Peter Weber, ein Gönner des Vereins, hatte vor rund zwei Jahren auf einem Vereinskonzert ganz offiziell die Einladung zur Steuben-Parade überreicht. Das Abenteuer USA begann jedoch alles andere als verheißungsvoll, da unmittelbar vor der Abreise ausgerechnet die Erste Vorsitzende des Musikvereins, Gisela Diehl, aus gesundheitlichen Gründen ihre Teilnahme an der Reise absagen musste. Dies sollte aber glücklicherweise der einzige Wermutstropfen auf der Reise bleiben, die für die fast 60-köpfige Delegation allerlei zu bieten hatte.
Zunächst stand natürlich die Steuben-Parade im „Big Apple“ im Mittelpunkt des Geschehens. Nachdem sich die Flörsheimer auf Erkundungstour durch die Millionen-Metropole begeben hatten und im City Hall Park von New York offiziell zur Steuben-Parade begrüßt worden waren, stand am dritten Tag der Vereinsreise die große Parade auf dem Programm. Traditionell fand am Morgen in der St. Patricks Kathedrale ein Festgottesdienst statt, in dessen Rahmen die Fahnen der teilnehmenden Vereine geweiht wurden. Im Anschluss ging es dann zur Parade, die wie immer über die Fifth Avenue führte. Als einer von 17 deutschen Vereinen durfte der Flörsheimer Musikverein unter der Leitung von Dirigent Frank Gärtner bei strahlendem Sonnenschein die einzigartige Atmosphäre im Zentrum der Millionenstadt vor tausenden von Zuschauern genießen, von denen einige offenbar sehr gut über den Ort am Untermain Bescheid wussten. Gleich mehrfach ertönte nämlich beim Vorbeimarsch des Flörsheimer Musikvereins der heimische Fastnachtsruf „Hall die Gail“ aus den Reihen des Publikums. Nach der stimmungsvollen Parade bewiesen die über 30 Flörsheimer Musiker Stehvermögen, als sie am gleichen Nachmittag in einem New Yorker Biergarten noch ein kleines Platzkonzert gaben.
Neben dem Besuch der amerikanischen Metropole und einem kurzen Abstecher nach Annapolis, der Hauptstadt des US-Bundestaates Maryland, stand auch ein Besuch in Loudoun County, dem Partnerkreis des Main-Taunus-Kreises, auf dem Programm. Auch hier gab der Flörsheimer Musikverein ein Konzert, diesmal vor einer außerordentlich geschichtsträchtigen Kulisse. Auf der Terrasse des Dodona Manor in Leesburg/Virginia, dem Privathaus des ehemaligen amerikanischen Generals George C. Marshall (Verfasser des Marshall-Plans), beeindruckte der Musikverein mit einem abwechslungsreichen und überaus anspruchsvollen Programm. Zum Abschluss der ereignisreichen Fahrt, die alle Teilnehmer so schnell nicht vergessen werden, gönnten sich die Flörsheimer noch die Besuche der US-Hauptstadt Washington, D.C., und des geschichtsträchtigen Philadelphia, ehe sie voll von nachhaltigen Eindrücken die Heimreise antraten.