In gewohnter Harmonie hielt der Schachclub Flörsheim seine Jahreshauptversammlung ab. Knapp 20 Mitglieder trafen sich zur Online-Konferenz, um sich über die Ereignisse und Aktivitäten 2023 auszutauschen und das eine oder andere Vorhaben für die Zukunft zu besprechen. Nach wie vor herausragend ist die Jugendarbeit, die von dem kleinen Verein geleistet wird.
Apropos „klein": SC-Vorsitzender Wolfgang Ruppert äußerte in seinem Jahresrückblick den Wunsch, dass der Schachclub bald die Marke von 100 Mitgliedern erreicht. Am Abend der Jahreshauptversammlung fehlten dazu noch sieben. Das könnten vor allem Nachwuchsspieler sein; aber auch im Aktivenbereich hat der SC immer mal wieder Neuzugänge.
Ansonsten hatten Ruppert in seiner virtuellen Rückschau wie auch SC-Turnierleiter Uwe Pötschke weit überwiegend Positives zu berichten. So gewann der Schachclub den MTS-Viererpokal. Das hochspannende Finale gegen den SC König Nied gewannen Wolfgang Ruppert, Markus Lahr, Alexander Stegmaier und Norbert Ahrends erst nach zwei Münzwürfen, weil es regulär 2:2 gestanden hatte und auch die Unterwertung keinen Sieger auswies.
Nach diesem Finale folgte ein bisschen Vereinsgeschichte. Der Schachclub erreichte das Halbfinale im Viererpokal auf Landesebene, was noch nie eine Flörsheimer Vertretung gepackt hatte. Für das Pokalfinale auf Landesebene reichte es dann nicht. Beim Bezirksoberligisten SU Mühlheim aus dem Unterverband Main-Vogelsberg holten die Flörsheimer zwar ein 2:2-Unentschieden, doch hatten die Gastgeber die bessere Feinwertung.
Nicht ganz gereicht hat es für den Schachclub auch bei den Blitz-Mannschaftsmeisterschaften auf der Bezirksebene. In der Besetzung Alexander Stegmaier, Günter Weber, Markus Lahr und Henry Ruppert wurden die Flörsheimer „nur" Vizemeister.
Einen respektablen Titelgewinn schaffte die U18. Henry Ruppert, Julian Stegmaier, Raphael Altenbrandt und Jan Mazork gewannen in Kelsterbach die MTS-Bezirksmeisterschaft, die nach den Coronazeiten erstmals wieder ausgetragen wurde.
Einen herausragenden Erfolg für den Schachclub gab es auch bei den MTS-Jugendmeisterschaften im Blitzen. Hier siegte Henry Ruppert bei den Unter-16-Jährigen. Als einziges Mädchen in der U8 kam Emi Barbagallo auf einen guten 7. Platz. Weitere Erfolge für den Flörsheimer Schachnachwuchs erzielten Yasmin Jamali beim Youth Classics in Bad Soden (als bestes Mädchen in der U10) und Mohammad Hamoud beim Heinerfest-Schachpokal in Darmstadt (als Zweiter seiner Leistungsgruppe). Yasmin Jamali feierte mit dem Gewinn der Hessenmeisterschaft im Blitzen und mit dem Vize-Hessentitel in den Langpartien großartige Erfolge und darf nun bei der Deutschen Meisterschaft antreten.
Einmal mehr hat auch SC-Vorsitzender und -Spitzenspieler Wolfgang Ruppert zum Renommee seines Clubs beigetragen. Bei der deutschen Meisterschaft im „Chess960" in Bad Soden war er bis zur Schlussrunde ganz vorne dabei. Doch dann verlor er seine letzte Partie gegen den Internationalen Meister Jonas Rosner vom SK Ettlingen und fiel noch auf Rang 7 zurück. Der kleine, aber starke Trost: Der Flörsheimer ist nun neuer Meister im „Chess960" auf der MTS-Bezirksebene.
Auch die offene Flörsheimer Stadtmeisterschaft wurde in der Jahreshauptversammlung als „erfolgreich" bewertet, vor allem auch, weil sie dank Markus Lahr wieder von einem Flörsheimer gewonnen wurde. Mit vier Punkten aus fünf Partien (und ohne Niederlage) wurde er neuer Titelträger. Bei den vereinsinternen Turnieren wurde Wolfgang Ruppert einmal mehr Vereinsmeister, während Alexander Stegmaier den Vereinspokal gewann.
Turnierleiter Uwe Pötschke (der ein enormes Pensum bewältigt) rief der Jahreshauptversammlung in Erinnerung, dass der Vereins-Terminkalender dieses Jahr 49 Spieltage beinhaltete. Also „haben wir fast jede Woche einen Event". Jugendleiter Wahid Jamali stellte heraus, dass seine Schützlinge zum prallen Terminkalender mit großem Eifer beitragen. Das Jugend-Vereinsturnier wird in drei Gruppen ausgetragen, und bei den Aktiven spielt der Nachwuchs inzwischen in drei der sechs Aktiven-Mannschaften mit. Bleibt für Jamali nur der Wunsch nach mehr Unterstützung. „Ein paar Trainer mehr wären schon ganz gut."
Der Bericht von Kassierer Dominik Schwarz gab den Mitgliedern neuerdings Gelegenheit, über die als hoch empfundenen Beiträge für den Hessischen Schachverband und den Landessportbund zu klagen. Der dickste Brocken bei den Ausgaben ist freilich die Weihnachtsfeier, doch daran nahm niemand Anstoß. „Wir wollen den Mitgliedern ja auch etwas bieten", hieß es. Das gilt dann auch bei der anstehende Feier am 15. Dezember in den Clubräumen der Stadthalle, mit großem Büfett, allerlei Unterhaltung und reichhaltiger Tombola. Dazu kommen Ehrungen für besonders erfolgreiche Spieler und die mit Spannung erwartete Bekanntgabe, wer „Spieler des Jahres" 2023 geworden ist.
Nicht weniger vergnüglich wird es eine Woche zuvor (8. Dezember) zugehen, wenn Jugend und Aktive wieder das überaus beliebte Weihnachts-Blitz austragen.