Von Hochzeitsglocken bis Handwerker-Humor

KAB-Fastnachtssitzung: Ein kunterbuntes Feuerwerk aus Humor, Musik und Lokalkolorit

Sitzungspräsident Daniel Schleidt führt humorvoll durch den Abend und schuf einen besonders herzlichen Familienmoment, als er kurzzeitig von seinen Söhnen Silas und Simon auf der Bühne unterstützt wurde.

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) erfüllte am vergangenen Samstag die Herzen der Narren mit Freude, mit der ersten Fastnachtssitzung der Kampagne in der Aula des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums. Ein mitreißendes Programm, bestehend aus altbekannten Gesichtern und neuen Gruppen, bot einen Abend voll närrischem Charme und ausgelassener Stimmung.

Die KAB-Fastnachtssitzungen, die traditionell an den drei Samstagen vor dem Fastnachtswochenende stattfinden, haben sich durch ihr einzigartiges Flair einen festen Platz im Herzen der Flörsheimer Narrenschar gesichert. Unter dem Motto "Echte Flerschemer Fastnacht" präsentierte sich die Veranstaltung erneut in familiärer Atmosphäre. Redner und Aktive, tief mit dem Verein und Flörsheim verbunden, schafften eine besondere Verbindung zwischen Bühne und Publikum.

Die Veranstaltungen waren bereits im Vorfeld ausverkauft und die Rückkehr zu drei Sitzungen verdeutlichte die positive Resonanz auf das erfolgreiche Programm des vergangenen Jahres. Die Sitzung begann mit den "KAB-Wummigs", einem Gesangs-Sextett, das seit Jahren ein fester Bestandteil der KAB-Fastnacht ist. Nach diesem stimmungsvollen Auftakt eröffnete Sitzungspräsident Daniel Schleidt, seit 2012 in dieser Rolle, die Sitzung offiziell. In einem humorvollen Vortrag mit gesungenen Reimen erörterte er die Lage der Stadt Flörsheim. Themen wie der geplante Bau des neuen Galluszentrums, Herausforderungen in der Bahnhofstraße und der Alltag im Rathaus wurden auf unterhaltsame Weise mit Unterstützung seiner Söhne Silas und Simon präsentiert. Anschließend betraten die "KAB Zuckerböppscher" die Bühne und präsentierten ihr Können. Diese talentierte Tanzgruppe bietet den jüngsten Mitgliedern die Möglichkeit, ihre Fertigkeiten im Garde- und Showtanz weiterzuentwickeln.

Ein Höhepunkt des Abends war der Auftritt von Ute Breckheimer, einem Urgestein der KAB-Fastnacht. Seit vielen Jahren bereichert sie die Veranstaltung mit ihren Vorträgen im Flerschemer Dialekt und geschliffenen Versen. In diesem Jahr brachte sie ihre Erfahrung als frisch Vermählte mit auf die Bühne. Mit wortgewandten Vorträgen und einem humorvollen Blick auf ihre junge Ehe sorgte Ute Breckheimer für herzhaftes Gelächter im Publikum. Ihr Auftritt markierte zudem ihr 2 x 11-jähriges Bühnenjubiläum bei der KAB.

Die Tanzgruppe "FNC Teenies" entführte das Publikum in die 1980er-Jahre und betonte den Einfluss von starken Sängerinnen wie Bonnie Tyler, Madonna, Tina Turner und Nena. Ein weiterer Programmpunkt war der humorvolle Auftritt von Ralph Bender, einem Profi in der Bütt, der sich in diesem Jahr als Bürgermeisterkandidat bewarb. Der Bericht über die bevorstehende Bürgermeisterwahl in Flörsheim sorgte für viele Lacher.

Manfred Elsener und seine Söhne Patrick und Marc betraten die Bühne als "Dollbohrer", Handwerker der letzten Generation. Ihr Vortrag begann mit einer Erwähnung des Fachkräftemangels im Handwerk. Mit humorvollen Anekdoten aus ihrem Berufsleben, darunter ein kurioses Missgeschick beim Fensterstreichen, bei dem sie aus dem Haus flogen, brachten sie das Publikum zum Lachen. Besonders amüsant war die Geschichte eines Abenteuers im Frankfurter Rotlichtviertel, das mit einem unerwarteten Wortgefecht endete. Der Vortrag schloss mit einer herzlichen Hommage an die Liebe zur Fastnacht und lobenden Worten für die zwei treuen Söhne, die trotz großer Entfernung jedes Jahr zur KAB-Sitzung nach Flörsheim kommen.

Ein neues Gesicht bei der KAB-Fastnacht war Dennis Schlosser, Sohn von Jutta Schlosser, der seinen Vortrag "Weltreise eines Flörsheimers" präsentierte. Mit einer Mischung aus Reim und Gesang erzählte er humorvoll von seinen Erfahrungen in Frankfurt und der Sehnsucht nach seiner Heimat Flörsheim. Er beschrieb chaotische Begegnungen im Frankfurter Bahnhofsviertel, betonte seine Liebe zum Apfelwein und teilte amüsante Erlebnisse, darunter den Besuch eines Dönerladens. Trotz des Lebens in Frankfurt betonte er immer wieder die Verbundenheit zu Flörsheim und schloss seinen Vortrag mit einem Lied über sein "Guilty Pleasure" Asbach Cola, das vom Publikum begeistert aufgenommen wurde.

