Fairtrade-Kreis für weitere zwei Jahre Der Verein TransFair überreichte dem Landkreis Groß-Gerau die Urkunde

Diese Mitglieder der Fairtrade-Steuerungsgruppe freuten sich bei ihrem jüngsten Treffen im Landratsamt über die Urkunde, die den Kreis Groß-Gerau erneut als Fairtrade-Kreis ausweist (v.l.): Hilde Müller vom Umweltamt Rüsselsheim, Dr. David Hüser, Katholisches Dekanat Rüsselsheim, Landrat Thomas Will, der Fairtrade-Projektbeauftragte des Kreises, Stefan Leimbach, Else Trumpold (Vorsitzende Kirchenvorstand Evangelische Kirche Büttelborn) und Barbara Reis, Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Dritte Welt Dornheim.

Der Verein TransFair überreichte dem Landkreis Groß-Gerau die Urkunde

Der Kreis Groß-Gerau darf für weitere zwei Jahre den Titel Fairtrade-Kreis führen. Der Verein TransFair hat dem Kreis jetzt erneut die entsprechende Urkunde verliehen. Bereits seit November 2015 erfüllt der Landkreis Groß-Gerau die Bedingungen eines Fairtrade-Kreises: Es bieten mindestens 36 Einzelhandelsgeschäfte und 18 Gastronomie-Betriebe mindestens je zwei fair gehandelte Produkte an. Außerdem gibt es mindestens zwei Schulen, zwei Vereine und zwei Kirchengemeinden, die durch Aktionen den Gedanken des fairen Handels bekannter machen. Auch der Kreis selbst, der nach dem Rheingau-Taunus-Kreis der zweite Fairtrade-Kreis in Hessen war, bietet in seinem Bistro „Zum Amt“ in der Wilhelm-Seipp-Straße 4 fair gehandelte Produkte an.

„Wir möchten dafür sensibilisieren, möglichst Lebensmittel, Kleidung und andere Dinge zu kaufen, die unter fairen Bedingungen für Mensch und Umwelt hergestellt worden sind", sagt Landrat Thomas Will zum Engagement des Kreises. Dabei hilft die Vernetzung mit Kreiskommunen, Vereinen, Institutionen und anderen hessischen Landkreisen. Mörfelden-Walldorf und Kelsterbach waren noch vor dem Kreis selbst Fairtrade-Towns. Rüsselsheim, Bischofsheim und Büttelborn wollen demnächst folgen – und noch weitere Orte im Kreis Groß-Gerau sind bereits auf dem Weg, zum Beispiel Groß-Gerau und Ginsheim-Gustavsburg. Die Vernetzung ist – über die faire Metropolregion Rhein.Main.Fair – sogar bundesländerübergreifend. Auch dort arbeitet Stefan Leimbach, Leiter der Steuerungsgruppe in der Kreisverwaltung, in der Steuerungsgruppe mit. „Mittlerweile werden wir aus anderen Kommunen angefragt, um über unsere mehrjährigen Erfahrungen zu sprechen und zu informieren", erlebt der Projektbeauftragte viel Wertschätzung für die Arbeit der Kreis-Lenkungsgruppe und ihrer Kooperationspartner Kreisvolkshochschule, Kommunen, Kirchen und der Vereine.

Aktuell gab und gibt es gerade mehrere Beispiele für deren Aktivität. So war am 15. November „The Fair Trade Play – Eine politische Revue zum fairen Handel“ mit dem Hope Theatre Nairobi in der Marktkirchengemeinde Rüsselsheim zu sehen. Am vergangenen Wochenende bot zudem die Eine-Welt-Gruppe der Evangelischen Kirchengemeinde Mörfelden eine Ausstellung und Verkauf von Kunsthandwerk und Lebensmitteln aus fairem Handel zur Unterstützung des Projekts Maziwa in Kenia.

Am 27. November veranstaltet das Katholische Dekanat Kreis Groß-Gerau in Büttelborn einen Austausch zum Thema globale Gerechtigkeit und fairer Handel. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr im katholischen Gemeindezentrum.

Auch für kommendes Jahr sind schon einige Veranstaltungen in Vorbereitung. Die Fairtrade-Steuerungsgruppe plant gemeinsame Aktivitäten mit der Luise-Büchner-Schule in Groß-Gerau, zum Beispiel eine Handysammel-Aktion. Althandys können übrigens jederzeit auch im Landratsamt an der Infothek abgegeben werden, damit diese einem Rohstoffrecycling zugeführt werden.

Im Frühjahr ist die Beteiligung an der Fairtrade-Rosenkampagne geplant, im Herbst gibt es wieder einen Aktionstag anlässlich der Fairen Wochen (11. bis 25. September) unter dem Motto "Nachhaltige Produktion — Nachhaltiger Konsum". Außerdem wollen die Fairtrade-Aktivisten am autofreien Sonntag "Der Kreis rollt" am 17. Mai 2020 präsent sein und an der Strecke fair gehandelte Produkte anbieten.

Die vom Verein "TransFair" beförderte Kampagne Fairtrade-Towns gibt es mittlerweile in 36 Ländern mit mehr als 2000 Fairtrade-Towns, darunter London, Rom, Brüssel und San Francisco. In Deutschland tragen aktuell mehr als 630 Kommunen den Titel. In all diesen Orten haben sich Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft vernetzt und fördern den fairen Handel auf kommunaler Ebene. TransFair ist der Verein zur Förderung des Fairen Handels mit der sogenannten „Dritten Welt".

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