Die durch das Feuer gehen

Zahlreiche Ernennungen und Ehrungen beim Neujahrsempfang der Flörsheimer Wehren

FLÖRSHEIM (drh) – „Feuerwehr ist für mich nicht nur einfach ein Hobby, es ist doch ein Lebensziel, Menschen zu helfen“, meint der erst 15-jährige Nassir Bendadda beim Neujahrsempfang der Feuerwehren am Sonntagmorgen. Nassir, dessen Familie aus einer ländlichen Region in Marokko stammt, der selbst aber in Deutschland geboren wurde, ist begeistert vom Tun der Feuerwehr und hat längst auch seinen zwölfjährigen Bruder mit zur Jugendfeuerwehr gebracht. „Die Technik ist beeindruckend. So etwas gibt es in Marokko gar nicht. Handball oder Fußball kann man doch immer spielen, aber bei der Feuerwehr bist du etwas ganz besonderes, wirst gebraucht und setzt dich für die Mitmenschen ein“, erklärt Nassir, der die Gemeinschaft seiner jungen Kameraden sehr schätzt. Gerade die etwas andere Kultur sei für ihn als Kind einer marokkanischen Familie interessant. „Wir unternehmen so viel und es ist schön, ganz viel Neues kennenzulernen.“ Nassir Bendadda wurde im Rahmen des Neujahrsempfangs für sein Mitwirken beim Ablegen der Leistungsspange, der höchsten Auszeichnung für Jugendfeuerwehrangehörige, mit einem kleinen Präsent belohnt. Er selbst konnte die Prüfung aus Altersgründen noch gar nicht ablegen, komplettierte aber das notwendige Team. Mit ihm waren dabei: Luka Walter, Thimo Luley, Tibor Kerstein, Alexander Oetter, Manuel Treisbach, Lukas Dörhöfer und Moritz Boettcher. 

 

