Das neue Jahr begann, wie das alte endete. Für die sechs Flörsheimer Schachmannschaften gab es am 6. Spieltag wieder nur einen Sieg.
Die Erste verlor in der Hessischen Verbandsliga Süd deutlich 2,5:5,5 beim Aufstiegsanwärter SV Lahn Limburg. In der Tabelle fiel sie mit jetzt 4:8 Punkten zwar auf Platz 7 zurück, doch muss man sich wohl keine Sorgen machen, weil die drei Abstiegsanwärter dahinter neuerlich hohe Niederlagen einstecken mussten. Laut dem Programm „Liga-Orakel" droht den Flörsheimern an den ausstehenden drei Spieltagen keine Gefahr mehr.
Am oberen Ende dieser Tabelle stehen die Schachfreunde Bickenbach mit 12:0 Zählern unangefochten vorne und dürften angesichts ihrer überragenden Spielstärke kaum noch einzuholen sein. Diese Einschränkung gilt auch für die Limburger, die gegen den SC Flörsheim zwar den fünften Sieg im sechsten Spiel einfuhren und trotzdem kaum Aussicht haben, den überragenden Spitzenreiter noch einzuholen.
An der Lahn bot Flörsheims Alexander Stegmaier gleich in der Eröffnung ein Remis an, was sein Gegenüber jedoch ablehnte. Danach ging es an allen Brettern durchaus kämpferischer zu. Markus Lahr drängte seinen Gegner auf die eigenen Reihen zurück, Robert Becker ging bei gegenseitigem Königsangriff großes Risiko, und am ersten Brett (mit Wolfgang Ruppert) verloren beide Kontrahenten bei den ersten 15 Zügen mächtig viel Bedenkzeit.
Nach knapp drei Stunden gab es die ersten Resultate. Becker unterlag im gegnerischen Königsangriff; Lahr gewann zwar dank Zeitüberschreitung, hatte aber laut Computer die deutlich bessere Stellung. Wahid Jamali verlor bei einem Springerangriff die Qualität und dann auch die Partie. Stegmaier und Wolfgang Pötschke remisierten, womit die Flörsheimer beim Rückstand von 2:3 immer noch Hoffnungen hatten. Doch dann verloren Ruppert in beidseitiger Zeitnot und komplexer Stellung zum 2:4 und Andreas Bonsen nach einem gescheiterten Angriff zum 2:5. Das abschließende Remis von Michael Budde war somit bedeutungslos.
Flörsheims Zweite verlor in der Main-Taunus-Liga beim immer noch verlustpunktfreien Spitzenreiter SC Frankfurt-West nur knapp 3,5:4,5. Dass damit der Punkt entscheidend war, den die Gäste kampflos hergeben mussten, war schon ein wenig betrüblich. Denn dem einzigen Sieg von Kai Hübner stand eine einzige Niederlage von Dominik Schwarz gegenüber. Ansonsten gab es nicht weniger als fünf Remispartien durch Luis Kuhn, James Beerbower, Thomas Meaubert, Uwe Pötschke und Thomas Seidel. Die Flörsheimer sind mit jetzt 6:6 Punkten noch auf Platz 5, doch könnte es bei drei möglichen Absteigern noch einmal eng werden.
Flörsheims Dritte freute sich nach dem bitteren 0,5:7,5 im alten Jahr beim Spitzenreiter SG Griesheim/Höchst über einen prestigeträchtigen 5,5:2,5-Derby-Erfolg im neuen Jahr gegen den SV Raunheim II. Es war – am sechsten Spieltag – der einzige Sieg für den Schachclub. In der Bezirksklasse A stehen die Flörsheimer mit jetzt 7:5 Punkten jenseits von „Gut und Böse", womit sich ganz entspannte Spielfreude für den Rest der Saison einstellt. Lukas Platt, Henry Ruppert, Frederik Schwarz, Rolf Mayer und Lukas Battenfeld gewannen ihre Partien; Michael Simon steuerte ein Remis bei. Günter Weber und Johann Kißler verloren.
Flörsheims Vierte verlor in der Bezirksklasse C an eigenen Brettern glatt 1,5:4,5 gegen Spitzenreiter SG Griesheim/Höchst II. Einziger Partiegewinner war Julian Stegmaier; Peter Fleck steuerte einen halben Punkt bei. Marvin Schad, Kamil Memis, Özer Atas und Florian Jung verloren. Mit 5:7 Punkten und Platz 7 sind die Flörsheimer durchaus nicht sorgenfrei.
Flörsheims Fünfte verlor in der Kreisklasse A mit 0,5:3,5 gegen den SV Hofheim IX (!). Yasmin Jamali packte das einzige Remis, während Michael Simon, Kai Litzinger und Belal Jamali Niederlagen einstecken mussten. Bei 4:6 Punkten und Rang 6 (von 9) sind die Flörsheimer durchaus noch im Gefahrenbereich.
Für Flörsheims Sechste gilt das Gleiche nicht, weil es unterhalb der Kreisklasse B halt nichts mehr gibt, wohin man absteigen könnte. Die Flörsheimer holten beim SC Bad Soden VI ein respektables 2:2. Damit nehmen sie mit 6:6 Punkten weiterhin einen guten Platz im Mittelfeld ein, was insgesamt durchaus einen Erfolg darstellt.