Zur Stadtverordnetenversammlung am 15. Juni reichte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen einen Antrag bezüglich der Schaffung von neuen Sitzgelegenheiten im Außenbereich der Stadt Hattersheim am Main ein. Demnach solle der Magistrat prüfen, wo geeignete Standorte für weitere Sitzmöglichkeiten, beispielsweise in der Wasserwerkchaussee, geschaffen werden können. Diese Maßnahme solle dazu dienen, den "Aufenthalt im Freizeitbereich unserer Stadt erholsamer und erlebnisreicher zu gestalten", heißt es im Antrag.
Die Grünen berufen sich hierbei auf eine Liste der Standorte von Sitzgelegenheiten im Stadtplan für den innerstädtischen Bereich, die in der vorherigen Wahlperiode erstellt worden war. Diese Liste soll nach dem Willen der Grünen nun um mögliche Standorte für neue Bänke etc. erweitert werden. "Die Natur zu genießen, sich auszuruhen und zu entspannen, sind wichtige Faktoren der Naherholung", so die Antragsbegründung, "deshalb soll es eine Erweiterung der Ruhemöglichkeiten im Außenbereich geben."
Bei der regierenden Koalition, bestehend aus CDU, FDP und FWG, stieß dieser Antrag auf wenig Gegenliebe. Oliver Wiendl (FWG) stellte fest, dass beispielsweise die von den Grünen in ihrem Antrag vorgeschlagene Wasserwerkchaussee gar nicht Eigentum der Stadt Hattersheim ist, sondern der Hessenwasser GmbH & Co. KG. Man müsste also eine Genehmigung einholen, Verhandlungen führen, etc. - nicht der schnellste Weg zur schnellen und unbürokratischen Schaffung zusätzlicher Sitzgelegenheiten. Und so ein Beispiel suggeriere natürlich auch eine gewisse Priorität, so Wiendl.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Minnert erklärte die ablehnende Haltung der Koalition auch damit, dass hier ausgerechnet die Verwaltung neue Standorte für Bänke ermitteln soll, die dann von den Bürgern genutzt werden. Viel besser wäre es doch, so Minnert, wenn jede Fraktion bei Veranstaltungen und Zusammenkünften eine Art „Charme-Offensive“ starten würde: Jeder fragt sein Klientel und generell die Hattersheimer Bürgerinnen und Bürger, wo man gerne weitere Sitzbänke hätte. Dann könne man bedarfsorientiert solche Bänke aufstellen, und die eine oder andere neue Sitzgelegenheit, für die seitens der Bürgerschaft tatschlich eine akute Nachfrage besteht, könne man dann sicher auch schaffen.
Aber die Verwaltung damit zu beauftragen, zu analysieren, wo es denn überall potenziell sinnvolle Standorte für Sitzbänke im Stadtgebiet geben könnte – das wäre aus Sicht der Koalition für diese eine zu große Belastung.
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