Das neu gewählte Okrifteler Kinderparlament traf sich am Mittwoch, 4. Dezember, zur konstituierenden Sitzung. Die gewählten Kinder aus den Grundschulklassen 4a, 4b und 4c versammelten sich im Lehrerzimmer der Albert-Schweitzer-Schule mit dem Bürgermeister und weiteren Vertretern der Stadt. Die Beauftragte des Magistrats, Myriam Jung, leitete die Sitzung und begrüßte Bürgermeister Klaus Schindling, den Stadtverordnetenvorsteher Georg Reuter, den Leiter des Bau- und Friedhofsamtes Jörg Schmidtmer sowie die Referatsleiterin Jugend und Familie, Svenja Colak. Ferner wohnten die Klassenlehrerin Janina Klein und die Sachkundelehrerin Constanze Paige der Sitzung bei. Es galt zunächst die beiden Stellvertreter für die Sitzungsleiterin zu wählen. Hierbei erhielten Leo und Benjamin die meisten Stimmen. Beide nahmen die Wahl an. Myriam Jung erläuterte dann die Aufgaben und Möglichkeiten, die die Kinder jetzt in der Parlamentsarbeit wahrnehmen können. In der vorliegenden Legislaturperiode dürfen die Jung-Parlamentarier frei über ein Budget von 2.000 Euro verfügen.
Alle 16 Anträge waren treffend formuliert, teilweise um Fotos ergänzt. Die Verkehrssicherheit in der Stadt, die Spielplatz-Ausstattung und die Gestaltung des Schulhofes standen im Vordergrund. In sachlichen Diskussionen setzten sich die Jung-Parlamentarier als Interessenvertreter ihrer Schulklassen mit den Vertretern der Stadt kompetent auseinander.
Letztlich gab es zwischen zwei Anträgen sogar eine Kampfabstimmung. Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit forderten Antragsteller einen weiteren Zebrastreifen und mehr Geschwindigkeitsmessungen. Antragsteller aus der 4 a möchten eine weitere Querungshilfe in der Rheinstraße. Klaus Schindling erläuterte, dass es nach der Straßenverkehrsordnung keine Zebrastreifen in Tempo-30-Zonen geben darf und verwies auf einen bereits bestehenden Zebrastreifen. Aus der Klasse 4 b beantragten Kinder in Höhe der Shell-Tankstelle verstärkte Geschwindigkeitsregulierungen, möglicherweise durch die Aufstellung einer elektronischen Geschwindigkeitsanzeige. Der Bürgermeister versprach in einer Testphase das Verhalten der Autofahrer überprüfen zu lassen, um danach eventuell eine Geschwindigkeitsanzeige-Einrichtung aufzustellen. Für die Sindlinger Straße kündigte er einen vermehrten, stundenweisen Einsatz von mobilen Blitzgeräten an. Da es Wünsche nach einer besseren Ampel-Ausstattung in den Bereichen Mainstraße und Sindlinger Straße gab, soll dort in einem Ortstermin mit Stadtvertretern und den Jungparlamentariern geklärt werden, ob eine versetzte Ampelaufstellung besser sei. Schüler der Klasse 4 a fordern zur Erhöhung der Verkehrssicherheit am Eingang zur Albert-Schweitzer-Schule eine Aufstellung von Pollern, um die Autofahrer zu größerem Abstand zum Zebrastreifen zu zwingen. Der Bürgermeister stimmte dem Antrag zu und auch diesbezüglich die Übernahme der Kosten durch die Stadt.
In einem weiteren Antrag wird eine Verbesserung der Bedingungen auf dem Schulhof der ASSO gefordert. Der Rollerparklatz, das Klettergerüst und die Bodenbeschaffenheit vor den Fußballtoren werden reklamiert. Klaus Schindling wies darauf hin, dass der Main-Taunus-Kreis als Schulträger für die Beschaffenheit des Schulhofes zuständig ist. Er wird die genannten Reklamationen schnellstens an den Kreis weitergeben.
Gleichzeitig wünschen die Schüler sich eine Farbauffrischung für die bestehenden Hüpfkästchen. Diesbezüglich soll der Förderverein der Schule zur Kostenübernahme angesprochen werden.
Für den Bolzplatz werden diverse Verbesserungen angemahnt. Jörg Schmidtmer wird eine Überprüfung des Geländes und der Spielgeräte veranlassen, um Gefährdungen zu beseitigen und Verbesserungen zu erreichen. Auf dem Spielplatz an der Uferbar wird das Fehlen einer Reckstange für kleinere Kinder reklamiert. Ein Foto der Klasse 4 a belegt die Situation. Der Bauamtsleiter wird auch hier nachsehen und eine Verschiebung einer bestehenden Reckstange prüfen. Ansonsten müsste eine neue Reckstange installiert werden.
In einem exotischen Antrag fordern Kinder der Klasse 4 c die Bereitstellung eines Döner-Food-Trucks, am letzten Schultag vor einem Ferienbeginn, damit die Kinder sich hier kostenfrei einen Döner gönnen können. Dieser Antrag löste natürlich heftige Diskussionen und unterschiedliche Einschätzungen aus. Von Seiten mehrerer städtischer Vertreter wurde die Durchführung eines solchen Angebotes als sehr problematisch angesehen. Die Jungparlamentarier schickten diesen Antrag jedoch in eine Kampfabstimmung gegen die Aufstellung einer kindgerechten Reckstange auf dem Spielplatz am Mainufer.
Die Mehrheit der Jung-Parlamentarier votierte für die Reckstange. Dementsprechend wird demnächst eine solche Stange die Geräte auf diesem Platz ergänzen. Dem Wunsch nach neuen Baum-Anpflanzungen in diesem Bereich wird die Stadt schnellstmöglich im Rahmen des 1.000-Bäume-Konzeptes nachkommen.