Öffentliche Stadtverordneten-versammlung im Flughafen

FLÖRSHEIM (hjg) – Die Flörsheimer Stadtverordnetenversammlung tagte in einer öffentlichen Sitzung am Dienstag, 24. Januar, ab 18.30 Uhr im Frankfurter Flughafen. Bei großem Medieninteresse waren die Stadtverordneten aller Flörsheimer Parteien ins Terminal 1 gekommen, viele Flörsheimer Bürgerinnen und Bürger zeigten sich durch ihre Anwesenheit und durch ihre Transparente und Banner mit ihnen solidarisch. Galt es doch, in dieser Sitzung die gemeinsame Resolution aller in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Parteien vorzutragen und sie einem Vertreter der Fraport AG zu übergeben.

 

Es war ein symbolischer Akt, der die Verbundenheit aller Flörsheimer aufzeigte: Eine kleine, aber starke Demonstration gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens mit der Nordwest-Landebahn und gegen deren Folgen für Flörsheim und die Region.
Nachdem Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Odermatt die Anwesenden begrüßt hatte, trat Renate Mohr von der GALF ans Mikrofon und machte deutlich, was seit dem 21. Oktober, dem Tag der Eröffnung der Landebahn Nordwest, in Flörsheim passiert ist und dass, wenn es bei den Niedrigflügen über Flörsheim bleibe, die Menschen in „Käfighaltung“ hinter geschlossenen Fenstern leben müssten; sie rief dem „Nachbarn“ Fraport und den Politikern in Wiesbaden zu, schnellstens etwas zu unternehmen.
Marcus Reif von der CDU bemerkte, dass sich nun schon die 3. Generation der Menschen rund um den Flughafen mit dem Ausbau des Flughafens auseinandersetze und dass diese Nordbahn nie hätte gebaut werden dürfen. Sein Hinweis an die Politiker in Wiesbaden, das Vertrauen der Menschen nicht zu verspielen, gipfelte in dem Satz: „Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen!“
Marion Eisenmann-Kohl von der SPD wies auf die Belastung der Schulen in Flörsheim hin; auch sie verlangte die Stilllegung der Nordbahn, ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr, sofortigen Lärmschutz und eine Ausweitung des CASA-Programms der Fraport.
Thomas Probst von den Freien Bürgern dfb wies darauf hin, dass über Flörsheim schon Schmutz vom Himmel gefallen sei; diese Gefährdung der Menschen mache das Schließen der Nordbahn notwendig.
Zuletzt schloss sich noch Thorsten Press von der FDP den in der Resolution formulierten Forderungen an. Bürgermeister Michael Antenbrink verwies auf das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Sollte dort wider Erwarten die Rechtsgültigkeit der Landebahn bestätigt werden, gehe es darum, mit aller Kraft ihren Auswirkungen auf alle Menschen in der Region solidarisch zu begegnen.
Zum Schluss las Wolfgang Odermatt die Resolution vor, bat um Zustimmung und erhielte sie einstimmig. Dann übergab er die Resolution an Frank Cornelius, zuständig für Unternehmens- und Politische Kommunikation bei der Fraport AG, der versprach, das Papier weiterzugeben und es bald zu beantworten.
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