"Sonnental" statt "Hüttenbach"

Mit der neuen Organisation ändert sich bei den Ferienspielen einiges

Der Aufbau der Holzhütten auf dem Abenteuerspielplatz war über viele Jahre ein zentraler Bestandteil der Flörsheimer Ferienspiele. Diese Tradition soll unter dem neuen Konzept nicht weitergeführt werden.

Den oder die eine oder andere, unter den Eingeborenen in Flörsheim, mag es erst einmal schockieren, aber wenn die Ferienspiele auf dem Abenteuerspielplatz in Keramag/Falkenberg mit den Sommerferien beginnen, wird mit einer Tradition gebrochen. Die 250 Kinder von 7 bis 12 Jahren, die in den ersten beiden Ferienwochen ab dem 24. Juli das Gelände in Beschlag nehmen werden, müssen auf die gewohnten Bastelstunden zum Einstieg in die Spiele verzichten.

Mit dem Abschied der langjährigen Organisatorin Slawa Rudek wanderte die Zuständigkeit für die Organisation und Durchführung der Ferienspiele vom Kulturamt an das Mehrgenerationenhaus ab, das ebenfalls eine hundertprozentige städtische Einrichtung ist. Dort haben die Mitarbeiter Lucia Haug und Roland Ditinger die Spiele weitgehend neu konzipiert und dabei eben auch die eine oder andere Grundannahme abgelegt. So die Überzeugung, dass alle Ferienspielkinder gerne basteln und hämmern.

Die Stadt kündigte zurückhaltend an, der Charakter der Spiele werde sich „ein wenig verändern“. Das Konzept, das Haug und Ditinger für die ersten von ihnen verantworteten Ferienspiele verfolgen, soll es fortan alle zwei Jahren geben: in der Form einer „Kinderspielstadt“, in der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter Anleitung der rund 30 Betreuerinnen und Betreuer lernen können, wie so eine Kommune funktioniert.

In den anderen Jahren werden zwei getrennte Themenwochen angeboten, so dass Kinder, die durch den Altersrahmen schließlich nur eine begrenzte Anzahl Ferienspiele mitmachen können, etwas Abwechslung im Charakter der Spiele erleben können. Bürgermeister Bernd Blisch muss verkraften, dass er nach den tollen Tagen zur Fastnacht nun in einer zweiten Phase seine Macht abgeben muss, jedenfalls auf dem Gebiet des Abenteuerspielplatzes, denn im „Sonnental“, so der Name der Kommune, werden die Kinder sich erst einmal einen eigenen Verwaltungschef wählen – oder natürlich eine Verwaltungschefin.

Bieten soll das Dörfchen neben dem Rathaus laut (echter) Stadt auch „eine Bäckerei, Filmstudio, Gastronomiebetriebe, Post, Bank, ein Reisebüro und vieles mehr“. Aber die Mutigen unter den Kindern dürfen auch eigene Konzepte umzusetzen versuchen, wie sich ein paar Sonnentaler verdienen lassen, von denen sie dann selbstverständlich ihre Steuern zu zahlen haben.

Ein Grundgerüst bleibt neben der thematischen Vorgabe für zwei oder eine Woche übrigens erhalten: das gemeinsame Essen auf dem Gelände sowie Aktivitäten und Attraktionen außerhalb des Ferienspielgeländes.

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