saal und auch die Sektbar im Foyer von vielen wohlgelaunten Konzertbesuchern, sowie stolz-erleichterten Sängerinnen und Sängern beider Chöre, die sich im vergangenen Jahr unter ihren jeweiligen Chorleitern hörbar weiterentwickelt haben, gut besucht. 
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