Neue Buslinie angedacht

CDU, FDP und FWG regen Schaffung einer direkteren ÖPNV-Verbindung zum MTZ und nach Bad Soden an

Im Rahmen der jüngsten Stadtverordnetenversammlung legten die Fraktionen von CDU, FDP und FWG einen gemeinsamen Antrag vor, demzufolge der Magistrat der Stadt prüfen soll, inwieweit sich die Verbindungen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zwischen Hattersheim und zwei zentralen Punkten im Kreis, dem Main-Taunus-Zentrum (MTZ) und dem Kreiskrankenhaus Bad Soden, verbessern lassen.

Der öffentliche Nahverkehr innerhalb des Kreisgebietes zu markanten und wichtigen Einrichtungen müsse ausgebaut werden, heißt es in der Antragsbegründung. Ohne "attraktive, bedarfsorientierte und kundenfreundliche ÖPNV-Angebote" könne die Verkehrswende nicht gelingen.

Im Vorfeld zur Stadtverordnetenversammlung hatten sich bereits die Mitglieder des Ausschuss für Umwelt, Bauen und Verkehr einstimmig für den Antrag ausgesprochen und empfahlen daher die Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung.

Die Stadtverordnete Karin Fredebold (FDP) erläuterte den Antrag im Parlament: Ihr zufolge legte die Koalition hiermit einen Antrag vor, der sich dem wichtigen Thema der Verkehrswende widmet und damit der Frage, wie Mobilität in der Stadt Hattersheim in Zukunft aussehen soll. Ein flächendeckenderer ÖPNV, eine höhere Fahrfrequenz und kürzere Fahrzeiten seien dabei ein herausfordernder und wichtiger Aspekt um Menschen zunehmend dazu zu bewegen, ihr Auto öfter stehen zu lassen oder auf die Anschaffung eines Zweitwagens zu verzichten. Momentan habe der ÖPNV nur einen Anteil von 45 Prozent am gesamten Personennahverkehr, so Fredebold. "Da ist durchaus noch Luft nach oben."

Bei der Erstellung des Antrags haben sich die Fraktionen von CDU, FDP und FWG die wichtigsten Einzelziele im Main-Taunus-Kreis angesehen und dann gefragt: Wie kann man diese eigentlich von Hattersheim aus mit dem ÖPNV erreichen? Herausgegriffen hat man aus dem Pool dieser besonders bedeutsamen Ziele das Main-Taunus-Zentrum und das Kreiskrankenhaus in Bad Soden.

Auf der Homepage des MTZ werden fünf Busverbindungen aufgeführt, mit denen man das Einkaufszentrum in Sulzbach erreichen kann. Bei genauerer Betrachtung stellt man fest, dass diese Verbindungen an Städte und Gemeinden wie Königstein, Bad Soden, Eschborn, Kelkheim, Sulzbach, Hofheim, Kriftel, Schwalbach und Niederhofheim angeschlossen sind - aber nicht an die Städte der Mainschiene, also Hattersheim, Hochheim und Flörsheim. Innerhalb der Koalition stellte man sich daher die Frage, warum das eigentlich so ist.

Ebenso ist man in Hinblick auf das Bad Sodener Kreiskrankenhaus verfahren. Zur Anreise empfiehlt das Krankenhaus auf seiner Homepage die Anreise über die S3 nach Bad Soden, und daraufhin vom dortigen Bahnhof aus die Nutzung von zwei Buslinien (die wiederum nicht Hattersheim, Flörsheim oder Hochheim anfahren) oder vom Anrufsammeltaxi zur Weiterreise. Aus Hattersheimer Sicht ist das keine wirklich befriedigende Lösung: Die Stadt ist an die Linie S1 angeschlossen, und diese kreuzt die Linie S3 erst im Frankfurter Hauptbahnhof - will man die Klinik also von Hattersheim aus via ÖPNV erreichen, muss man einen Umweg über Frankfurt in Kauf nehmen.

Man könne Fredebold zufolge aus diesen Beobachtungen die Schlussfolgerung ziehen: Die Anbindung Hattersheims in diese Richtung ist schlecht. Deshalb will die Koalition diese Umständlichkeit zum Erreichen dieser Ziele beenden. CDU, FDP und FWG wollen, dass Möglichkeiten der Einrichtung einer neuen Buslinie von Hattersheim ins MTZ und zum Kreiskrankenhaus in Bad Soden geprüft werden. Der Magistrat soll deshalb klären, was hierfür zu tun wäre und welche jährlichen Kosten zu erwarten sind. Außerdem soll er die anderen, in dieser Sache ebenfalls benachteiligen Städte fragen, ob sie nicht auch Interesse hätten, sich an dieser neuen Linie zu beteiligen. Und schließlich soll auch eine mögliche Kostenbeteiligung durch das MTZ geprüft werden - schließlich könnte das Einkaufszentrum durch eine solche Maßnahme seinen Kundenstamm vergrößern.

Der Antrag wurde einstimmig angenommen, der Magistrat wird also die einzelnen Punkte rund um die Überlegungen zur Schaffung einer weiteren Buslinie in den nächsten Wochen erörtern und mit den entsprechenden Stellen Kontakt aufnehmen.

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