Bezirksoberliga Wiesbaden/Frankfurt: HSG Hochheim/Wicker trifft zum Auftakt auf die TSG Eddersheim
In eine für alle Beteiligten mit vielen Fragezeichen versehenen Saison starten die Handballer der HSG Hochheim/Wicker am kommenden Wochenende. Die Corona-Pandemie sorgte für einen verspäteten Eröffnungstermin der ursprünglich für Mitte September angesetzten Spielzeit, die im Extremfall sogar erst Anfang des nächsten Jahres zum eigentlich Rückrundenauftakt eingeläutet worden wäre. Nun geht es für die Weinstädter in der Bezirksoberliga Wiesbaden/Frankfurt endlich los und das gleich mit einem Kracher: die TSG Eddersheim fordert die „Rieslingfraktion“ am Samstagabend (19.30 Uhr) in der Wickerer Goldbornhalle. Beim Zusammenschluss aus TV Wicker und TG Hochheim freut man sich riesig auf den Auftakt. „Seit März hatten wir kein Punktspiel mehr, das ist eine verdammt lange Zeit. Wir können es kaum abwarten, wieder in den Wettbewerb einzutreten und uns mit anderen zu messen“, sagte HSG-Trainer Martin Reuter. Die Weinstädter blieben in der Zwangspause keineswegs untätig und verstärkten sich im personellen Bereich deutlich. Mit sieben Neuzugängen, darunter Dennis Assmann (Dotzheim) und Yassin Ben-Hazaz (Breckenheim) aus der Oberliga sowie Australien-Rückkehrer Simon Seith, will man in dieser Runde angreifen. Insgesamt 17 Mann umfasst der letzte Saison noch extrem schmale Kader der HSG - Personalsorgen werden daher voraussichtlich nicht mehr an der Tagesordnung sein. Das schlägt sich auch in der Zielsetzung der Mannschaft nieder. „Wir wollen oben mitspielen und das sollte mit dem Personal auch möglich sein. Allerdings müssen wir uns mit den vielen neuen Leuten im Wettkampfbereich auch erstmal finden“, so Reuter.
Den Aufstieg schreiben sich die „HoWis“ bewusst nicht auf die Fahne, wenngleich der Sprung zurück in die Landesliga in den nächsten zwei Jahren realisiert werden soll. „Wir möchten für die Zukunft wieder erfolgreichere Tage einläuten und unseren Aktiven- sowie auch Jugendspielern diese Perspektive bieten, nicht zuletzt auch um unsere vielen Talente im Verein halten zu können“, schilderte HSG-Sprecher Sebastian Lange die Situation. Eben jene Talente sollen künftig stärker in den Männerbereich eingebunden werden, regelmäßig mittrainieren und in Punktspielen zum Einsatz kommen. Eine Bundesliga-A-Jugend stellen die Weinstädter aktuell übrigens nicht, schlichtweg deshalb, weil aufgrund von Corona die dafür erforderlichen Qualifikationen nicht gespielt werden konnten. „Das war natürlich bitter für uns, aber es war nicht möglich und wir sitzen ja nicht als einzige in diesem Boot“, erklärte Lange.
Die Vorbereitungen für das Eddersheim-Spiel laufen indes auf Hochtouren. „Die TSG hat sich den Aufstieg als Ziel gesetzt und man darf davon ausgehen, dass das gleich ein richtig harter Test für uns wird“, befand Martin Reuter. Das Derby findet übrigens (Stand Montag) unter strengen Hygieneauflagen statt, darf aber von einer kleinen Zuschaueranzahl besucht werden. „Wir können circa 60-70 Leute in die Halle lassen, um den entsprechenden Abstand gewährleisten zu können“, erklärte Lange, der wie alle anderen HSGler nach einer derart langen Handballpause den Anpfiff herbeisehnt.
Weitere Spiele
Auch für das Reserveteam der HSG Hochheim/Wicker beginnt die Saison am Samstag und das ebenfalls mit einem Duell gegen den Erzrivalen aus Eddersheim. Die dritte Mannschaft der TSG gastiert um 17 Uhr in der Goldbornhalle, deren Hausherren auf eine im Vergleich zum Vorjahr erfolgreichere Runde hoffen. „Wir haben letztes Mal gleich vom Aufstieg gesprochen und den Fehler gemacht, die Bezirksliga C unterschätzt zu haben. Das passiert uns dieses Jahr nicht noch einmal. Wir backen erstmal kleinere Brötchen und schauen was möglich ist“, erklärte der als Co-Trainer fungierende HSG-Sprecher Lange.
Nach dem Abstieg aus der B-Klasse wollten die Weinstädter unbedingt direkt zurück nach oben, doch es scheiterte unter anderem an den damals viel zitierten Personalproblemen, durch die man im Mittelfeld landete. „Mit dem dünnen Kader wurde die Luft damals schnell zu eng, besonders wenn wir noch Akteure an die ebenfalls von diesen Problemen betroffene erste Mannschaft abgeben mussten. Uns fehlte letzten Endes die Power, um mehr auszurichten“, erwähnte Lange rückblickend. Von derartigen Sorgen bleibt die „Riesling-Gilde“ in diesem Anlauf wahrscheinlich verschont, denn die zahlreichen Neuzugänge der Bezirksoberligaformation sowie das verstärkte Einbinden der A-Jugend wirken sich auch auf die „Zweite“ positiv aus. Zudem stimmen gleich mehrere gute Testspielresultate das Trainergespann Kilian Siegfried und Sebastian Lange zuversichtlich. „Wenn alles klappt sollten wir in der Lage sein oben mitzuspielen. Aber das bleibt abzuwarten. Mal schauen wie die ersten Spieltage laufen“, so der HSG-Sprecher.
Der Stadtrivale HSG MainHandball startet mit seinen beiden Teams übrigens am darauffolgenden Wochenende in die Saison.