„Das dollste Dorf Hessens“

Verein Sängerlust feiert Sitzung mit reichlich Gesangs- und Tanzeinlagen

WICKER (drh) – Um den tänzerischen und gesanglichen Nachwuchs braucht sich der Gesangsverein Sängerlust nicht zu sorgen, konnte Sitzungspräsident Thorsten Saal bei der dritten Kreppelkaffee-Sitzung am Samstag doch fast das gesamte „Wickerer Telefonbuch“ verlesen, wenn er die einzelnen Akteure der vielen Tanz-, Gesangs- und Musicalgruppen vorstellte.

 

23 kleine Tänzerinnen und Tänzer brauchten gleich zu Beginn jeden Quadratzentimeter der Bühne, um mit ihrer „Navy-Darbietung“ den entzückten Bekannten und Verwandten im Saal gar erste Tanzschulschrittkombinationen zu zeigen. Brillant auch die Musicaldarbietung der etwas älteren Kids, die zum Thema „Rock meets Classic“ Falco's Amadeus ebenso Raum gaben wie David Garrett auf einige Double stolz sein könnte. Die Textzeile „Music was my first love“ nahm das Publikum den 20 überzeugenden Musicalakteuren glaubhaft ab.
Sangeskunst bewiesen auch die Herren des „Stammtisches“. Musikalisch griffen sie manch überregionalen und lokalpolitischen Fettnapf auf, ließen „Ochs nicht zum Stier“ werden und sangen beispielsweise „Weilbacher leben im Schatten des Turms“. Nicht die kürzlich im Fernsehen zu sehende Keramag, sondern Wicker wurde von der Jugendgruppe als das „dollste Dorf Hessens“ erkoren. Mit jeder Menge Einfallsreichtum schickten die jungen Erwachsenen Wickerer Typen wie den Hausarzt, die Gemeindereferentin, Kutschen-Georg und den örtlichen Getränkelieferanten über die Bühne und bastelten so eine besonders gelungene Persiflage auf ihren Heimatort.
„Piggeldy und Frederick“ erklärten den Wickerern auf herzlichst amüsante Art das Wesen einer Straußwirtschaft. Während Thorsten Saal bei den Gruppen voller Stolz Wickerer Namen aufrief, konnte er bei den Rednern durchweg nur auf auswärtige Kräfte verweisen. Protokollarin Christa Fassl kam beispielsweise aus Okriftel und versuchte mit einem „Stage-Assistant-Manager“ (Bühnenhelfer) den ein oder anderen Rettungsschirm aufzuspannen. Der in Funk- und Fernsehen bekannte „Pizzabäcker“ Ciro Visone irrte sich in seiner Absage zwar im Auftrittsort, schaffte es als „Profi“ aber dennoch, den Saal mit seinen Witzen zu fesseln. Der junge Mainzer Kevin Raupach trug ein fürs Publikum eingängiges Couplet – halb Text, halb Gesang – zum Leben eines Jugendlichen vor und trockene bis derbe Kalauer gab's zu später Stunde im Zwiegespräch von Heidrun Schwalbach und Rosi Weber, den beiden Rednerinnen aus Langenhain 
Gekonnt gereimt und mit viel Esprit begeisterten „Kermit und Miss Piggy“, Thomas Baum und Markus Lehmann aus Wiesbaden. Sie reimten im Schlagabtausch: „Ein Frosch beginnt doch ganz banal, die Karriere als Wichsfrosch bei Erdal“. Lockeren Klamauk zum Mitgehen präsentierten „Thorsten und die Partyzwerge“, die sich weder für ein „Krabbelgruppentreffen in Windeln“ noch für eine Unterwäschen-Modenschau nach dem Vorbild Victorias Secrets mit reichlich Luftballonschmuck zu schade waren. Einen gewichtigen, aber flotten Auftritt stellten die „Wickerer Wilde Wätze“ mit ihrer Männerballett-Darbietung vor. Gleich danach ließen die „4–1/2-Stimmen“ das Sandmännchen kommen und zeigten eine so ganz und gar nicht zum Einschlafen gedachte Gesangsnummer.
Kim Gattenhof, Gaby, Roger und Mika Heimbuch sowie Maureen Hart-Fichna, allesamt miteinander verwandt, besangen die Kolonnaden, ließen Mika als indischen Rosenverkäufer brillieren und selbst Robbie Williams gab ein Gastspiel bei der Sängerlust. Die „Chaos-Truppe“ brachte noch eine Schlager-Show rund um Florian Silbereisen auf die Bühne, bevor das Ballett „Ina's Tanzcafé“ mit tänzerischer Höchstleistung und vielen Kostümwechseln bei ihrer „Partyschiffreise“ einen beeindruckenden Abschluss setzte. 
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