Der Schwarzbach verbindet die beiden Vereine schon lange. Als Flüsschen ohnehin zwischen der Kreisstadt Hofheim und der Obstanbaugemeinde Kriftel. Aber auch als Name für die gemeinsamen Aktivitäten rund um den Handballsport, der in beiden Vereinen – dem TV und der TuS – eine lange Tradition hat. Es gibt die Schwarzbachhalle, die Jugendspielgemeinschaft JSG und die Männerspielgemeinschaft MSG Schwarzbach. Die Mädels laufen gerne vor allem im Sand beim Beach-Handball als „Schwarzbach-Berries“ auf. So ist es für die Verantwortlichen in den Abteilungen beider Großvereine nun die logische Folge, das vollends zusammenzubringen, was schon viele Jahre erfolgreich zusammengehört: Die Gründung einer Handballspielgemeinschaft, der HSG Schwarzbach, steht unmittelbar bevor. Sie soll zur kommenden Saison 2026/26 besiegelt werden.
Die beiden Ehepartner haben es sich mit ihrer „Hochzeit“ nicht leicht gemacht. Seit der Gründung der MSG 2013 ist allerdings das „verflixte siebte Jahr“ schon lange rum. Sie haben sich danach mit dem Zusammenschluss auch der männlichen Jugend weiter herangetastet. Und vor dieser Saison wurde der Kleinstbereich mit der G-, der F2- und F1-Jugend unter dem Dach der JSG Schwarzbach aufgenommen. Das alles laufe gut, natürlich gebe es immer mal wieder auch Reibungspunkte, betonen die Abteilungsleiter Matthias Brand (Kriftel) und Christian Ries (Hofheim). Auch ein Argument mehr, sich komplett zusammenzuschließen, um weitere Synergien zwischen den Vereinen zu schaffen. Bei der Jahreshauptversammlung der TuS-Handballer hat der Chef nämlich betont: „Wer stehen bleibt, wird überholt. Wir müssen uns mit der Zeit entwickeln.“ Wichtig sei: „Wir wollen den Sport hier in dieser Region halten.“ Spieler sollten es „nicht weiter als vier Kilometer bis zur Sporthalle haben. Wir müssen über unsere Grenzen schauen, um alle Optionen zu haben.“
Und deshalb haben sich die Vorstände in den vergangenen Jahren immer mal wieder und zuletzt dann intensiver mit dem Thema HSG auseinandergesetzt. Beschlüsse wurden gefasst, diesen Schritt gehen zu wollen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Die Zeit ist nun also reif, finden die Vorstandsteams. Zumal viele aus ihren Reihen ohnehin vor allem die MSG- und JSG-Zeit miterlebt haben. Bei den Spielern und Mitgliedern gibt es selten noch Abgrenzungen von „die Krifteler“ oder „die Hofheimer“.
So plant eine „HSG Loading“-Gruppe seit wenigen Monaten den Zusammenschluss. Wichtig ist beiden Seiten, dass dabei kein neuer Verein entsteht, die Abteilungen Handball der TuS und des TV bleiben erhalten. Aber über eine Vereinbarung sollen die wichtigen operativen Schalthebel und Marken in der HSG zusammengefasst werden. Es gibt künftig im Spielbetrieb diesen Namen, auch bei den TuS-Mädchen und – Frauen, es wird ein gemeinsamer Vorstand gebildet, was Personal freisetzen kann für andere wichtige Aufgaben. Es gibt Sicherheit für Themen wie die Sporthallen, Ausrüstung, Projekte und letztlich auch den wichtigen Förderverein der TuS, der ebenfalls „umfirmieren“ soll.
„Wir sind überzeugt, dass dies jetzt der richtige Schritt zum richtigen Zeitpunkt ist und wollen damit den Handball am Schwarzbach in eine sichere Zukunft vor allem für unsere sportbegeisterten Kinder und Jugendlichen führen“, betonen die Abteilungsleiter unisono. Ihnen ist es aber ebenso wichtig, nach den klaren Beschlüssen in den Vorständen nun die Mitglieder mitzunehmen, eventuell offene Fragen zu beantworten und Anregungen aufzunehmen. Bis April 2026 muss alles unter Dach und Fach sein, damit der Name „HSG Schwarzbach“ dann zur Qualifikation erstmals offiziell an den Start gehen kann. Damit stellen sich Hofheim und Kriftel auf ein stabiles Fundament, gerade mit Blick auf immer mehr Sportangebote, Ganztagsschule und weitere Veränderungen in der Gesellschaft. Es soll hier weiterhin Breitensport, und dort, wo möglich, auch Leistungssport angeboten werden. Aber: „Die Gemeinschaft steht über allem“, sagen Brand und Ries. Dieses Zeichen wollen die Handballer, die Rückendeckung aus ihren Hauptvereinen haben, mit der neuen Marke „HSG“ nun setzen.
