„Pilze sammeln – aber sicher!“

Film- und Vortragsreihe des Kulturforums Kriftel am 24. September

hb

Gabriele Baukholt und Ruth Kugelstadt-Braun vom Kulturforum Kriftel laden am Mittwoch, 24. September, zu einem äußerst spannenden und unterhaltsamen Infoabend ein: „Bist du eine Delikatesse oder bringst du mich um?“, hat Referentin Cathrina Keller ihren Vortrag zum Thema Pilzesammeln überschrieben. Los geht es um 19.30 Uhr im Rat- und Bürgerhaus in der Frankfurter Straße. Der Eintritt ist frei!

„Pilzesammeln gehört für viele Menschen zum Herbst wie Kürbissuppe und bunte Blätter. Doch wer sich auf die Suche nach den schmackhaften Waldschätzen macht, bewegt sich oft auf einem schmalen Grat: Zwischen Delikatesse und Giftpilz liegen manchmal nur ein paar Millimeter Unterschied“, sagt die Pilzsachverständige der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM). Genau hier setzt ihr Vortrag an. In humorvoller und gleichzeitig informativer Weise richtet er sich an Anfänger und Interessierte, die Lust haben, den Einstieg in die Welt der Pilze zu wagen – ohne dabei unnötige Risiken einzugehen.

Korb ist besser als Plastiktüte

Bevor es ins Detail geht, räumt der Vortrag mit gängigen Missverständnissen auf. Ja, ein Korb ist tatsächlich besser als eine Plastiktüte. Warum? Weil Pilze in der Tüte schwitzen, schneller verderben und am Ende aussehen, als hätte man sie schon gekocht. Ein kleines Messer gehört ebenso dazu wie festes Schuhwerk – schließlich wachsen die besten Pilze selten direkt am Parkplatz.

Auch die rechtliche Seite kommt nicht zu kurz. Pilze dürfen in Deutschland in geringen Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden, doch ganze Wälder leer zu pflücken ist nicht nur unhöflich, sondern auch verboten. Manche Arten stehen sogar unter Naturschutz.

Der spannendste Teil des Vortrags dreht sich um die Erkennungsmerkmale verschiedener Pilze. Klassiker wie Steinpilz, Pfifferling oder Perlpilz werden vorgestellt – aber immer im Doppelpack mit ihren teilweise gefährlichen Verwechslungspartnern – so wie beispielsweise Steinpilz versus Gallenröhrling.

Auf den ersten Blick sehen die beiden aus wie Zwillinge. Doch während der Steinpilz zu den kulinarischen Superstars gehört, sorgt der Gallenröhrling zuverlässig für ein Geschmackserlebnis der bittersten Sorte. „Wer ihn einmal in der Pfanne hatte, wird das Gesicht seiner Mitesser nicht so schnell vergessen: von freudiger Vorfreude zu schockiertem Würgereflex in weniger als fünf Sekunden“, weiß die Referentin. Der Gallenröhrling sei zwar nicht giftig, aber ein einziges Stück davon reiche, um ein ganzes Gericht zu ruinieren – und jede Lust auf Pilze gleich mit.

Angeknabberte Pilze automatisch essbar?

Noch kritischer werde es bei Doppelgängern wie dem essbaren Stockschwämmchen und dem hochgiftigen Gifthäubling. Hier gehe es nicht mehr nur um enttäuschte Geschmacksnerven, sondern um echte Lebensgefahr. Deshalb laute die wichtigste Regel: Im Zweifel bleibt der Pilz im Wald!

Natürlich darf im Vortrag auch ein Blick auf die vielen Mythen rund ums Pilzesammeln nicht fehlen. Von der Idee, dass Silberlöffel im Topf schwarz anlaufen, wenn Giftpilze drin sind, bis zum Glauben, dass angeknabberte Pilze automatisch essbar seien – die Liste ist lang und oft lebensgefährlich falsch.

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