Gaukler, Raubritter, Hexer, Druiden und Herolde: Sie alle gaben sich am vergangenen Wochenende am Eddersheimer Mainufer ein Stelldichein. Zum 880-jährigen Jubiläum des Stadtteils hatte sich die Stadt etwas ganz Besonderes ausgedacht und einen stattlichen Mittelaltermarkt ausgerichtet.
Bei strahlendem Sonnenschein und drückender Hitze fanden viele interessierte Bürgerinnen und Bürger den Weg nach Eddersheim und genossen dort das mittelalterliche "Spectaculum". Bürgermeister Klaus Schindling eröffnete um 13 Uhr offiziell das Marktgeschehen, nachdem zuvor bereits viele martialisch kostümierte Gesellen durch den Ort marschiert waren, die nun, mit der ein oder anderen Klinge in der Hand, dem Rathauschef lautstark zujubelten.
Neben zahlreichen Handwerkern und gastronomischen Angeboten, die häufig auch klar zeitgenössische Snacks wie Crêpes und Pommes in mittelalterlichen Abwandlungen oder einfach nur in entsprechend verzierten Verkaufsständen servierten, gab es auch einen Falkner zu bestaunen, ein mittelalterliches Museum konnte besucht werden, Bogen wurden geschossen, Äxte geworfen und auch Kinder konnten sich in "Ritterschlachten" tummeln - und das alles natürlich absolut sicher für das Publikum und alle Beteiligten.
Das wahrscheinlich größte Highlight waren die Ritterturniere, die zu mehreren Uhrzeiten veranstaltet wurden, unter anderem auch spät Abends mit einer passenden Feuershow. Der Herold begrüßte zunächst die Eddersheimer Bevölkerung und fungierte dabei auch als Einheizer. Das Publikum machte nur zu gerne mit und jubelte und buhte gerne zu den jeweils passenden Stellen der Vorführung, bei der sich der Burgherr zu Eddersheim gegen gemeine Raubritter zur Wehr setzen musste und deshalb besonders heldenhafte Ehrenmänner zu Hilfe rief. Es folgten Auseinandersetzungen mit Bogen, Schwert und Lanze. Und so konnte schließlich die Eddersheimer Furt erfolgreich verteidigt und die Erhebung ach so ungerechter Zölle verhindert werden. Wenn das heutzutage doch auch bloß so einfach wäre...
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