Eine Ära geht zu Ende

Nach fast 35 Jahren schließen Lilli und Günther Landler ihren ,,Fruchtgarten” in der Hauptstraße

HATTERSHEIM (idl) – In Hattersheim geht eine kleine Ära in der Geschäftswelt zu Ende. Im November 1976 eröffneten Lilli und Günther Landler in der Hauptstraße 11 in Hattersheim den ‚Fruchtgarten’.

Am kommenden Mittwoch ist das Geschäft in der Ladenpassage der Hauptstraße zum letzten Mal geöffnet. Fast 35 Jahre lang stand der Name Landler für exzellente Qualität, Frische und Service in Sachen Obst, Gemüse und Feinkostspezialitäten. „Es fällt uns nicht leicht nach so vielen Jahren Aufwiedersehen zu sagen“, gibt Günther Landler offenherzig zu, „aber wir sind jetzt beide in einem Alter in dem man sagen darf: Genug geschafft.“

Vor 35 Jahren, genauer gesagt am 4. November 1976, eröffneten Lilli und Günther Landler ihren ‚Fruchtgarten’. Bis zum heutigen Tag waren die ‚Landlers’ dem Anspruch verpflichtet, ihrer Kundschaft immer Topqualität anzubieten. Ein gewisser Stolz schwingt mit, wenn Lilli Landler von den Anfangsjahren des kleinen, aber stets feinen Traditionsgeschäftes erzählt. „Unser Fruchtgarten wurde von Beginn an von den Hattersheimern sehr gut angenommen“, erinnert sich Inhaberin Lilli Landler, „und was uns besonders freut: Viele Kunden der ersten Stunde sind uns bis heute treu geblieben.“ Und das, obwohl der ‚Fruchtgarten’ sich zunehmend größerer Konkurrenz am Orte ausgesetzt sah. „Als wir eröffnet haben, gab es in der Stadtmitte nur einen Verbrauchermarkt und zwar den ‚Latscha’ in der Frankfurter Straße. Mit dem konnten wir zwar preislich nicht konkurrieren, aber eine deutlich bessere Qualität anbieten“, erzählt Günther Landler, der über drei Jahrzehnte als ‚Chefeinkäufer’ des Fruchtgartens dafür sorgte, dass ausnahmslos Topware angeboten wurde.

Dass der Standard über all die Jahre gehalten wurde, kommt nicht von ungefähr. Spätestens um 2 Uhr früh war für den sympathischen Geschäftsmann aus Leidenschaft und Überzeugung die Nacht zu Ende, freitags klingelte der Wecker sogar noch eine halbe Stunde früher. Denn dann begann für Günther Landler der Arbeitstag mit der Fahrt zum Frankfurter Großmarkt. „Wer Topqualitäten einkaufen will, muss früh raus“, erzählt er, „da gilt das alte Sprichwort, der frühe Vogel fängt den Wurm.“ Von was die überzeugte Stammkundschaft nichts wusste – im Laufe der Jahre wurde es zunehmend schwieriger, sich qualitativ von der Konkurrenz abzuheben. „Früher war das Angebot in der Großmarkthalle weit größer als heute“, berichtet Günther Landler, „da gab es noch Dutzende von kleineren Gärtnereien, bei denen man ganz gezielt einkaufen konnte. Bei dem einen die Radieschen, beim anderen den Blumenkohl. Das ist heute ganz anders. Viele kleinere Anbieter mussten aufgeben, weil sie dem zunehmenden Konkurrenzdruck nicht mehr gewachsen waren. Das Gros der Ware wird von Großbetrieben in gigantischen Mengen produziert. Was im Klartext bedeutet, dass man als Endverkäufer nicht mehr über die Qualität des Produkts, sondern nur noch über seine Frische punkten kann.“

