„Bürgermeister bestätigt Bau von Trasse für Nahwärme“ - so die Überschrift im Stadtanzeiger vom 4. Oktober 2024.
Trotz wiederholten Lesens der Stellungnahme des Bürgermeisters kann ich keine Bestätigung darüber finden, dass „eine zusätzliche Trasse (ein definierter Bereich unter der Erde) für zukünftige Nahwärme gebaut wird“.
Was ist die Planung einer Trasse? Auf einem Plan wird der Verlauf einer zukünftig zu bauenden Leitung festgelegt. Diese ist von anderen Leitungen im Untergrund (z.B. Abwasser, Frischwasser) freizuhalten ist. Das ist alles.
Schindling bestätigt also nicht den Bau, sondern nur den Plan. Und sogleich wird auch der Bau einer Nahwärmeleitung zur Nutzung der Abwärme in Frage gestellt, denn es sei ja „aktuell noch nicht absehbar ob eine Nutzung von Abwärme … im Hinblick auf die Entfernung effizient genug ist“.
Zurück auf Null? Vor zwei Jahren – angesichts der Vorhaben für weitere Rechenzentren und der Notwendigkeit der Aufstellung kommunaler Wärmepläne hat der Bürgermeister vollmundig die Verlegung von Wärmeleitungen in der Sindlinger verkündet, denn es stünde ja Abwärme zum Beheizen von 45.000 Wohnungen bereit...
Jetzt aber wird zurückgerudert: Alles ist offen, aber der „Bau der Trasse“ wird „bestätigt“.
Es gibt allenfalls auf Papier die Festlegung eines Bereichs unter Fahrbahn oder Gehweg, in dem später einmal eine Leitung verlegt werden könnte. Den vorausschauenden Einbau einer passenden Leitung oder eines Leerrohrs für eine spätere Heizleitung gibt es nicht.
Leerrohre gibt es lediglich für die Glasfaserleitungen, laut Schindling.
Mein Fazit der Aussagen des Bürgermeisters: Für den höchst unwahrscheinlichen Bau einer Heizleitung müsste die sanierte Sindlingerstraße wieder aufgebuddelt werden.
Was bleibt? Ungewissheit für die Hauseigentümer über ihr zukünftiges Heizsystem. Und die Erkenntnis, dass die Infos des Bürgermeisters vom 7. Juli 2022 nicht zutreffend waren und die Aussagen von heute auch nicht stimmen.