Krimskrams für Schnäppchenjäger

Galf-Flohmarkt: Viele Beschicker halten sich nicht an die Aufbauzeit

Flörsheim (drh) - Ein Bildband des Limburger Doms blitzte versteckt zwischen Groschenromanen aus einer Kiste hervor und lugte nach einem neuen Besitzer. Das Angebot auf dem Galf-Flohmarkt am Mainufer am Samstagnachmittag war riesig.

Unzählige Verkaufsstände reihten sich aneinander und boten manchen Schatz aus der Vergangenheit. Eine elektrische Schreibmaschine gehörte ebenso dazu, wie Omas altes Bügeleisen oder ein paar Autoteile eines Sammlers. Geschnitzte Kamele aus Ägypten, eine Schale aus Persien und Teller aus Polen lagen auf dem Verkaufstisch von Judith Kubaseck. Die Frau aus Wicker versuchte einen Teil des Nachlasses ihres Vaters zu verkaufen und hatte dabei viele Reisemitbringsel aus allen Teilen der Welt im Angebot. „Es ist schade, diese Dinge zu verkaufen, doch ich habe nicht den Platz, um alles aufzuheben“, so Kubasek. Ihr Vater sei aus beruflichen Gründen weit herumgekommen und hätte immer etwas mitgebracht. Renate Mohr lobte das übliche Flohmarktflair, ärgerte sich dennoch über das Aufbauprozedere. Viele Flohmarktbeschicker hielten sich nicht an die offizielle Aufbauzeit und zeigten keinerlei Rücksichtnahme. „Das ärgert uns sehr, denn wir sind Kommunalpolitiker und organisieren den Flohmarkt für die Bürger. Wir haben keine Lust, dem rücksichtslosen Verhalten mit Polizei oder Securitykräften zu begegnen“, so Mohr. Beschicker, die sich regelkonform verhielten und erst kurz vor Beginn mit dem Aufbau begannen, hatten Schwierigkeiten einen Platz zu finden. Ein weiterer uneinsichtiger Zeitgenosse meinte, sein Auto trotz Hinweisen mitten auf dem Flohmarktgelände parken zu müssen. Nach dem Aufbaustress stellte sich dennoch bald Flohmarktflair ein und es begann die Zeit des Stöberns. „Kleidung verkauft sich nicht mehr so gut. Am meisten sind Kinderspielsachen und Schuhe gefragt“, beobachtete Mohr. Die zahlreichen Kleidungsdiscounter machten einen Flohmarkteinkauf wohl uninteressant. Doch auch alte Dekorationsartikel wechselten zuhauf den Besitzer und so erstand Susanne Krafcyk beispielsweise einen silbernen Kerzenleuchter für ihren Sekretär. Ganz weihnachtlich ging es am Stand von Anke und Harald Gemünden zu. Da sie den Herbstflohmarkt aus Zeitgründen nicht besuchen können, boten sie ein ganzes Sortiment an Weihnachtsdeko im Frühjahr an. „Unsere ganzen Christbaumkugeln sind weg. Wir sind wirklich viel los geworden“, freute sich das Pärchen, die einen Teil der Einnahmen wieder in neue Dekorationsstücke investieren möchten. „Dann müssen es aber mal andere Farben sein“, so Anke Gemünden.

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