Leserbrief Plakatierung im Hattersheimer Bürgermeisterwahlkampf

Heute bin ich einem Wahlplakat begegnet und dachte im ersten Moment doch etwas ungläubig: „Bewirbt sich Obama jetzt in Hattersheim?“ Was ich natürlich sehr sympathisch fände.

Aber das Foto zeigt Klaus Schindling, und bei genauem Hinschauen erkennt man auch, dass durch einen geänderten Buchstaben im Text eine völlig andere Aussage entsteht.

Im Gegensatz zu Barrack Obamas „Yes we can“ heißt es hier „Yes he can“.

Mir persönlich gefällt das „we“ deutlich besser, bedeutet es doch, dass unterschiedliche Meinungen und Bedürfnisse berücksichtigt werden und vor allem, dass alle mitwirken können und sich nicht alles nur auf eine Person konzentriert, die sagt, wo es langgeht.

Ein anderer Punkt der (nicht nur) mir negativ auffällt, ist die schiere Menge und der verfrühte Zeitpunkt. Bei der Kommunalwahl vor einem Jahr und im vergangenen September bei der Bundestagswahl gab es bereits ungezügelte Plakatierungen. Und eigentlich waren die Parteien schon auf dem Weg zu einer überparteilichen Vereinbarung, um diese irrsinnigen Materialschlachten in den Hattersheimer Wahlkämpfen zu reduzieren. Das hat wohl leider wieder nicht geklappt.

Dass bereits zwei Tage vor dem offiziell genehmigten Start plakatiert wurde begeistert mich auch nicht zwingend. Es ist bedauerlich und bezeichnend, wenn sich der Verwaltungschef selbst nicht an die Regeln hält…wobei sich der Kreis schließt und ich wieder auf den Plakat-Text zurückkommen muss.

Uwe Broschk

Vorstand Bündnis 90/Die Grünen Hattersheim

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