Schlecht informiert eingestiegen

Einbruch im Rathaus I bringt Tätern wenig Beute, aber hohen Schaden

BISCHOFSHEIM (gus) – Wir vom Lokal-Anzeiger sagen es ja immer wieder: Zeitung lesen macht schlauer. Ganz schlecht informiert über den Füllstand der Schatzkisten der Gemeinde Bischofsheim müssen die Täter gewesen sein, die in der Nacht zum Sonntag (30.) das Rathausgebäude I nach Wertgegenständen durchsuchten. Außer Schaden nichts gewesen, lautet die Bilanz des unerwünschten Besuchs, „zu holen gab es in den Büros nicht viel, das könnte man eigentlich wissen“, sagte Hans Jantschek.

 

Er ist in der Gemeindeverwaltung zwar für den Bereich Sicherheit und Ordnung zuständig, aber es war nicht etwa seine beruflich geprägte Spürnase für Unordnung in den Rathausräumen, die ihn am Sonntag zum ersten Mitarbeiter am Ort des Geschehens werden ließ. „Ich wurde von einem Bürger angesprochen, dass am Rathaus ein Seitenfenster offen steht“, berichtete Jantschek. Da er sein eigenes Büro im Rathaus II hat, verfügt Jantschek nicht über die Schlüssel für alle Büroräume im Gebäude I und musste sich erst einmal Schlüsselhilfe besorgen um nach dem Rechten sehen zu können.
„Die Täter sind durch das aufgehebelte Seitenfenster eingestiegen und dann von Büro zu Büro gegangen“, schildert Jantschek die ersten Erkenntnisse. Da die einzelnen Bürotüren im Rathaus für gewöhnlich abgeschlossen sind, mussten die Eindringlinge die Türen eintreten um die Räume durchstöbern zu können. Dabei splitterte das Holz ordentlich, Zagen flogen heraus.
In den Büros durchsuchten die Täter die Schränke, auch diese mussten sie dazu zum Teil erst einmal aufbrechen. „Vermutlich hofften sie darauf einen Tresorschlüssel zu finden“, vermutet Jantschek. Auch der Blick in die vermeintliche Schatztruhe der Gemeinde wäre für die ungebetenen Gäste eher enttäuschend gewesen, denn natürlich sind auch dort keine bedeutenden Geldsummen oder Wertgegenstände gelagert. Selbst einen zunächst vermissten Laptop aus dem Bürgermeisterbüro hatte Rathauschefin Ulrike Steinbach sicher zuhause verwahrt.
„Letztlich haben die Täter wohl nichts Wertvolles gefunden, aber der Sachschaden ist immens“, resümierte Jantschek. Dass es sich um den dumme Aktion übermütiger Jugendlicher gehandelt hat, glaubt er nicht – dazu war das Vorgehen der Täter zu systematisch, die die Büros auch nicht übermäßig verwüsteten. Die Gemeinde ist gegen solche Unbill versichert. Gestern war die polizeiliche Beweisaufnahme im Rathaus abgeschlossen, heute oder morgen hofft Jantschek, den Gutachter der Versicherung begrüßen zu können. Wenn dieser sich ein Bild gemacht hat, darf endlich aufgeräumt werden. Da steht noch einige, auch handwerkliche Arbeit an, bis alle Spuren beseitigt sind.
 
Rathaus teilweise geschlossen
Daher muss das Gebäude I der Gemeindeverwaltung bis einschließlich diesen Freitag (4.) für den Publikumsverkehr geschlossen bleiben, teilt die Gemeinde mit. Dies betrifft die Telefonzentrale, die Abteilung Finanzen, Steuern und Grundstücksmanagement, die Abteilung Zentrale Dienste und das Büro der Bürgermeisterin. (Fotos: Jantschek)

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