Der nächste Programmpunkt war der Auftritt des jungen Flörsheimers Marlon Spehr, der erstmals bei der KAB-Fastnacht auftrat. Sitzungspräsident Schleidt lobte die Rolle des jungen Stimmungssängers, was vom Publikum mit viel Applaus honoriert wurde.

Die Sing- und Spielgruppe "Die halbe 8" präsentierte ein buntes Nachrichtenprogramm zu Flörsheimer Themen, das Video- und Live-Performance gekonnt kombinierte. Die humorvolle Nachrichtensendung für das Jahr 2053 bot einen unterhaltsamen Einblick in Flörsheims Zukunft. Zu den Highlights gehörten die Erweiterung des Rheingau-Weinbaugebiets. Das Weinbaudezernat des Regierungspräsidiums Darmstadt in Eltville hatte gemäß der Verordnung vom 1. Februar 2053 festgelegt, Weilbach ab sofort in "Chateau Weilbach" umzubenennen. Der Grund hierfür war der von Weilbacher Winzern hergestellte "Sauvignon Schwefel trocken". Dieser Cuvée erhielt bei der letztjährigen Weinprämierung den Preis "Matschige Traube" in Gold.

Ebenfalls wurde eine neue Schanze für das Skispringen vorgestellt. Nachdem ein weiterer Austragungsort für die Vierschanzentournee gesucht wurde, erhielt sich Wicker mit seinem mittlerweile 2576 Meter hohen "Monte Scherbelino" den Zuschlag. Außerdem hatte der Klimawandel ungewöhnliche Auswirkungen auf die Fasnacht in Flörsheim, die aufgrund der warmen Temperaturen praktisch in Zucker dahinschmolz. Darüber hinaus wurde über das neue Gemeindezentrum berichtet, das nun als multikulturelles Zentrum für alle Konfessionen dient und an jedem Wochentag steht es einer anderen Glaubensgemeinschaft zur Verfügung steht. Die Nachrichtensendung endete mit dem Bühnenauftritt der langjährigen Akteure, die das Publikum mit ihrer Kreativität und ihrem Humor begeisterten.

Die Selbsthilfegruppe, einst aus einer Väterinitiative der Sängerlust Wicker gegründet, begeisterte das Publikum mit ihrer einstudierten Show. Ihr streng geheimes "Project X" war eine spannende und unterhaltsame Aufführung aus Tanz, Gesang und Schauspiel. Sitzungspräsident Daniel Schleidt ging selbst in die Bütt und berichtete von seinen Erfahrungen als engagierter Vater, der gegen seinen Willen in den Elternbeirat gewählt wurde, was in einem Desaster endete. Die humorvolle Darbietung sorgte für viel Gelächter im Publikum.

Die 2023 entstandene Gruppe "Lisi and the crazy Moms" präsentierte ebenfalls eine kreative Darbietung. Ursprünglich aus einer Laune während der Kerb entstanden, zeigten sie, wie stark die Sing- und Spielgruppen der KAB sind. Die FNC-Tanzgruppe "Manco Mania" brachte mit ihrem modernen Gardetanz Leidenschaft und Frohsinn auf die Bühne. Die Begeisterung für die Fastnacht spiegelte sich in ihrer energiegeladenen Darbietung wider.

Das hauseigene Männerballett der KAB war ein weiterer, nicht wegzudenkender Programmpunkt. In diesem Jahr präsentierten sie einen Tanz zum Thema "Aerobic", der das Publikum mitriss. Pfarrer Friedhelm Meudt bewies nicht nur in der Kirche, sondern auch in der Bütt sein Talent. Als Kronenputzer von King Charles begeisterte er das Publikum mit einer humorvollen Darbietung.

Die Fun Factory, eine Tanzgruppe des FNC, die längst auch fester Bestandteil der KAB ist, präsentierte ihren Tanz unter dem Motto "Casino". Die Darbietung entführte die Gäste nach Las Vegas und bot eine mitreißende Performance. Das Finale bildete den gemeinsamen Abschluss des Abends, bei dem alle Akteure auf der Bühne noch einmal zusammenkamen. Dankesworte wurden ausgesprochen, und die Veranstaltung fand ihren festlichen Ausklang.

Die Vielfalt der Programmpunkte, das humorvolle Engagement der Akteure und die Begeisterung des Publikums zeigten, dass die KAB-Fastnacht nach schwierigen Jahren wieder fest im kulturellen Leben der Stadt verankert ist. Die Vorfreude auf die kommenden Veranstaltungen und das große Ziel, in Zukunft ins Galluszentrum zurückzukehren, prägten die positive Stimmung dieses besonderen Fastnachtsabends.

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