Stadtbrandinspektor Volker Draisbach nutzte den Empfang, um allen 127 aktiven Wehrleuten im Stadtgebiet (53 in Flörsheim, 42 in Wicker und 32 in Weilbach) für ihr Engagement zu danken und vergaß dabei auch nicht, das damit in Zusammenhang stehende Entgegenkommen der Familien und Arbeitgeber lobend zu erwähnen. Die aktiven Wehrkräfte seien im vergangenen Jahr 230-mal ausgerückt und hätten dabei vor allem gleich zu Beginn des Jahres mit besonderen Einsätzen wie dem Hochwasser gut zu tun gehabt. Zudem hätten sie bei 36 Besuchen in Kindergärten und Schulen das richtige Verhalten und den Umgang mit Feuer und Notfällen gelehrt. Bei 58 verschiedenen Veranstaltungen seien von den Feuerwehrleuten Brandsicherheitsdienste geleistet worden. 
Erstmalig wurde im Rahmen des Neujahrsempfanges ein besonderer Schwerpunkt auf die Aus- und Fortbildung der Wehrleute gelegt. Peer-Eric Neugebauer und Erik Niedermeier erklärten, wie und wo geübt wurde und zeigten besondere Übungsszenarien wie die Großübung auf dem Main, Jugendübungen oder auch kleinere Übungseinsätze im Stadtgebiet. 
Zum Neujahrsempfang werden alljährlich auch Ernennungen, Beförderungen und Ehrungen ausgesprochen. Julia Kühn aus Wicker und Yvonne Rablewski aus Weilbach wurden zu Feuerwehrfrau-Anwärterinnen ernannt. Feuerwehrmann-Anwärter wurden die Weilbacher Daniel Günther und Manuel Treisbach, der Wickerer Marcel Schmidt und die Flörsheimer Manuel Fuchs, Kevin Jung, Alexander Klos, Mario Selinger und Julian Thomas. Zur Feuerwehrfrau wurde Janina Hohlfeld aus Wicker befördert. Feuerwehmänner wurden Michael Bancik und Jannik Traiser aus Flörsheim sowie Nikolai Herbert und Jan-Niklas Schwob aus Weilbach. Zu Oberfeuerwehrmännern wurden die Flörsheimer Tobias Haschke, Dennis Kaiser, Marvin Kaiser, Daniel Lauer und Mario Litzinger sowie die Wickerer Simon Donhauser, Dennis Ebert und Marco Hentze befördert. Hauptfeuerwehrmänner dürfen sich nunmehr Christian Vogel aus Flörsheim, Thomas Lauer aus Weilbach und Andre Ludwig, Philip Bolz, Marcel Ulrich und Sascha Ulrich aus Wicker nennen. Führungskräftelehrgänge haben Stefan Predikant (Löschmeister in Wicker), Sven Spielmann (Löschmeister in Flörsheim) und Patrick Mehler (Oberlöschmeister in Flörsheim) absolviert. Eine silberne Ehrenmedaille des Nassauischen Feuerwehrverbandes für eine mindestens 20-jährige aktive und pflichttreue Dienstzeit ging an die Weilbacher Kameraden Christian Marienfeld, Christian Sachs, Heiko Dörhöfer, Michael Flach, Matthias Palmovski, Oliver Mehler, Thorsten Press und Thomas Schmidt. Die Ehrenmedaille in Gold für eine mindestens 30-jährige aktive und pflichttreue Dienstzeit erhielten aus Flörsheim Friedhelm Gase, Friedhelm Litzinger, Mario Schneider, Roman Hahn, Thomas Ammon und aus Weilbach Peer-Eric Neugebauer, Rainer Süss und Mathias Koch. Zwei Kameraden wurden zudem aus dem aktiven Dienst verabschiedet, treten sie doch der Alters- und Ehrenabteilung bei und nehmen so am aktiven Einsatzdienst nicht mehr teil. Volker Draisbach dankte Friedhelm Gase, der im Jahr 2000 von der Okrifteler Wehr nach Flörsheim wechselte und Günther Eichler, der im Laufe seiner Einsatzzeit auch stellvertretender Wehrführer und stellvertretender Stadtbrandinspektor war, für ihr Engagement. Die Feuerwehr rahmte den Kameraden ihre alten Helme, die nun zur Erinnerung als Wandschmuck mit Widmung in den Wohnzimmern einen Platz finden können. Peter Josef Keller, der 28 Jahre lang Kassierer der Flörsheimer Wehr war, wurde für 50-jährige Vereinstreue geehrt. Längst überfällig war die Ehrung für Peer-Eric Neugebauer, der aus Bescheidenheit eine Ehrung bislang immer abgelehnt hatte. Sechs Jahre nach der eigentlichen Ehrungszeit überraschte Volker Draisbach jedoch seinen Stellvertreter mit dem silbernen Brandschutzehrenzeichen des Landes Hessen. 
Bürgermeister Michael Antenbrink hatte in diesem Jahr erstmals Schecks zu überreichen, kamen Christian Hohlfeld, Björn Eichler und Volker Draisbach doch in den Genuss der neu eingeführten Anerkennungsprämie des Landes Hessen. Christian Hohlfeld und Björn Eichler wurden für zehnjährigen Feuerwehrdienst jeweils 100 Euro zugesprochen und Volker Draisbach für 20 Jahre gar 200 Euro. „Das System ist neu und wir gehören zu den ersten, die eine Auszahlung erhalten. Die Kriterien aber sind eng gefasst und so kamen in diesem Jahr erst wenige in den Genuss“, erklärte Draisbach, der auch in Zukunft die Prämien beim Land für seine Wehrleute beantragen wird. In der kommenden Woche, so versprach Bürgermeister Michael Antenbrink sollen auch die letzten Abwicklungsmodalitäten für die Flörsheimer Ehrenamtsprämie gelöst werden. Antenbrink dankte den Wehrleuten für ihren Einsatz, freute sich über eine sichere Wehrarbeit und hofft auch im neuen Jahr auf viel Engagement in den Wehren. Er selbst werde sich für die Arbeit der Wehren einsetzen und auch finanzielle Mittel zum Schutz der Bürger bereitstellen.
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