HATTERSHEIM (ak) – „….vier, fünf, sechs und BOSS!“, zählt die Workshop-Leiterin Elisa Hofmann laut mit zur Musik. Die Mädchen, die in einer Formation hinter ihr stehen, setzen ihre Füße fast genauso schnell wie die junge Frau, sie bewegen sich mit ihr nach der gerade eben einstudierten Choreographie zum Rhythmus, stampfen dann -betont selbstbewusst nach vorne blickend- mit beiden Füßen kurz auf, bevor sie nach den Worten „Step, Step, Sidekick, Sidekick!“ weitertanzen.
Eine ganz erstaunliche Abfolge von vielen verschiedenen Schritten zur Musik haben sie an diesem Morgen im Workshop „Fühl den Rhythmus!“ der KinderKulturWoche des KulturForum Hattersheim e. V. schon einstudiert. Sie sind zurecht stolz auf das Erlernte und wollen es natürlich auch möglichst vielen Leuten zeigen –„das könnten wir doch auch mal irgendwo aufführen?“, wird gefragt. Elisa Hofmann versucht lachend zu erklären: „Aber das ist doch ein einmaliger Workshop – wer weiß, ob wir noch einmal so zusammenkommen?“
Elisa Hofmann unterrichtet sonst Kreativen Kindertanz in Mainz und ist das erste Mal in Hattersheim dabei, könnte sich aber durchaus eine Wiederholung etwa im Rahmen der Hattersheimer Kulturwerkstatt vorstellen. Auch Ute Gillmann vom KulturForum, die den Workshop im Kutschersaal des Alten Posthof betreut, sieht, wieviel Freude die Mädchen an dieser Art Tanz haben und wird darüber nachdenken, ob man so etwas nicht noch einmal anbieten könnte.
Jetzt ist aber erst mal eine kleine Trinkpause angesagt. „Trinken ist wichtig, wenn man tanzt!“, sagt Elisa Hofmann und die Mädchen laufen gerne zu ihren Taschen um ihre Trinkflaschen zu holen und sich kurz zu erfrischen. Auch die Dehnungsübungen, die zum Tanzen dazugehören, machen Spaß: die jungen Tänzerinnen recken den „Schwanenhals“, binden sich mit durchgedrückten Knien imaginäre Schuhbändel, rollen sich in die Hocke wie eine Schnecke und genauso wieder nach oben. So gedehnt und gestreckt kann man gleich noch einmal voller Schwung die ganze Choreographie durchtanzen.
Doch das Tanzen ist auch anstrengend. „Jetzt tun mir aber die Beine schon ein bisschen weh!“, wird aus den Reihen der jungen Tänzerinnen gemurmelt. Da weiß Elisa Hofmann Abhilfe. Sie verteilt mitgebrachte Decken und Gymnastikmatten und schaltet anstatt der Tanz-Rhythmen sanfte Entspannungsmusik ein. „Unsere Füße haben heute schon viel gemacht, jetzt dürfen sie sich mal ausruhen“, sagt sie. Die Mädels liegen nun auf den Matten, die Workshop-Leiterin erzählt leise von plätschernden Bächen, blühenden Wiesen und summenden Bienen, von der Schwere, die man zuerst im Bauch und dann bis in die Füße spürt und die Entspannung bringt. Die vorher aufgekratzte, spannungsgeladene Atmosphäre beruhigt sich wieder. Und tatsächlich, nach einer kleinen Weile sind alle wieder fit und es kann noch mal so richtig losgelegt werden.
Nur einige wenige der Teilnehmerinnen tanzen sonst auch regelmäßig, etwa im Fastnachtsverein oder auch in der Ballettschule, für die meisten war dieser Workshop das erste Mal, dass sie nach einer Choreographie tanzen konnten. Miriam etwa tanzt zwar sonst im Musikzimmer in ihrem Hort, fand es aber hier im Workshop schöner „Schade, dass ich ein bisschen Zahnweh hatte“, sagt sie, „aber viel Spaß gemacht hat’s mir trotzdem und oft hab‘ ich den Zahn auch einfach vergessen!“ Auch Miriams Mutter ist begeistert: „Die Angebote der KinderKulturWoche sind immer toll, schön abwechslungsreich und wirklich interessant für die Kinder, Miriam hat schon bei einigen Veranstaltungen mitgemacht und freut sich jetzt schon auf die abschließende „Leckere Lesenacht“ in der Stadtbibliothek.“
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