Bürgermeister Ingo Kalweit begrüßte alle Anwesenden und sagte: „Ich verstehe es einfach nicht, dass so viele rücksichtslose Dreckspatzen ihren Müll illegal entsorgen, anstatt ihn zum Wertstoffhof zu bringen, denn so viel mehr Arbeit ist das doch auch nicht.“ Verärgert ist er über solche Leute, die bei Facebook über die Vermüllung Bischofsheims schimpfen, aber wahrscheinlich nicht die sind, die am Umwelttag teilnehmen. Die Gemeinde will sich auch an die Bahn wenden, denn auf deren Gelände am Schwarzen Weg werde immer jede Menge Müll entsorgt und keinen interessiere es. „Wir ziehen in Erwägung, den Müll von einem Unternehmen entsorgen zu lassen und der Bahn die Rechnung zukommen zu lassen.“
Dann wurden Gruppen eingeteilt und nachdem alle gelbe Warnwesten mit dem Aufdruck „Bischofsheim“, Greifzangen und, wenn gewünscht, auch Handschuhe und große Müllsäcke erhalten hatten, ging es los und zwar einmal rund um Bischofsheim, denn die Verantwortlichen wissen um die neuralgischen Punkte: so am Silbersee, am Schwarzen Weg entlang und zu vielen anderen Stellen außerhalb, wohin die Teilnehmer mit Gemeindeautos gebracht und auch wieder abgeholt wurden. Innerhalb von Bischofsheim werden Schmutz und Unrat von den Angestellten des Bauhofes entsorgt, immerhin rund zehn Kubikmeter im Monat. Die neue Leiterin des Bauhofes, Susanne Schnell, begrüßte, dass sich nicht nur Gruppen, sondern auch Familien mit Kindern angemeldet hatten.
Mit von der Partie waren die Feuerwehr, die Jugendfeuerwehr, die Kerweborsch und Kerwemädcher und die Ahmadiyya-Gemeinde; von den Parteien waren Mitglieder der BFW, der CDU, der GALB und der SPD dabei, so auch die Landtagsabgeordnete und Gemeindevertretungsvorsitzende Sabine Bächle-Scholz, außerdem Privatpersonen, und alle wollen nicht, dass Bischofsheim im Dreck versinkt. Die Leiterin des Bauhofs bedauerte, dass es immer wieder Menschen gibt, die ihren Müll einfach irgendwo entsorgen und das, obwohl die Gemeinde ja fast einen Rundumservice anbietet und man unter anderem seinen Müll auf dem Wertstoffsammelplatz am Schindberg kostenlos abgeben kann. „Es ist wichtig, dass alle an einem Strang ziehen und in der Gemeinde schon im Vorfeld nicht so viel Müll einfach hingeworfen wird. Leider ist in der Nähe von Supermärkten und den Fast-Food-Restaurants das Müllaufkommen immer besonders hoch. Wichtig ist es auch, wenn die Eltern ihren Kindern mit gutem Beispiel vorangehen. Nur so kann die Gemeinde sauber gehalten werden.“
Zur Mittagszeit trafen sich alle wieder im Bauhof, um sich mit den angebotenen Speisen, wie Tomate-Mozzarella, Käseplatte und warme Fleischwurst mit Brötchen zu stärken, alles schmeckte nach getaner Arbeit hervorragend. Natürlich standen auch Getränke für alle bereit, und so konnte man berichten von den außergewöhnlichen Funden, wie jede Mengen Tüten mit Streu aus einem Kaninchen- oder Meerschweinchenkäfig, Gartenmöbel – schön zusammengestellt –, Unmengen an Schnapsflaschen, Kaffeebechern und sonstigem Verpackungsmüll. Alles wanderte in die mitgebrachten Müllsäcke und wurde in der Art an den Rand gestellt, dass die Mitarbeiter des Bauhofs, die die Route am Montag abgefahren sind, diese einsammeln und im Bauhof in die dafür bereitgestellten Container entsorgen konnten. An diesem Samstag kamen rund zehn Kubikmeter Müll zusammen, der von den Mitarbeitern des Bauhofs professionell entsorgt wurde.
Das Resümee der Helfer war: Würden nicht solche Mengen an Verpackung produziert und so viele Menschen nicht ihren Müll unachtsam entsorgen, wäre solch ein Einsatz nicht nötig. Trotzdem wollen alle im nächsten Jahr wieder teilnehmen.
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