Gelebte Verbundenheit in St. Josef

Kolpingfamilie Flörsheim setzt bei Partnerschaftstag klare Signale für Chipulukusu

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Ein volles Gotteshaus, gemeinsames Gebet und der Duft von Gegrilltem auf dem Kirchhof: Mit einem festlichen Partnerschaftstag hat die Kolpingfamilie Flörsheim am vergangenen Samstagabend ihre enge Verbundenheit mit der Partnergemeinde St. Charles Lwanga in Chipulukusu, einem Armenviertel der sambischen Stadt Ndola, gefeiert. Rund 40 Gläubige nahmen am Partnerschaftsgottesdienst in St. Josef teil – ein sichtbares Zeichen dafür, dass die Partnerschaft auch hier vor Ort lebendig ist.

Der Gottesdienst rückte die Verbundenheit mit der Partnergemeinde und die weltweite Gemeinschaft der Christen in den Mittelpunkt. Diözesanpräses Markus Schmidt betonte in seiner Predigt, dass jeder Mensch bei Gott seinen Platz habe, ohne sich diesen erst verdienen zu müssen. Daraus erwachse eine Verantwortung: „Wir müssen uns immer wieder neu ausrichten und fragen, was wir für andere tun können.“ Die Verbundenheit mit Sambia zeigte sich besonders in den Fürbitten, in denen die Gemeinde in Chipulukusu mit ihren Herausforderungen und Freuden ins Gebet genommen wurde.

Im Anschluss verwandelte sich der Kirchhof in einen Ort der Begegnung. Die Kolpingfamilie hatte ein Grillfest organisiert, das von vielen Gottesdienstbesuchern genutzt wurde, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Ergänzt wurde das Fest durch einen Verkaufstisch mit selbstgemachten Produkten, etwa Holunderlikör oder Bärlauchsalz, dessen Erlös den Projekten zugutekommt. Hergestellt hatten sie Berthilde Enders, Elisabeth Adam, Beate Sondermann, Gabi Lauck und Stefanie Kohl – ein weiterer Beitrag, um die Projekte in Chipulukusu zu unterstützen.

Und Projekte gibt es viele: In Sambia kämpft die Gemeinde mit Stromausfällen, Armut und Bildungsnot. Mit Unterstützung aus Flörsheim konnten jedoch in den vergangenen Jahren Stipendien für Schüler und Lehrkräfte finanziert, Klassenzimmer gebaut und landwirtschaftliche Initiativen wie Schweinezucht und Maisanbau gestartet werden. Neu geplant ist die Installation von Solarpaneelen, um Kirche, Schule und die gemeindeeigene Maismühle von der unsicheren Stromversorgung unabhängiger zu machen.

Ein eindrücklicher Bericht aus Chipulukusu zeigte, was diese Hilfe konkret bedeutet: Jugendliche wie David Mumba oder Juliet Chisenga können ihre Schulausbildung dank Flörsheimer Spenden fortsetzen. Zwei Lehrer befinden sich mit Unterstützung in Ausbildung und selbst eine kleine Schweinezucht wurde aufgebaut. Dieses Projekt soll der Gemeinde langfristig Einnahmen sichern. Auch Weihnachtsgeschenke für Bedürftige konnten finanziert werden, wodurch 50 Menschen in der Krisenzeit versorgt wurden.

Der nächste Höhepunkt der Partnerschaft steht bereits bevor: Ende Dezember reist eine Delegation der Kolpingfamilie nach Ndola. Vom 29. Dezember bis 2. Januar werden die Flörsheimer bei ihren Partnern vor Ort sein, Projekte besuchen und Gespräche über die Zukunft der Zusammenarbeit führen. An der Reise teilnehmen werden Pfarrer Christian Preis, Präses der Kolpingfamilie Flörsheim, sowie Berthilde Enders, Martin Kohl, Cecilia Garcia Charves, Reinhard und Stefanie Kohl, Beate und Dietmar Sondermann, Eva und Rolf Fries und Claudia und Thomas Laudes.

Damit setzt sich die Delegation aus Mitgliedern des Arbeitskreises Partnerschaft und weiteren Engagierten zusammen, die das gemeinsame Projekt mit Leben füllen. Auf dem Programm stehen Besichtigungen der neuen Schulgebäude, des Maisprojekts und des Kirchendachs, das künftig vielleicht Solarstrom liefern soll. Anschließend ist eine Weiterreise nach Livingstone geplant, um Land und Leute besser kennenzulernen.

„Unsere Partnerschaft ist ein lebendiges Zeichen weltweiter Solidarität“, fasste Stefanie Kohl vom Arbeitskreis zusammen. „Es geht nicht nur um finanzielle Unterstützung, sondern um gegenseitiges Lernen, Zuhören und Vertrauen.“ Dass diese Worte keine Floskeln sind, zeigte der Partnerschaftstag: gelebter Glaube in Flörsheim, der eine Brücke schlägt bis nach Sambia.

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