Neuer Begleitdienst am Bahnhof

Zwei Hilfskräfte sollen die fehlende Barrierefreiheit kompensieren

Bürgermeister Klaus Schindling teilte zu Beginn der Stadtverordnetenversammlung am vergangenen Donnerstag den Parlamentarierinnen und Parlamentariern mit, dass der Begleitservice am Hattersheimer Bahnhof eine Renaissance erleben wird. Bereits 2008 wurde schon einmal eine vergleichbare Kooperation mit der Selbsthilfe im Taunus (SiT) initiiert.

Der Grund für die Einrichtung eines solchen Services ist heute noch derselbe wie vor 13 Jahren: Es gilt, die eklatanten Mängel des Bahnhofes in Sachen Barrierefreiheit so gut es geht mit helfenden Händen zu kompensieren. Wer schwer zu tragen hat oder mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen unterwegs ist, sieht sich dort mit einem regelrechten Hindernisparcours konfrontiert, der insbesondere Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen viel zu schnell überfordern kann. Auch die Treppen, die zu den Gleisen führen, sind nicht barrierefrei ausgebaut.

Da vorerst nicht damit zu rechnen ist, dass die Deutsche Bahn AG den Hattersheimer Bahnhof durch einen Umbau auf ein zeitgemäßes Niveau bringen wird, hat man sich seitens der Stadt Hattersheim im Rahmen eines kreisweiten Sozialprojektes um personelle Hilfe beworben - mit Erfolg: Zwei Hattersheimer Bürger werden diesen Dienst nun vor dem Hintergrund der Wiedereingliederung in die Arbeitswelt verrichten. Am Montag, 4. Oktober startet mit den beiden ein zweiwöchiger Probelauf. Dann werden die neuen Begleitservicekräfte von Montag bis Freitag in den Stoßzeiten für Pendler (von 7 bis 10 Uhr und von 16 bis 18 Uhr) unterwegs sein und Ausschau halten nach hilfsbedürftigen Passagieren und Passanten auf dem Bahnhofsgelände, denen sie tatkräftig unter die Arme greifen können.

Sofern die Probephase von allen Seiten als Erfolg gewertet wird, ist geplant, diesen Service zunächst um ein Jahr zu verlängern. Dann will man die Hilfskräfte auch mit entsprechend markanter Dienstkleidung ausstatten, damit sie in ihrer Funktion gut erkennbar sind und es somit seitens der Hilfesuchenden keine Berührungsängste gibt.

Bürgermeister Schindling hofft, dass sich auf diese Art und Weise die Zeit bis zur hoffentlichen Modernisierung des Bahnhofs gut überbrücken lässt.

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