Männer I: TV Petterweil II – MSG Schwarzbach 28:27 (16:12)
Nach mehreren Niederlagen in den vergangenen Wochen reiste die MSG mit einem nahezu kompletten Kader zum Tabellenzweiten aus Petterweil. Die knappe Niederlage aus dem Vorjahr war noch präsent, entsprechend groß war die Motivation, in diesem Jahr die zwei Punkte aus Petterweil mitzunehmen. Die Begegnung begann ausgeglichen, beide Mannschaften agierten zunächst auf Augenhöhe. Die MSG zeigte, wie bereits in den vergangenen Wochen, eine stabile Abwehrleistung, leistete sich im Angriff jedoch einige technische Fehler, die Petterweil konsequent zu nutzen wusste. Mitte der ersten Halbzeit konnten sich die Gastgeber leicht absetzen und gingen mit einer Führung in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel gelang der MSG in den ersten elf Minuten kein eigener Treffer. Petterweil erwischte den deutlich besseren Start in die zweite Halbzeit und zog mit einem 6:0-Lauf auf zwischenzeitlich zehn Tore davon. Die MSG bewies jedoch große Moral und kämpfte sich mit einem eigenen 5:0-Lauf wieder heran, sodass die Partie erneut völlig offen war. Die zweite Halbzeit war aus Sicht der MSG von zahlreichen einseitig ausgelegten Zwei-Minuten-Strafen geprägt, die den Spielfluss immer wieder unterbrachen und viel Kraft kosteten. Trotz dieser Umstände entwickelte sich eine hochspannende Schlussphase, in der die MSG sogar noch die Möglichkeit hatte, den Siegtreffer zu erzielen – diese Chance blieb jedoch ungenutzt.
In den letzten Sekunden kam es schließlich zur spielentscheidenden Szene: Johannes Stockhofe erhielt nach einem schlichtweg falsch bewerteten Foul die Blaue Karte. Nach längerer Diskussion entschieden die Schiedsrichter auf Siebenmeter, obwohl sich das Foul in der Hälfte von Petterweil ereignete. Den fälligen Strafwurf verwandelten die Gastgeber sicher und entschieden die Partie für sich.
Die MSG zeigte beim Tabellenzweiten eine kämpferisch starke Leistung und präsentierte sich defensiv sehr stabil. Umso bitterer ist die Niederlage, da man das Spiel eigentlich in der eigenen Hand hatte und letztlich dem Schiedsrichtergespann die Möglichkeit gab, den Ausgang der Partie entscheidend zu beeinflussen. Für die MSG geht es nun in die Winterpause, ehe am 17. Januar zu Hause gegen Wehrheim um wichtige zwei Punkte gekämpft wird.
Es spielten: Janik Pfeffer, Marius Kraus (Tor); Marc Stroh, Marc Reuther, Johannes Stockhofe (1), Ben Büchter (1), Malte Braun (4), Maximilian Kapp, Jannik Poch (1), Mika Weiner (12/5), Connor Pfeil (2), Kevin Pappisch (6).
Weibliche C1-Jugend: TV Großwallstadt – Kriftel 17:26, Spiel abgebrochen
In Großwallstadt bot sich am Samstag ein emotionales Bild, das den wahren Geist des Handballs zeigte. Nachdem sich eine Spielerin der Heimmannschaft schwer am Kopf verletzte, bildeten die Akteurinnen des TV Großwallstadt und der TuS Kriftel gemeinsam einen Sichtschutz. Auf beiden Seiten flossen Tränen – und selbstverständlich kamen die Kriftelerinnen dem Wunsch nach, die Partie vorzeitig zu beenden. Im Kabinengang folgten dann bewegende Momente: Die Großwallstädterinnen suchten später die Gästekabine auf, wo sich beide Teams herzlich umarmten. „Szenen wie diese zeigen, was unseren Sport ausmacht – Zusammenhalt, Respekt und Menschlichkeit“, hebt das Krifteler Trainerteam hervor.
