Ein Ort der Gemeinschaft

Kolpingjugend weiht ihren alten Jugendraum wieder ein

Flörsheim (drh) - Am Samstag ist für die Kolpingjugend ein lang gehegter Traum in Erfüllung gegangen. Die Jugendlichen feierten die Einweihung ihres Jugendraums im Untergeschoss des Kindergartens St. Josef, dem eigentlich schon ein Schicksal als Abstellkammer beschieden war.




Bereits 2009 hatten sich die Jugendlichen darangemacht, den in die Jahre gekommenen Raum zu renovieren, und schliffen in unzähligen Stunden die alte Holzvertäfelung ab. „Als die Arbeit fast erledigt war, kam jedoch das Aus“, erinnerte Joachim Kohl. Er konnte es, wie all seine Mitstreiter, kaum fassen, als es hieß, dass der Raum aus Brandschutzgründen für Jugendtreffen nicht mehr genutzt werden könne. Es fehlte ein zweiter Fluchtweg. Die Kolpingjugend intervenierte beim Verwaltungsrat, der sich nach vielen Sitzungen dazu durchringen konnte, die Umbaukosten von etwa 60.000 Euro selbst zu tragen, um den Keller zu erhalten. Im Jugendraum musste ein großes Fenster eingelassen werden, und für den weiteren Raum wurde sogar eine zweite Zugangstreppe geschaffen.


Weihnachten 2010 konnten die Jugendlichen, nachdem die größten Rohbaumaßnahmen unter ihrer Mithilfe abgeschlossen waren, mit der Innenrenovierung beginnen, und so wurden Tapeten und Wandfarbe gekauft. „Uns war aber schnell klar, dass wir mit unserem Budget nicht weit kommen. Wir haben deshalb Kuchen auf dem Wochenmarkt verkauft“, so Sarah Ann Adam.


Ferner knüpften die Kids Kontakte zur Bürgerstiftung und baten um einen Zuschuss für eine Couch. Die Bürgerstiftung unterbreitete den Jugendlichen den Vorschlag, dass sie die Kosten übernehmen würden, wenn die Jugendlichen im Sozialkaufhaus fündig würden. Des Weiteren konnte die Kolpingjugend die ehemalige Küchenzeile des Vereins Für Flörsheim, aus dem mittlerweile abgebrochenen Haus in der Erzbergerstraße, übernehmen. Die Jugendlichen fanden im Sozialkaufhaus ein hellblaues Schmuckstück, das ideal in den neuen Raum passt und konnten sogar noch einen kleinen Esstisch erstehen.


Vom Kolpingvorstand zählte Reinhard Kohl die Vorzüge eines Jugendraumes auf, hatten die Kids doch bereits jetzt schon Verantwortung übernehmen müssen und viele soziale Kompetenzen auf ihrem langen Weg der Renovierung erworben. „Solch ein Raum ist ein Ort der Gemeinschaft und trägt zur persönlichen Entwicklung bei“, so Kohl, der nicht verheimlichen wollte, dass er selbst in diesen Räumlichkeiten in den 80er-Jahren sein Lebensglück gefunden habe. „Zur Politik und zum Akkordeonverein wollte ich meine Freundin und spätere Ehefrau nicht mitnehmen. In der Jugendgruppe haben wir uns aber beide sehr wohl gefühlt“, so Kohl.


Auch Erster Stadtrat Markus Ochs fand persönliche Bezüge, habe er seine Frau doch auch im Jugenddomizil einer KJG-Gruppe kennengelernt. „Die Bürgerstiftung ist gerne bereit, die christlichen Organisationen der Stadt zu fördern, übernehmen sie doch einen großen Part im Gemeinschaftsleben der Stadt“, so Bürgermeister Michael Antenbrink, dem vor allem die spontane Begeisterung der Jugendlichen für den Vorschlag zum Einkauf im Sozialkaufhaus.


Die Jugendgruppe Teens trifft sich im neuen Raum, dessen Zugang von der Wilhem-Dienst-Straße aus zu finden ist, jeden Mittwoch von 17.30 Uhr bis 18.30 Uhr. Die Jugendlichen haben neben zahlreichen lockeren Zusammenkünften zudem jeden ersten Dienstag im Monat ab 18.30 geöffnet.

Kommentare

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.
Sicherheitsprüfung
Diese Frage hat den Zweck zu testen, ob Sie ein menschlicher Benutzer sind und um automatisierten Spam vorzubeugen.
Bild-CAPTCHA
Geben Sie die Zeichen ein, die im Bild gezeigt werden.


X