Für Günther Landler bedeutet dies, an fünf Tagen die Woche einen 17- bis 18-stündigen Arbeitstag zu haben. Und auch Lilli Landler kann über eine 38-Stunden-Woche nur milde lächeln. Bereut haben sie den Schritt in die arbeitsreiche und vor allem arbeitszeitintensive Selbstständigkeit aber nie. „Es hat über all die Jahre Spaß gemacht“, geben beide Landlers übereinstimmend zu Protokoll. Ein besonderer Dank gilt Christa Humburg, die sage und schreibe 28 Jahre als Verkäuferin im Fruchtgarten tätig war. Und Tochter Carola, die an Samstagen, den traditionellen Hauptverkaufstagen, ihre Eltern tatkräftig unterstützte. „Das wir über alle Jahre unsere Stammkundschaft halten konnten, ist das schönste Dankeschön und die schönste Bestätigung, dass wir einen guten Job gemacht haben“, fasst es Günther Landler mit berechtigtem Stolz zusammen.

Eine Einschätzung, der sich die vielen treuen ,,Landlerfans” aus Hattersheim und Umgebung sicher gerne anschließen werden. Sicher, Obst, Gemüse, feine Weine, noble Nudeln und erlesene Pralinés kann man auch anderswo kaufen. Aber spätestens wenn man einen Ersatz für die legendär leckeren und liebevoll arrangierten Präsentkörbe aus dem Hause Landler sucht, wird’s schwierig werden.

Vom Charme der persönlichen und stets freundlichen Atmosphäre bei jedem Einkauf im ‚Fruchtgarten’ ganz zu schweigen. Den Hattersheimern wird was fehlen.

Und vielleicht die ersten Tage auch Lilli und Günther Landler, die sich wahrscheinlich erst daran gewöhnen müssen, dass nicht zu nachtschlafender Zeit der Wecker klingelt.

Fruchtgarten Landler

Liebe Kunden, nach 35 Jahren schließen wir

am Mittwoch,

dem 27. Juli 2011,

unser Geschäft.

Für das in dieser langen Zeit

entgegengebrachte

Vertrauen bedanken wir uns

ganz herzlich.

Herzlichst,

Lilli & Günther Landler

Kaffeeklatsch hilft Kita

HATTERSHEIM (pm) - Mitglieder der Spielgruppe Kaffeeklatsch des Seniorenzentrums Altmünstermühle in Hattersheim übergeben am Donnerstag, 21. Juli, um 14 Uhr in der Katholischen Kindertagesstätte St. Martinus Hattersheim, Schulstraße 3, eine Spende in Höhe von 500 Euro.

Im Rahmen der Erweiterung der katholischen Kindertagesstätte werden die Gruppen für einige Zeit in das Gemeinschaftszentrum von St. Martinus ausgelagert. Mit der Spende sollen Bewegungselemente für das Gemeinschaftszentrum angeschafft werden. Bei der Übergabe werden die Leiterin der Kindertagesstätte Renate Stubbe, die Leiterin der Spielgruppe Kaffeeklatsch Eleonore Stephan und weitere ehrenamtliche Helferinnen der Gruppe sowie Jutta Steinbach, Leiterin der Altmünstermühle, anwesend sein. Der Erlös stammt aus dem Verkauf von Kuchen und Kaffee beim diesjährigen Sommerfest in der Altmünstermühle am 2. Juli.

Kaffee und Kuchen sind von den Senioren aus den einzelnen Gruppen gebacken und von Hattersheimern gestiftet worden. Es ist bereits seit vielen Jahren Tradition, dass die Einnahmen einzelner Gruppen beim Sommerfest einem wohltätigen Zweck zugeführt werden. Die Teilnehmerinnen der Spielgruppe Kaffeeklatsch freuen sich, mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit Neugestaltung und Erweiterung des Kindergartens, die auch wieder ihren Enkelkindern und Urenkeln zugute kommt, unterstützen zu können.

Die Spielgruppe Kaffeeklatsch wird von Eleonore Stephan geleitet, die bereits seit sieben Jahren das Kuchenbuffet organisiert. Jeden Donnerstagnachmittag treffen sich 15 bis 20 Damen in der Altmünstermühle zum gemeinsamen Spielen. In Tischgruppen werden Brett-, Würfel- oder Kartenspiele gespielt. Neben der Freude und dem Spaß sind das gemeinschaftliche Miteinander, die Kommunikation und die gegenseitige Unterstützung ein wichtiger Aspekt der Gruppentreffen.

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