Vor etwa vier Wochen sind die Vögel geschlüpft und nun alt genug, um beringt zu werden.
Mit dem Ring werden sie registriert und die Vogelkundler können so feststellen, woher aufgefundene Vögel ursprünglich stammen. Die Daten werden an die Vogelwarte Helgoland gemeldet, in deren Zuständigkeit die Flörsheimer Gemarkung liegt. Für das Gebiet der Bundesrepublik gibt es noch zwei weitere Vogelwarten, eine in Hiddensee und eine in Radolfzell.
Mit den gesammelten Daten werden die Kenntnisse über die beobachteten Vögel erweitert. Sie sollen helfen abzuschätzen, wie groß ihre Reviere sind und welche Maßnahmen zu ihrem Schutz notwendig sind. Der Steinkauz steht auf der Liste der gefährdeten Tierarten.
Auf der Streuobstwiese hinter dem Industriegelände findet er gute Lebensbedingungen. Eine Brutröhre mit fünf Jungen findet sich selten, so Uwe Dreier von der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON). Die künstlichen Brutröhren ersetzen die natürlichen Brutstätten. Hohle Bäume oder Hohlräume im Mauerwerk alter Gebäude finden die Vögel immer seltener.
Im Bereich Flörsheim gibt es vierzig solcher Brutröhren. In neun sind dieses Jahr Jungvögel zu finden. In dreien davon wird noch gebrütet. Das ist Sache des Weibchens. Das Männchen versorgt die Mutter in dieser Zeit mit Futter. Wenn die Jungvögel geschlüpft sind schaffen die Eltern gemeinsam das Futter heran. Dabei lassen sie den Nachwuchs immer länger allein.
Nach sechs Wochen verlassen die Kleinen erstmals das Nest und zwei Wochen später können sie fliegen. Im Alter von zwei bis drei Monaten verlassen sie das elterliche Revier.
Bei der Beringung am letzten Samstag wurden 30 Steinkäuze gekennzeichnet, dabei fanden sich in drei Brutröhren jeweils fünf Jungvögel.
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