Bürgermeister Christian Seitz nutzte die laufende Ausschussrunde, um die Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter über die Arbeit des Jugendforums Kriftel (ehemals Jugendwerkstatt) im Jahr 2023 zu informieren – und sich ausdrücklich bei den teilnehmenden Jugendlichen für ihre engagierte, disziplinierte und ergebnisorientierte Mitarbeit in dem neu gebildeten Gremium zu bedanken. Acht Mal hatte das Jugendforum bis zum Ende des Jahres 2023 insgesamt getagt und sich mit verschiedenen Themen beschäftigt. Auch 2024 soll das Projekt „Jugendforum Kriftel“ weiter fortgeführt werden, wenn dem die Mandatsträger/innen kommende Woche in der Sitzung der Gemeindevertretung zustimmen.
2022 hatte die Gemeinde ein Partizipationsprojekt für Jugendliche gestartet – mitbegleitet von der Leiterin der mobilen Beratung Kriftel, Lydia Rauh, und Hanna-Lena Neuser, einer Kriftelerin, die sich ehrenamtlich in dem Projekt engagierte. 24 Jugendliche haben sich an dem Projekt beteiligt. Die Jugendwerkstatt fand an zwei Wochenenden im Rat- und Bürgerhaus statt. Im Verlauf des Projektes haben die Jugendlichen sich selbst erarbeitet, wie sie sich zukünftig eine Beteiligung von Jugendlichen am politischen Meinungsprozess in der Gemeinde Kriftel vorstellen und wünschen würden. Die Ergebnisse haben die Jugendlichen dann in der Sitzung des Sozialausschusses am 7. Dezember 2022 vorgestellt. Das Projekt wurde in „Jugendforum“ umbenannt.
Jugendliche beantragten Geld für eine zweite Vollzeitstelle
Eine der „Forderungen“ der Jugendlichen wurde umgehend umgesetzt und durch die Gemeindevertretung beschlossen: die Aufstockung der Haushaltsmittel für die Finanzierung der mobilen Beratung Kriftel, um zwei Vollzeitstellen ermöglichen zu können. „Somit konnte die Stelle der Leitung des Freizeithauses an der Weingartenschule auf eine Vollzeitstelle aufgestockt werden“, berichtete Seitz. Dies war notwendig, um das Projekt „Jugendforum Kriftel“ intensiver zu begleiten. Zum 1. April 2023 hat Michelle Müller die Funktion als Leiterin des Freizeithauses und damit auch die pädagogische Betreuung des Jugendforums übernommen.
Bürgermeister Christian Seitz, der bei allen acht Treffen des Jugendforums anwesend war, lobte die insgesamt hohe Teilnahmedisziplin. „Im Vergleich zu anderen Jugendbeteiligungsprojekten im Main-Taunus-Kreis ist die Teilnahme bei den Treffen mit durchschnittlich 15 Teilnehmern sehr hoch“, lobt er. Bei den Zusammenkünften wurden Themen be- und erarbeitet, die die Jugendlichen in Kriftel beschäftigen: vom ÖPNV über Sicherheit und Ordnung bis hin zur Gestaltung von Freizeitmöglichkeiten. Ein weiteres Thema, was die Jugendlichen bewegt, sei die Möglichkeit von Schülerjobs zur Aufbesserung des Taschengeldes. Insgesamt wurde ein Themenkatalog erarbeitet, mit dem sich das Jugendforum beschäftigt.
Welchen Weg muss eine Anfrage gehen?
„Die Jugendlichen erfahren durch eigenständiges In-Kontakttreten mit Behörden oder Institutionen, wer für ihre Anliegen zuständig ist und bekommen einen Einblick, welche Wege eine Anfrage nehmen kann“, so Seitz. So habe sich das Jugendforum zum Beispiel schriftlich an die Gemeindeverwaltung gewandt, um herauszufinden, wer für die Grünanlagen im Freibad zuständig ist. Aus Sicht der Jugendlichen gab es hier Probleme mit den vorhandenen Dornenbüschen. Derzeit erarbeiten die Jugendlichen eine schriftliche Anfrage an den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), um ihre Anliegen und Fragen zum Thema ÖPNV vorbringen zu können, heißt es im Jahresbericht. Um Fragen bezüglich der Sicherheit in der Gemeinde zu klären und ihr Empfinden vorzutragen, wurde der „Schutzmann vor Ort“ in das Jugendforum eingeladen.
„Die Mitglieder des Jugendforums wollen ihre Arbeit auch im kommenden Jahr sehr gerne fortsetzen. Um neue Mitglieder zu integrieren, wurde beschlossen, diejenigen Kinder und Jugendlichen, die aus dem Kinderbeirat der Gemeinde Kriftel ausscheiden und Lust haben, sich weiter kommunalpolitisch zu engagieren, im Jugendforum aufzunehmen“, so der Bürgermeister.