Das Ergebnis rückte angesichts des Vorfalls völlig in den Hintergrund, der Spielverlauf lässt sich dennoch kurz zusammenfassen: Kriftel dominierte die Anfangsphase klar, legte blitzschnell ein 5:0 vor. Zwar stabilisierten sich die Gastgeberinnen anschließend und gestalteten die Partie zeitweise ausgeglichen, doch Louisa Winter und Hanna Stork waren kaum zu bremsen. Über 10:5 baute Kriftel den Vorsprung beständig aus – trotz zahlreicher Wechsel – bis zum Zwischenstand von 16:8, auch weil Emily Amende im Tor beinahe unüberwindbar schien.
Nach der Pause überraschten die Großwallstädterinnen mit einer offensiven Manndeckung, die das Gästeteam kurz ins Straucheln brachte. Doch Kriftel fand rasch zurück in die Spur, ehe beim Stand von 17:26 in der 35. Minute das Spiel ein vorzeitiges Ende nahm. Von Krifteler Seite bleibt vor allem eines zu sagen: Gute Besserung an die verletzte Spielerin. Mit diesem aufwühlenden Abschluss verabschiedet sich das Team von Nicole Dollinger und Johannes Stockhofe nun in die wohlverdiente Winterpause – als Tabellenzweiter einer äußerst ausgeglichenen Regionalliga. Ein überraschendes, aber überaus verdientes Zwischenergebnis, das zu Saisonbeginn kaum jemand erwartet hätte.
Weibliche D2-Jugend: Kriftel – JSG Vordertaunus 18:22 (8:12)
Vor der Runde hatte sich die Mannschaft, die fast ausschließlich aus dem jüngeren Jahrgang besteht und von der E-Jugend gewechselt ist, zwei Ziele gesetzt: im D-Jugend-Handball anzukommen, das deutlich veränderte Spielsystem zur E-Jugend zu lernen und die Rückrunde besser zu spielen als die Hinrunde. Das Spiel gegen Vordertaunus hat gezeigt, dass das erste Ziel bereits erreicht wurde. Und auch beim zweiten Ziel haben die Mädels vom Schwarzbach heute ihr Übriges getan. Ging das Hinspiel noch mit 13 Toren Unterschied verloren, zeigen die Mädchen nun eine geschlossene mannschaftliche Leistung, die auch deswegen hoch einzuschätzen ist, weil aus der aktuellen E-Jugend drei Spielerinnen wegen Krankheit und sich nahtlos in das Mannschaftsgefüge einreihten.
Keine Freude allerdings bereitete das überaus harte Abwehrverhalten der Gegnerinnen. Bereits in der zweiten Minute wurde einer der Krifteler Spielerinnen beim Tempogegenstoß von hinten in den Wurfarm gegriffen und dieser nach hinten gezogen. „Leider nicht die einzige Aktion, mit der die Gäste sich wenig Sympathien verschafften“, so der Trainer der Gastgeber. Dennoch ließen sich die Mädels aus Kriftel davon nicht beeinflussen. Die zweite Halbzeit gehörte dann der Heimmannschaft. In ihr konnten Sie nochmals Tor um Tor aufholen, was im Endeffekt zwar den Sieg nicht brachte, aber eine Niederlage war, die zu einem gefühlten Sieg für die Mädchen wurde.
Es spielten: Nina Beifuß (Tor). Elisa Rusche (5), Helene Haar (1), Luise Weißenberger, Amélie Zelies (2). Charlotte Michalik, Thea Scheffler, Sophia Noß, Laura Jung, Sarah Stork (5), Anna Prill (5).
Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch
Ein ereignisreiches Jahr geht für die Handballer am Schwarzbach zu Ende. Nun haben sie sich erst einmal eine Pause verdient. Der Verein dankt allen Trainern, Spielern und engagierten Menschen drumherum für ihren Einsatz und wünscht allen Mitgliedern ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Auf ein Neues in 2026!
Kommentare