Da Bundespolizeiseelsorger Christian Preis am Sonntag nach dem eigentlichen Annagedenktag beruflich auswärts unterwegs ist, wurde die Messe vorgezogen. So traf es sich, dass die Messe am 100. Geburtstag des ehemaligen Wiesenmühlenbesitzers Georg Schneider stattfand. Schneider kümmerte sich viele Jahre um die Annakapelle und wurde anlässlich seines 100. Geburtstages ins Gebet der rund 70 Gläubigen eingeschlossen. Bannerträger aus Kalbach, Höchst, Sindlingen, Heddernheim, Frankfurter Berg, dem Bezirk Frankfurt, Hochheim, Flörsheim und die Flörsheimer Kolpingjugend begleiteten die Eucharistiefeier unter freiem Himmel. Unterwegs waren die Pilger in einen Regenschauer gekommen, doch der Gottesdienst selbst fand trocken statt. Pfarrer Preis predigte in Bezug auf das Matthäusevangelium des Tages. Im Evangelium war von Unkraut im Weizenfeld die Rede und die Knechte fragten, ob sie das Unkraut ausreißen sollten. Jesus aber ließ auch das Unkraut wachsen. So plädierte auch Preis für ein Wachsenlassen von aufkommenden Unkraut, solle man doch erst einmal abwarten, was sich aus vermeintlichem Unkraut entwickle. Unkraut bezog er beispielsweise auf jugendliche Ideen, die den Älteren in ihrer Ungeduld vielleicht als unnütz erschienen. Preis möchte aber Geduld sehen und nicht, dass jedes Aufkommen von einem Anderssein zunichte gemacht wird. Er sprach sich auch gegen die Diskussion um Präimplantationsdiagnostik aus. Behindertes Leben sei kein Unkraut, was ausgerissen werden müsse, sondern viel mehr müsse die Gesellschaft Familien mit einem behinderten Kind unterstützen. Der Gottesdienst schloss mit dem Kolpinglied und viele Teilnehmer kehrten im Anschluss im nahegelegenen Lokal ein.
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