Vielfalt in ihrer schönsten Form

25. Internationales Fest: Kulinarische und kulturelle Begegnungen an historischer Stätte

HATTERSHEIM (idl) – „Ich kann mich noch gut an die Anfänge des Festes erinnern“, begrüßte Hattersheims Stadtverordnetenvorsteherin Silvia Mae?der die Gäste des inzwischen 25. Internationalen Festes am Samstag im Hattersheimer Posthof. Damals nannte sich das multinationale Stelldichein freilich noch Ausländerfest.

 

Bezeichnungen mögen sich aus gesellschaftlich opportunen Gründen ändern, am grundlegenden Charakter des Festes hat sich freilich auch im Jubiläumsjahr nichts geändert. Vertreter unterschiedlicher Nationen und Kulturen feierten gemeinsam an einer historischen Stätte, die bereits vor Jahrzehnten, ja Jahrhunderten, ein Ort der Begegnung „fremder Menschen“ war, wie Bürgermeisterin Antje Köster in ihrem Grußwort an die Bedeutung der Pferdewechselstation erinnerte, die Menschen bereits vor 200 Jahren in Hattersheim zusammenführte.
Ob Hattersheims „Weltoffenheit“ darin ihren Ursprung hat? Darüber kann trefflich diskutiert werden – vieles spricht dafür.
Für Hattersheims Ausländerbeauftragte Bosiljka Dreher ist die gelebte Integration Anspruch und Verantwortung zugleich. „Akzeptanz und Respekt sind die Grundpfeiler für ein friedvollen Miteinander der Kulturen“, betonte Dreher und warb zugleich für einen ebenso offenen wie auch kritischen Umgang miteinander. „Berechtigte Kritik gehört zur ehrlich geführten Diskussion, für Vorurteile aber sollte in einer offenen Gesellschaft kein Platz sein. Seien wir froh darüber, wie multikulturell und bunt sich Hattersheim nicht nur beim Internationalen Fest präsentiert.“
Der Ausländerbeirat und die mitwirkenden Vereine und Institutionen hatten am vergangenen Samstag ein Fest auf die Beine gestellt, das dem stolzen 25. Jubiläum rundum gerecht wurde. Einen spanischen Rotwein trinken, dazu eine griechische Leckerei vom Grill, abgerundet durch eingelegtes Gemüse aus der Türkei – für eine derartige kulinarische Entdeckungsreise braucht man nicht auf eine ausgedehnte Europareise zu gehen, da reicht ein Besuch beim Internationalen Fest in Hattersheim.
Das Motto „Internationale Begegnungen“ war zugleich Programm. Gemeinsam wurde gefeiert, kulturelle Vielfalt in ihrer wohl schönsten Form präsentiert. Bosiljka Dreher und die Vertreter der teilnehmenden Vereine durften mit der Resonanz und der Stimmung beim multikulturellen Stelldichein rundum zufrieden sein, zumal angenehmes Sommerwetter dem Fest auch noch den passenden „südländischen“ Rahmen gab.
Traditionell eröffnet wird das Fest von den Kinder- und Jugendgruppen der teilnehmenden Vereine und natürlich der Hattersheimer Grundschulen. Die Flötengruppe der Robinson-Schule war ebenso zu Gast wie der große Schulchor der Regenbogen- und Robinson-Schule. Die Kindergruppen der Grundschulen Eddersheim und Okriftel gefielen mit einer Musik- und Tanzdarbietung, ebenso die Mädchen und Jungen der griechischen Gemeinde.
Den Nachmittag gestalteten die Kindergruppe der Eddersheimer Grundschule, die Kinderfolkloregruppe des spanischen Elternvereins, die „Sweetie Stars“ des Gesangsvereins Eddersheim sowie die Schulband der Heinrich-Böll-Schule „Johnny and the Curtains“. 
Nach der offiziellen Begrüßung sorgten unter anderem die „Funky Voices“ vom Gesangsverein Liederkranz Eintracht für Stimmung im bestens besuchten Posthof und auch der „Oldie Express“ brachte mit flottem Sound Stimmung in die Bude. Die Folkloregruppen der griechischen Gemeinde, des portugiesischen Kulturvereins, des türkischen Vereins, des spanischen Elternvereins, der kroatischen Gemeinde und die koreanische Folkloregruppe präsentierten sich landestypisch gekleidet und erhielten für ihre Tanz- und Musikvorführungen allesamt reichlich und verdient Applaus. Die Brass Band Firebirds, die Gesangsgruppe „Haste Töne“, der Frauenchor Cantabile und die Hattersheimer Chorgemeinschaft präsentierten einen Querschnitt des kulturellen Lebens in Hattersheim. 
Zum Ausklang des Showprogramms des 25. Internationalen Festes wirbelten die Candy Girls aus Eddersheim als „Zigeunerinnen“ über die Bühne, bevor der Abend musikalisch mit dem „Oldie-Express“ und mit internationalen Melodien ausklang.

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