Zum Abschluss ein Rundtanz von Vivaldi

Das letzte Konzert der Reihe "Klassik vorm Anker" fand noch einmal großen Zuspruch

Mit einem gut besuchten, letzten Auftritt verabschiedete sich die Reihe „Klassik vorm Anker“ am Sonntagmittag vom Publikum. Vier Mal präsentierte der Evangelische Posaunenchor Ginsheim sich wieder im Anschluss an den Gottesdienst am Fuße der Kirche und des Dammes einem interessierten Publikum. Zum Abschied durften sich die Musikerinnen und Musiker um Chorleiter Hans-Benno Hauf noch einmal über einen guten Zuspruch von Zuhörerinnen und Zuhörern freuen, die mit einer Zugabe, einem Rundtanz von Antonio Vivaldi, in den restlichen Sommer entlassen wurden.

Werke des italienischen Komponisten (1678 – 1741) und vor allem von Joseph Haydn (1732 – 1809) interpretierte die Gruppe mit ihren Blechblasinstrumenten. Nachdem es mit der Lautsprecheranlage in diesem Jahr von Beginn an Probleme gab, verzichtete der Chor diesmal ganz auf das Aufstellen der Boxen. Hauf musste seine Erläuterungen, was die Komponisten mit den Werken auszudrücken versuchten, mit ganzer Stimmkraft unter die Zuhörer bringen. Besonders bei Haydn komme sein positives Wesen in den Werken sehr gut zum Ausdruck, findet Hauf. Der Komponist soll auch über Scherzboldqualitäten verfügt und dadurch entsprechend fröhliche Tonfolgen zu Papier gebracht haben.

Der Besucherandrang bei "Klassik vorm Anker" in diesem Jahr konnte die Zahlen des Vorjahres nicht ganz erreichen. „Im Grunde war es zum Abschuss ein gut besuchter Sonntag, der dem Durchschnittsbesuch im Vorjahr entsprach“, ordnete Hauf dies ein. Dass die Gesamtbesucherzahl nicht gehalten werden kann, war schon am zweiten der vier Sonntage klar, weil da wetterbedingt der Auftritt in die Kirche verlegt werden musste. Die meisten Fans der "Klassik vorm Anker“-Reihe blieben gleich zu Hause, in der Kirche verfolgten nur rund 30 Zuhörer den Auftritt.

„Wir sind mit dem Interesse durchaus zufrieden“, betont der Choreiter. Dass es mal mehr, mal weniger Interesse gibt, ist eine normale Verteilung, aber zumindest bei besserem Wetter ist es allemal groß genug, um den Posaunenchor zu motivieren, die Reihe fortzusetzen.

Das ist auch für das kommende Jahr bereits gesichert, wie Hauf ankündigen kann. Der Prozess der Auswahl der Stücke und Einübung ist nach all den Jahren eingespielt. „Das Programm stelle ich in den ersten zwei, drei Monaten des Jahres zusammen“, erläutert Hauf. Ab März geht es an die Proben, jeweils als Bestandteil der wöchentlichen Übungsstunden an den Freitagen. Dabei muss Hauf aus seinen 35 Musikerinnen und Musikern die zehn bis zwölf Mitglieder der Klassik-vorm-Anker-Besetzung auswählen, abstimmen mit den Urlaubsplänen und dem Bedarf entsprechend der Instrumentierung festlegen, „um vier- bis sechsstimmig spielen zu können“.

Ende Juni steht dann das Programm, für die vier Sonntage und ist hinreichend geprobt. Was dann jeweils um elf Uhr zwischen Anker und Kirche ertönt und so locker-flockig daherkommt, ist also Ergebnis monatelanger Vorbereitung.

Die Bitte des Chorleiters am vergangenen Sonntag an die Zuhörer lautete, die Arbeit durch eine kleine Spende zu unterstützen, dazu steht die Spenden-Tuba bei den Auftritten bereit. Denn um die Werke einstudieren zu können, muss der Chor Notenblätter und gegebenenfalls Rechte erwerben, das ist wohl den wenigsten Gästen der Reihe bewusst.

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