„Moin, Moin! Das geht an jedes Kind; hurra, die Holzbauwelt beginnt!“ Zu einem ganz besonderen ökumenischen Kinderbibeltag „Special“ hatten die Hattersheimer evangelischen Kirchengemeinden und die katholische Pfarrei St. Martinus für Samstag, 16. November, zum zweiten Mal in diesem Jahr eingeladen – diesmal in die evangelische Kirche in Hattersheim. Schnell war die Veranstaltung unter dem Motto „Mit Paulus in Rom“ im Vorfeld mit 72 Grundschulkindern ausgebucht.
Für die Vorbereitung hatte sich das Kinderbibeltags-Team, bestehend aus ehrenamtlich Tätigen und den evangelischen Pfarrern Anne Möller und Johannes Kraus, zusammen mit Ruth Erichsen von den „Holzbauwelten“ des Bibellesebundes getroffen und die kreativen Ideen zusammengetragen.
Erwartungsvoll und neugierig versammelten sich die Grundschüler am Kinderbibeltag dann im großen Saal der Unterkirche, wurden in sechs Gruppen in den Farben Gelb, Orange, Rot, Lila, Blau und Grün eingeteilt und von ihren beiden Gruppenbetreuern herzlich begrüßt. Zum gemeinsamen Beginn sangen alle begleitet vom Gitarrenspiel „Moin, Moin!“ und klatschten und tanzten zu „Aus Schwarz wird Weiß, aus Dunkelheit wird Licht, ein Bösewicht wird gut, weil Jesus Wunder tut.“ Veranschaulicht wurde das „Bauthema“ durch ein kleines Anspiel, welches auch auf die für den Tag ausgewählte Bibelstelle hindeutete. Verkleidet als Lehrling auf dem Bau mauerte Felix (Anne) gerade sehr diszipliniert, als der Bauleiter (Martin) mit dem neuen Auszubildenden Börnie (Sonja) eintraf, der sich mit seinem Zollstock sehr ungeschickt anstellte und damit die Kinder zum Schmunzeln brachte. Beide Lehrlinge beäugten sich sehr kritisch, um später festzustellen, wie hilfsbereit der andere doch war. So versöhnten sie sich.
Ruth Erichsen erzählte dann auf sehr anschauliche Weise die Bibelgeschichte von Paulus, wie er zum Christen bekehrt wurde. Mit schnellen Pinselstrichen malte und ergänzte sie ihre spannende Erzählung auf dem großen Sketchboard: Paulus war auf dem Weg nach Damaskus, um dort die Christen zu verfolgen. Auf dem Weg wurde er jedoch von einem gleißenden hellen Licht geblendet und Jesus sprach zu ihm. Paulus wurde zunächst blind, nach drei Tagen traf er auf den von Gott gesandten Hananias und erkannte, dass er falsch gelegen hatte. Paulus bekehrte sich, ließ sich taufen, predigte von Jesus und trug den christlichen Glauben weiter. Er reiste durch das ganze Land und kam dabei auch nach Rom. In den Kleingruppen wurde das Thema mit den Kindern vertieft, auf ihre Fragen eingegangen und auf das eigene Leben bezogen.
Jetzt war es soweit: Oben im Kirchenraum konnte nun die Stadt Rom in spielerischer Teamarbeit gebaut werden. 1, 2, 3,…, 1000, 2000, 3000,…, 10.000, 20.000, 30.000, 40.000, 50.000, … – gleich 60.000 naturfarbene Holzbausteine warteten darauf, von den Kindern verbaut zu werden. Mit dem selbst entwickelten Bauplan starteten die jungen Baumeister voller Freude und Enthusiasmus. Zügig entstand im Bereich der gelben Gruppe mit den Betreuern Martina und Sabine ein Teil der Stadtmauer, ein Fort war neben zahlreichen Türmen zu sehen und sogar Paulus selbst war als gebaute Holzfigur erkennbar. Bei der von Waltraud und Nadine betreuten lilafarbenen Gruppe legte gleich eine ganze Galeere mit Anhänger am Ufer des Tiber an – umgeben von einer Brücke und aufwändigen Palästen. Mehrere vielschichtige riesige Türme, die größer als einige Teilnehmer waren, zeigten die Kreativität der blauen Gruppe von Sarah und Pfarrer Johannes Kraus. Die Stadtmauer mit Straßen und Torbögen verband die Bauwerke mit dem Stadtteil der orangenen Gruppe, die von Bärbel und Sven betreut wurde. Hier standen ein Ensemble mehrerer Stadthäuser mit Türmen und Verbindungsgängen sowie ein riesiger feudaler Palast, den zahlreiche Palmen umgaben, in der Nähe des Kolosseums und des Forts. Eine Kirche mit dem heiligen Kreuz, sogar eine kleine Orgel, verschiedene Tempel und ein riesiger Rundturm markierten das Areal der grünen Gruppe von Silke, Elke und Meike. Sie verbanden mit weiteren Gebäuden die Straßenzüge Roms der roten Gruppe, die von Pfarrerin Anne Möller und Jemima betreut wurde. Ein überdimensionaler Turm grüßte hier die Besucher schon von Weitem und eine Fußgängerbrücke konnte ebenso wie viele Wege passiert werden. Die Kinder bauten mit viel Spaß, entwickelten immer wieder neue Konstruktionen und ließen sich auch nicht entmutigen, wenn einmal ein hoher Turm einstürzte oder unabsichtlich umgestoßen wurde. Zwischendrin gab es die Möglichkeit für die Kinder, eine Auszeit zu nehmen und bei Sonja und Verona das Spielangebot zu nutzen. Nach einem stärkenden Mittagessen ging es in die zweite Bauphase vor dem abschließenden Abschlussplenum. Die jungen Bibelentdecker und Nachwuchsbaumeister ließen zusammen mit dem Kinderbibeltagsteam und Ruth Erichsen den Tag noch einmal Revue passieren. Gemeinsam sangen alle das Bibelentdecker-Lied und sprachen ein Gebet. Die Kinder konnten hierbei erfahren, dass die biblischen Geschichten auch mit ihrem Leben heute zu tun haben und dass Gott den Menschen durch Jesus Christus begegnen möchte.
Zum Abschluss versammelten sich die jungen Teilnehmer mit ihren Eltern rund um die beeindruckenden Bauwerke und bestaunten diese gemeinsam. Dann wurde zum großen „Einsturzspektakel“ aufgerufen und nach dem Countdown fielen die Bauwerke in Sekundenschnelle in sich zusammen – ein gelungener Tag ging nach dem Aufräumen zu Ende. Der nächste Kinderbibeltag findet am 22. März 2025 statt.