Ein besonderer Rahmen für einen besonderen Gottesdienst: Am vergangenen Ostersonntag erklang zum Festgottesdienst um 9 Uhr in der gut gefüllten Kirche St. Vitus Joseph Haydns Nikolaimesse.Als Vokalsolisten waren Florentine Schumacher, Alexandra Gießler, Fred Hoffmann und Seongjae Choe zu hören, gemeinsam mit dem Chor des Caecilienvereins Kriftel und Orchester sangen sie unter der Leitung von Andreas Winckler.
Die wohl 1772 uraufgeführte Nikolaimesse wurde ursprünglich für die Adventszeit komponiert und hat einen eher pastoralen Charakter. Es ist die sechste Messe von Joseph Haydn. Da die Pastoralmelodie des Kyrie und Dona nobis pacem im Sechsvierteltakt steht, ist die "Missa Sancti Nicolai Hob. XXII:6" auch als Sechsviertel-Messe bekannt.
Zur Kommunionausteilung erklang dann die Ostermotette "Resurgenti Christo laudes" zur Auferstehung und Himmelfahrt des Herrn: "Dem auferstandenen Christus singt Lob, all ihr Sterblichen. An diesem so glorreichen Tag vereinigt Eure festlichen, lobpreisenden Stimmen, Ihr Gläubigen. Halleluja!"
Andreas Winckler begleitete auch die freudigen Lieder der Gemeinde zu Ostern an der Orgel. Ein wunderbarer Kontrast zu den eher leiseren und dunkleren Stücken, die zur Fastenzeit zu hören waren, bevor am Gründonnderstag die Orgel vorübergehend komplett verstummte.
Das Hochamt endete mit dem prächtigen "Marche Pontificale" aus der Orgelsymphonie op. 13 Nr. 1 von Charles-Marie Widor (1844-1937), seines Zeichens französischer Organist, Komponist und Musikpädagoge. Widor unterrichtete unter anderem auch Albert Schweitzer, der einen markanten Ausspruchs des Komponistens überlieferte: „Orgelspielen heißt, einen mit dem Schauen der Ewigkeit erfüllten Willen offenbaren.“
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