Das Kinderparlament 2019/2020 der Hattersheimer Robinson-Schule nahm seine Arbeit auf
Zur konstituierenden Sitzung des Kinderparlamentes 2019/2020 der Robinson-Schule versammelten sich am vergangenen Mittwoch, 6. November 2019, fünfzehn Grundschüler mit Vertretern der Verwaltung im Ratssaal des Alten Posthofes. Parlamentspräsidentin Myriam Jung begrüßte die gewählten 15 Mädchen und Jungen sowie Schulleiter Hilmar Jüterbock, Bürgermeister Klaus Schindling und den Ersten Stadtrat Karl Heinz Spengler.
Entsprechend der Geschäftsordnung galt es zunächst die beiden Stellvertreter für die Parlamentspräsidentin zu wählen. Myriam Jung erklärte die Aufgaben der Stellvertreter, da die zwei Kinder ihr bei der Sitzungsleitung behilflich sein sollen. Sechs Kinder stellten sich zur Wahl als Stellvertreter. Schließlich vereinigten in mehreren Wahlgängen Janik und Lennox die meisten Stimmen auf sich, sie nahmen die Wahl an. Die Parlamentspräsidentin erläuterte dann die Aufgaben und die Möglichkeiten, die das Kinderparlament jetzt in seiner kommunalpolitischen Funktion wahrnehmen kann. Die Kinder können mit ihren Anträgen und den Beschlüssen mit dazu beitragen, den Alltag und die Lebensqualität in Hattersheim zu verbessern. Immerhin steht dem Kinderparlament ein Budget von 900 Euro zur Verfügung, über das die Mädchen und Jungen frei entscheiden können. Die Verwendung des Geldes ist natürlich an die vorgelegten Anträge gebunden.
Die Grundschüler der 4. Klassen der Robinson-Schule hatten insgesamt zehn Anträge zur Bearbeitung formuliert. Die einzelnen Anträge wurden jeweils von Berichterstattern verlesen, näher erläutert und begründet. Themenschwerpunkte in den Anträgen stellten die Sicherheit auf den Straßen der Stadt sowie die Spielmöglichkeiten auf dem Schulhof und diversen Spielplätzen dar. Aber auch an die Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr und die Müllvermeidung wurde gedacht. Es gab den Vorschlag, die Hälfte des Budgets als Spende an die Freiwillige Feuerwehr Hattersheim zu spenden, als Anerkennung für ihre Leistungen zu Gunsten der örtlichen Gemeinschaft. Kinder der Klasse 4 e wollten sich für eine Begrenzung von Plastik-Müll in der Stadt einsetzen. Es sind diverse Plakat- und Schilderaktionen geplant, um die Mitbürger auf dieses Problem verstärkt aufmerksam zu machen. Ferner sollte die Stadtverwaltung sich um die Aufstellung einer ausreichenden Anzahl von Mülleimern im öffentlichen Bereich kümmern. Bürgermeister Klaus Schindling versprach, die Angelegenheit prüfen zu lassen und gegebenenfalls für Abhilfe zu sorgen.
Die Sicherheit auf den Schulwegen ist häufig ein Anliegen der Schulkinder. In Anträgen wurden Geschwindigkeitsmessungen im Bereich der Schulstraße und der Mainzer Landstraße gefordert. Der Bürgermeister versprach hier verstärkt das mobile Geschwindigkeitsmessgerät der Stadt einzusetzen, um Autolenker zu korrektem Fahren zu bewegen. Die Kinder der Klasse 4 d beantragten mehr Spielgeräte für ältere Kinder auf dem Spielplatz „Keltenpark“ und auf dem Spielplatz „Am grünen Haus“. Erster Stadtrat Karl Heinz Spengler erklärte, dass die Gesamtkonzeption des „Keltenparks“ überprüft wird, damit eventuell weitere Spielgeräte aufgestellt werden können. „Der Spielplatz am grünen Haus ist vorwiegend für kleinere Kinder gedacht“, meinte er, „vielleicht könnte hier noch eine kleine Kletterwand errichtet werden.“ Zuständige Mitarbeiter der Stadt sollen die Situation prüfen.
Die Spielsituation auf dem Schulgelände der Robinsonschule fanden mehrere Antragsteller als unbefriedigend. Der Zaun um den Bolzplatz ist so niedrig, dass ständig Bälle über den Zaun auf die nebenliegenden Straße fliegen. Der umgefallene Baum auf dem Schulhof sollte dringend ersetzt werden, ebenso die hier früher stehende Ruhebank. Ferner wird ein Sonnenschutz über dem Sandkasten und im Bereich der Schaukeln gefordert. Klaus Schindling wies auf das grundsätzliche Problem der Zuständigkeit für den Schulhof hin. Der Main-Taunus-Kreis allein besitzt die Handlungskompetenz für die Ausgestaltung von Schulhöfen in der Stadt. Er muss zu Umgestaltungsmaßnahmen jeder Art vorher gefragt werden. Dementsprechend wird der Bürgermeister beim Kreis eine Anfrage starten, ob der vorhandene Zaun erhöht werden kann.
Die Jung-Parlamentarier schätzten die Dringlichkeit einer Baumpflanzung und einer Ruhebank besonders hoch ein. Die Anträge "Spende an die Feuerwehr", "Sonnenschutz", "Baumpflanzung" und "Bankanschaffung" standen nun zur Abstimmung. Die Mehrheit der Kinder entschied sich für den Baum und die Bank. Diese Vorhaben sollen aus dem Budget des Kinderparlamentes finanziert werden.
Der Bürgermeister lud daraufhin eine Delegation des Kinderparlamentes zu einem Besuch des Grünflächenamtes ein, um dort den gewünschten Baum auszuwählen. Bei der tatsächlichen Pflanzaktion auf dem Schulhof dürfen alle Jung-Parlamentarier dabei sein. Die Bank für den Schulhof kann dann vielleicht auch aufgestellt werden. Damit zeigten sich alle Anwesenden der Sitzung voll zufrieden. Parlamentspräsidentin Myriam Jung durfte dann die Sitzung schließen und allen einen guten Nachhauseweg wünschen.