Weihnachtsmarkt oder Fressgass?

Tausende Besucher strömten an über 100 Verkaufsstände – Zu wenig Platz für Chöre

 

HATTERSHEIM (idl) – Am vergangenen Sonntag lockte die inzwischen 30. Auflage des Hattersheimer Weihnachtsmarktes wieder tausende Besucher in die Mainstadt. 
Mit über 100 Ständen hat der einst aus bescheidenen Anfängen heraus entstandene Weihnachtsmarkt am dritten Adventssonntag seine Kapazitätsgrenze erreicht. Mehr wäre weniger, das weiß auch das ausrichtende KulturForum und beschränkte die Zahl der privaten Anbieter, Vereins- und Gewerbestände deshalb auf die knapp dreistellige, bewährte Anzahl.
Festzustellen ist, dass auch der Hattersheimer Weihnachtsmarkt von einem seit langer Zeit feststellbaren Trend nicht verschont bleibt: Dem langsam schrumpfenden weihnachtlichen Warenangebot steht eine kontinuierlich steigende Anzahl von Essens- und Getränkeständen gegenüber. Zwei Drittel aller Stände boten die unterschiedlichsten kulinarischen Genüsse an, auf den Ausschank von Glühwein mochte fast keiner verzichten.
Für die entsprechende „Wärme von innen“ standen dutzende Varianten bereit, vom kräftigen Punsch über süßliche Amaretto-Varianten bis hin zum sahne-seligen Schneegestöber. Letzteres blieb den Gästen am Wochenende freilich erspart: Es war trocken, zwar nicht winterlich kalt aber doch zumindest so kühl, dass die vorweihnachtliche Stimmung nicht darunter zu leiden hatte. 
Leider stellte die Einbindung des Nassauer Hofs nach wie vor ein Problem dar. Zwar lockte die Weihnachtsausstellung erfreulich viele Besucher an, doch insgesamt blieb der Innenhof von Hattersheims zweiter „guter Stube“ im Verhältnis zu anderen Bereichen recht dünn besucht. Das konnte man von der Sarceller Straße und der Passage Am Markt nicht behaupten, hier kam man ab den späten Nachmittagsstunden nur noch schrittchenweise voran. Komplettsperrung sogar war bei den Auftritten des Hattersheimer Schulchors und des Posaunenchors in der Posthofscheune angesagt.
Der ohnehin knapp bemessene Raum wurde durch die dortigen Verkaufsstände erheblich eingeschränkt, was zur Folge hatte, dass viele Weihnachtsmarktbesucher die Chöre bestenfalls hören, aber nicht zu Gesicht bekommen konnten. Ein unnötiges Ärgernis, das man im nächsten Jahr abstellen sollte. Allerdings war die Variante einer Bühne im Nassauer Hof im vergangenen Jahr ebenfalls auf wenig Gegenliebe gestoßen.
Leichter hatten es da die „Unterliederbacher Weihnachtsbläser“, die ab 18 Uhr im Nassauer Hof zu hören waren und im Anschluss an verschiedenen Plätzen für vorweihnachtliche Stimmung sorgten. 
Seit vielen Jahren ist das Gospelkonzert in der Evangelischen Kirche ein fester Bestandteil im Programm des Weihnachtsmarktes. Bis auf den letzten Platz war das Gotteshaus am Sonntagabend gefüllt, in dem Dirk Raufeisens „The Presence“ das Publikum wieder einmal wahrhaft weihnachtlich entzückte. 

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