Imponierender Gesang im Dom des Maingaus

Vier Solisten, zwei Chöre und ein Orchester präsentierten „Der Messias“ von Georg F. Händel in St. Martinus

Ein imposantes Bild boten die Sänger und Musiker der drei Gruppen bei der Aufführung am letzten Sonntag in der Kirche St. Martinus.
(Fotos: A. Kreusch)

 

HATTERSHEIM (ak) – Nachdem schon im letzten Jahr mit der „Großen Messe in c-moll“ Musik von Mozart in der Pfarrkirche St. Martinus zu Gehör gebracht wurde, war auch in diesem Jahr beim großen Konzert des Kirchenchores von St. Martinus zusammen mit der Frankfurter Singgemeinschaft und dem Kammerorchester Collegium Musicum Frankfurt ganz viel „Mozart im Spiel“: Aufgeführt wurde am Samstag, 5. November,  „Der Messias“ von Georg Friedrich Händel in einer von Wolfgang Amadeus Mozart modernisierten Fassung. Geleitet wurde das Konzert vom Dirigenten aller drei Ensembles, Jens Uwe Schunck. 

Als Solisten waren im sehr gut gefüllten „Dom des Maingaus“ die in Kanada geborene und in ganz Europa als Konzert- und Opernsängerin arbeitende Sopranistin Laurie Reviol, die Magdeburger Altistin und Finalistin im Lortzing-Wettbewerb Inga Jäger, der ehemalige Dresdner „Kruzianer“ und gefragte Tenor Ralf Petrausch und der Bass Christoph Kögel, der unter anderem an der staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main studiert hat, zu hören.

Die kunstvoll und engagiert vorgetragene Mozart-Fassung des „Messias“, bei der die Chorstimmen den Kirchenraum imponierend mit Gesang füllten, verfehlte unter dem lebendigen Dirigat von Jens Uwe Schunck ihre Wirkung bei den Zuhörern nicht – die rezitativen Teile des Werkes regten zum Meditieren an, bei den fast fröhlichen Arien wiegte man sich gerne im Takt.

Jens Uwe Schunck leitet seit 1999 den Hattersheimer Kirchenchor St. Martinus und das Frankfurter Kammerorchester Collegium Musicum, seit 2005 auch die Frankfurter Singgemeinschaft. Schunck hat an der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Kirchenmusik (Orgel, Gesang und Dirigieren) studiert und sammelte schon neben dem Studium wichtige Erfahrungen als Chorleiter. Mit einem Kapellmeisterstudium in Karlsruhe und einem Aufbaustudium im Fach Dirigieren an der Musikhochschule des Saarlandes vervollständigte er seine Ausbildung, wobei ihn die besondere, einzigartige Ausbildungsmethode von Péter Eötvös, der die Schüler seiner internationalen Dirigentenklassen an Konzertprojekten im In- und Ausland teilnehmen ließ, interessiert hat. So kam es zur musikalischen Zusammenarbeit mit so renommierten Orchestern wie den Berliner und Münchner Philharmonikern, der Neuen Philharmonie in Frankfurt, dem Radio Philharmonie Orchestra Hilversum und London BBC.

Der 1912 gegründeter Kirchenchor St. Martinus sieht seine Hauptaufgabe in der Mitgestaltung der Liturgie bei den großen Festen im Kirchenjahr, er richtet aber auch Kirchenkonzerte in St. Martinus aus und nimmt an Konzerten in und außerhalb Hattersheims teil. Zu seinem Repertoire gehören Werke alter Meister ebenso wie Chorliteratur zeitgenössischer Komponisten, er singt Messen und Motetten genauso wie im Gottesdienst Lieder und Psalmen. Höhepunkte im Chorleben sind Konzertreisen und Chorfahrten, die unter anderem schon nach Rom, Südtirol, Ungarn und in verschiedene deutsche Städte führten. Der Chor hat zurzeit 52 aktive und mehr als 100 passive Mitglieder – in beiden Gruppen ist Zuwachs sehr willkommen.

Mehr über den Kirchenchor St. Martinus erfährt man auf der Homepage www.chor-hattersheim.de.

 

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