Spielen im Wickerbach freigegeben

Eröffnung der 36. Flörsheimer Ferienspiele / Motto „In unserem Land vor langer Zeit“

Flörsheim (drh) - Zum 36. Mal finden die Flörsheimer Ferienspiele statt. Am frühen Montagmorgen setzten sich erste Pilgerströme nach Hüttenbach in Gang, um rechtzeitig einen Bauplatz zu sichern.

Erste Bewohner steckten gar schon um 6.30 Uhr ihren Platz ab und so wurden in Fleece-Pullis gehüllte Eltern gesichtet, die auf Campingstühlen den Hüttenplatz ihrer Sprösslinge ab 6.30 Uhr bewachten. „Das ist ja wie bei den Goldgräbern“, scherzte ein Großvater, der ganz entspannt seinen Enkel im Kreise seiner Freunde abgab, ihm viel Spaß beim Hüttenbau wünschte, um sich dann auf dem Heimweg zu machen.

Vielen Müttern viel der Abschied da schon schwerer. „Wir haben schon etwas Bauchschmerzen, unsere Kleinen allein hier zu lassen“, sorgten sich Mütter, für die das freie Spielen der Kinder doch ungewohnt erschien: „Die Fläche ist riesig und man weiß halt nicht, ob die Betreuer immer alles im Blick haben“.

Insgesamt kümmern sich 24 Betreuer um einen reibungslosen Ablauf und gerade an den ersten beiden Tagen packen noch 20 zusätzliche Hüttenbauhelfer mit an. „So werden die 70 Hütten bis Mittwoch fertig sein“, weiß Slawa Rudek, die schon seit vielen Jahren die Ferienspiele für das Amt für Kinder und Jugend organisiert. Die Helfer werden vor allem für den Dachbau benötigt, da die Kinder nicht in die Höhe klettern und hämmern dürfen. Erster Stadtrat Markus Ochs klärte in der Eröffnungsrunde alle Bewohner über das Regelwerk von Hüttenbach auf, zeigte die Platzgrenzen und erklärte, dass das Barfußlaufen und das Aufbewahren von Essen in den Hütten verboten sei. Zur Eröffnung gehörte auch die Bürgermeisterwahl und per Applausabstimmung kürten die Kinder die beiden neunjährigen Darlene Schütz und Tom Ulrich zu ihren Hüttenbachoberhäuptern. Gerade bei den Jungs war der Andrang auf das Amt groß.

„In unserem Land vor langer Zeit“ lautet das Thema der 36. Ferienspiele und so werden sich die Hüttenbach-Bewohner in den bevorstehenden Wochen nach und nach ins Leben der Steinzeitmenschen einfinden. Höhlenbau, Steinzeitmalerei, Fellbeutel nähen, Filzen und Blätterteigdinos stehen auf dem Programm. Besonders beliebt sind aber auch immer wieder die sportlichen Angebote wie Reiten, Dart, Bogenschießen, Tischtennis oder Fußball. Hier engagieren sich nach wie vor vor allem die Vereine. Die Feuerwehr lädt zum Bootfahren auf dem Main ein und die Jugendfeuerwehr wird an einem Tag mit Wasserspielen die Gemüter abkühlen.

Feuer und Wasser gehören seit über 30 Jahren zu den elementaren Dingen der Ferienspiele und während sich sonst die Eltern eher um Brandblasen sorgten, ist es in Zeiten von EHEC das Spielen im Wickerbach, was Sorgen bereitet. Erster Stadtrat Ochs und Rotkreuzchef Franz-Josef Eckert beruhigten jedoch und gaben das Spielen im Wickerbach frei. Ochs hatte im Vorfeld das Kreisgesundheitsamt befragt und auch hier grünes Licht erhalten. Der Wickerbach sei ein Fließgewässer, dem bis zum Ferienspielgelände keine Kläranlage vorgeschaltet sei, sodass das Treiben im und am Wasser wie in den letzten 35 Jahren vonstatten gehen könnte.

Zum Hüttenbau wurden 46 Bund Holz angeliefert und da die einfachen Schwartenbretter wegen des fehlenden Sägewerks in Flörsheim nicht mehr zu bekommen waren, hatte die Stadt teureres und hochwertigeres Holz einkaufen müssen. „Ferienspiele ohne Holzhüttenbau gehen aber gar nicht“, meinte Slawa Rudek, die sich mit ihrem Team auf zwei erlebnisreiche Ferienspielwochen freut.

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