Die Frage nach den technischen Möglichkeiten

Ausschuss UBV setzt sich mit Nutzung von Solarenergie an Eddersheimer Feuerwehr auseinander

Bereits im März präsentierte die hiesige SPD-Fraktion dem Magistrat der Stadt Hattersheim am Main eine Anfrage bezüglich der Möglichkeit einer Nutzung von Solarenergie an den Gebäuden der Freiwilligen Feuerwehr in Eddersheim. Die Anfrage der SPD wurde zur Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 7. April schriftlich beantwortet, die Sozialdemokraten baten daraufhin um eine Überweisung der Angelegenheit in den Ausschuss für Umwelt, Bauen und Verkehr (UBV), der sich daraufhin am Dienstag, 31. Mai noch einmal mit dem Thema beschäftigte.

Gründe gegen die Installation

Die SPD stellt in der Begründung ihrer Anfrage fest, dass zur Freiwilligen Feuerwehr Eddersheim mehrere Gebäude gehören: "Neben Gebäuden mit Pultdach bzw. Satteldach aus den 1990er Jahren, existieren mehrere Fahrzeughallen mit Flachdach unterschiedlicher Baujahre." Eine dieser Fahrzeughallen stammt ebenfalls aus den Neunzigern, eine weitere verfügt über "extensive Dachbegrünung".

Die Sozialdemokraten wollten nun vom Magistrat gerne wissen, ob es denn technisch möglich sei, zumindest auf manchen dieser Dächer eine Solaranlage zu errichten - und auf welchen Dächern das aus welchen konkreten Gründen als nicht durchführbar erachtet wird.

Der Magistrat stellte daraufhin zunächst fest, dass auf der Dachfläche der dort vorhandenen Wohnung aus statischen Gründen die Installation einer Solaranlage unmöglich sei. Auch auf dem Hallendach sieht es dem Magistrat zufolge schlecht aus: Dort sei "wegen Verschattung und einem großen, statisch notwendigen Sicherheitsabstand zu aufgehenden Bauteilen nur eine sehr kleine Fläche geeignet" - und selbst diese Kleinfläche müsste in Sachen Statik eingehend überprüft werden, da diese im "Lastgrenzbereich des Gesamttragwerks" liege. Man glaubt nicht, dass ein eventuell möglicher Nutzen hier in einem gesunden Verhältnis zum zunächst notwendigen planerischen und analytischen Aufwand steht.

Und auch auf dem Bootslager der Eddersheimer Feuerwehr sieht man keine Möglichkeit zur Errichtung einer solchen Anlage.

Solaranlage war schon mal geplant

Auf dem Dach der neuen Fahrzeughalle hingegen war und ist eine Solaranlage sogar statisch vorgesehen, berichtet der Magistrat. Jedoch wurde diese 2013 aufgrund der damals akut klammen Haushaltslage der Stadt nicht realisiert. Der Magistrat gibt nun zu Protokoll, dass diese Realisierung im nächsten Jahr erfolgen wird - "sofern die Marktsituation dies zulässt", so die eingeschobene Einschränkung.

Auf dem Satteldach des Schulungsgebäudes sieht man ein zu großes Schadenspotenzial: Die über einen Abstand von über acht Metern frei gespannte Dachkonstruktion bietet sich angesichts elastischer Verformungen nicht als Einsatzort einer Solaranlage an und sei damit aus Sicht des Magistrats für die von der SPD gewünschte Installation "grundsätzlich nicht empfehlenswert".

Fassadennutzung fristet Nischendasein

Solaranlagen können nicht nur auf Dächern Platz finden, sondern auch an Gebäudefassaden. Darauf zielte eine weitere Frage der Hattersheimer Sozialdemokraten ab. Der Magistrat erachtet Solarnutzung an Fassadenflächen zwar grundsätzlich als möglich - hält eine derartige Nutzung aber dennoch nicht für ratsam und attestiert Solaranlagen an Fassaden dank ihrer "reduzierten Leistungsfähigkeit" ein "Nischendasein", insbesondere bei "prestigeträchtigen Großprojekten". Zudem sieht man bei niedrigeren Fassaden eine erhöhte Gefahr von Vandalismus.

Noch weitere Gründe sprechen seitens des Magistrats nicht gegen eine Solarenergienutzung an den Feuerwehrgebäuden. Auch unter Denkmalschutz stehen die dortigen Bauwerke nicht - aber auch so ist die Liste der Gründe, die aus Sicht des Magistrats gegen eine dortige Solarnutzung sprechen, ja nicht gerade kurz.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X