Nachdem an dieser Stelle bereits das Thema E10 und nicht existierende Preisabsprachen (Narrhallamarsch !!!) behandelt wurden, will ich mich heute im dritten und vorläufig letzten Teil der Bachschisser-Serie zum Thema Sprit den so genannten ‚Ultra’, ‚V-Power’, ‚Max-Power’ oder sonstigen Powergebräuen der Mineralölindustrie widmen.
Die 100-oktanige Suppe verspricht mehr Pferdestärken unter der Haube als im Kraftfahrzeugschein angegeben ist. Und spätestens an dieser Stelle sollte oder müsste der mündige Verbraucher stutzig werden. Denn wie hole ich aus einem dunklen Kohlenkeller eine schwarze Katze raus, die überhaupt nicht drin ist?
Solch’ ein geckenhaftes Bubenstück gelingt in aller Regel nur Weltreligionen ...
Und schon sind wir beim Thema ‚Glauben’, dass schlauere Köpfe schon gerne mal als ‚Nichtwissen’definieren.
Nichtwissen ist folglich die Grundvoraussetzung des Glaubens.
Wer also glaubt, dass ‚Extreme Power 100’ sein Auto zwei Kilometer pro Stunde schneller macht und beim Anfahren am Berg oder vor der Eisdiele entscheidende Vorteile bringt, ist entweder tiefreligiös oder strunzkrötenblöd. Oder im Extremfall sogar beides zusammen.
Nun kenne ich freilich keinen Messdiener, Pfaffen oder Baldachinträger, der ‚Super Sonder Optima’ tankt. Sondern weiß aus zuverlässiger Quelle, dass es hauptsächlich dreierfahrende BMW-Besitzer mit migrantischem Hintergrund sind, die sich vom Kauf der teuren, aber wirkungsfreien Plörre einen gruppendynamischen Aufstieg versprechen. Motto: „Alder tank ich mit meim Dreier konkret hunnerdzehn Prozent Oggdan, bin ich schneller als Du, wo mein Haus wohnt.“
Und das ist der Grund, weshalb ich eigentlich ganz zufrieden darüber bin, dass die PR-Kampagnen von Ürül, Büpü, Shüll oder auch Üssü so prima funktionieren.
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