„Am Ende der ersten Woche soll der erste Ring komplett sein“, erläuterte Anna-Maria Fuchs, im dritten Jahr durchführende Leiterin der Ferienspiele, die Zielvorgabe an die Kinder. Nächste Woche soll dann – logisch – der zweite Ring folgen, so dass die „Retter des Siegels“, so der Titel der diesjährigen Ferienspiele, bei der Abschlussfeier am Freitag kommender Woche das Zeichen komplett präsentieren können und das verschwundene Dorf wieder zu neuem Leben erweckt haben.
Eine mysteriöse „Oma“ erläuterte am Montag auf der Bühne den Kindern diese Vorgeschichte, seltsamerweise war Fuchs in der Zeit gerade nicht zu sehen. Auch Bürgermeisterin Ulrike Steinbach erschien, als sie selbst natürlich, zur Eröffnung und wünschte den Kindern ereignisreiche zwei Wochen. Die begannen am Montag mit Schnitzeljagden und einer Schatzsuche, am Dienstag war ein Großteil der Kinder auf dem Hochheimer Abenteuerspielplatz unterwegs.
Insgesamt nahmen 60 Kinder am Programm teil. Weil die Gruppe in der zweiten Woche größer wurde, stieß ab Montag eine weitere Betreuungskraft dazu, so dass Fuchs und ihre Kolleginnen und Kollegen dann zu zehnt die Erst- bis Fünftklässler zu bändigen versuchten. Das klappte, da sich schon in den ersten Tagen zeigte, dass die Ferienspielkinder durchweg sehr verträglich waren, sich begeistern ließen und mit Eifer an den Aufgaben arbeiteten.
Im Jugendhaus selbst wurde hauptsächlich gebastelt, mit Holz in der Werkstatt, wo ein Bühnenaufbau entstehen sollte, sowie natürlich mit Gips, Ton und Co. Wichtiger Bestandteil des Programms waren aber natürlich die Ausflüge und Außenaktivitäten, für die sich wieder die bewährten Kooperationspartner im Bischofsheimer Vereinsleben fanden. So ist das Angeln am Silbersee unter Anleitung der Experten des ESV so beliebt, dass es am Dienstag und Donnerstag gleich zweimal angeboten wurde.
Auf das Fußballspiel, das in der zweiten Woche gegen eine Kostheimer Kitavertretung geplantwar, wurde die Bischofsheimer Mannschaft durch einen echten Trainer aus dem Teamerteam vorbereitet. Der Sport stand bei einer „Kinderolympiade“ in der zweiten Woche sowieso im Mittelpunkt, die aber weniger aus den klassischen Sportarten, denn aus vielen Geschicklichkeitsspielen bestand.
Für die Bischofsheimer Kinder sind die Ferienspiele aber immer auch eine tolle Gelegenheit, die Attraktionen der Region kennenzulernen, die sie dann wohl künftig öfter mit Eltern oder Freunden wieder aufsuchen werden. Dazu zählt traditionell der Barfußpfad in Bad Sobernheim, das Ziel des ersten Gesamtausflugs am Mittwoch, 26. August. Schon im vergangenen Jahr war der Wasserspielplatz in Bingen ein Ziel – dann fiel dieser Ausflug wegen schlechten Wetters allerdings aus. In der zweiten Woche stand ein neuer Versuch an, diese Attraktion im Ausflugsprogramm der Ferienspiele zu etablieren.
Einen Höhepunkt hatte die erste Woche am Donnerstag zu bieten, am Abend stieg eine „Überraschungsparty“ und die Kinder übernachteten anschließend im Jugendhaus. Wie überhaupt der Donnerstag traditionell sehr ereignisreich verlief bei den Ferienspielen. In der zweiten Woche war die Feuerwehr dann am Nachmittag zu Gast und spendierte eine Schaumparty.
60 Bischofsheimer Kinder hatten gute Chancen, mit tollen Erlebnissen und vielleicht auch neuen Bekanntschaften oder sogar Freundschaften zu anderen Kindern ihre Schulferien zu beenden. Ganz so beliebt wie einst ist das Angebot allerdings längst nicht mehr, denn ausgelegt waren die Ferienspiele ursprünglich einmal auf knapp 100 Kinder. Schon seit Jahren wird diese Größenordnung jedoch nicht mehr erreicht. Am Angebot kann das eigentlich nicht liegen.
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Rubrik: Bischofsheim
25.09.2015
Stück für Stück entsteht das alte Siegel neu
Bei den Bischofsheimer Ferienspielen geht es diesmal um die Wiederauferstehung eines verlassenen Dorfes

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Handwerkskunst mit Gips, Ton und Farben steht bei vielen Kindern hoch im Kurs und wird daher stets unabhängig vom Leitthema angeboten. Hier entstehen gerade Gipsmasken, die sich bei einer Party bestens einsetzen lassen.
(gus/Foto: Steinacker)
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