Riesen-Programm zum Start in die Europäische Woche des Sports

Die Spiele im Park 2024 gingen auch am vergangenen Wochenende mit vielen Bewegungsangeboten weiter

Platzierte Schüsse sollten mit dem Fußball auf eine riesige Zielscheibe abgefeuert werden.

Am vergangenen Sonntag wurde jede Menge Abwechslung und sportliche Unterhaltung bei den Spielen im Park geboten: Fahrradparcours, Keltern, Lesewald und jede Menge Sportarten zum Testen. Man wusste kaum, wo man stehenbleiben, zuschauen und vor allem mitmachen sollte. „Das Programm der Spiele im Park an diesem Tag ist riesig“, stellte Kriftels Bürgermeister Christian Seitz zufrieden fest.

Geschicklichkeit war wie jedes Jahr mit dem Fahrrad gefragt. Die Polizeidirektion Main-Taunus und die Jugendverkehrsschule hatten einen Parcours aufgebaut, der fehlerfrei zu befahren war. Und das wollten viele. Die Kinder waren begeistert, die Eltern auch. Einmal durch den mit Pylonen abgesteckten Parcours, Wippe, Sprungbrett und Schrägbrett inklusive. Mieke Greifenberger von der Polizei hatte ein Auge auf die Kinder. Aber sie appellierte auch an die Eltern: “Unterstützen Sie den Bewegungsdrang ihrer Kinder!“ Immer mehr hätten Probleme mit der Motorik, sagt die erfahrene Polizistin. Smartphone sei Dank.

Einer der Väter, deren Kinder motorisch unterwegs waren, ist Benjamin (40). Sein vierjähriger Sohn David wartete gespannt mit seinem Rad an der Startlinie. „Der will und soll!“, freut sich der Familienvater. Auf Wunsch konnte jeder sein Fahrrad auch codieren lassen. Sollte es gestohlen werden, kann es dem ursprünglichen Besitzer wieder zugeordnet werden. Die Schlange vor der Registrierung war lang.

Ein Tag des Sports

Kurze Pässe wurden im Soccer Court vom SV 07 geschlagen. Der Nachwuchs ging konzentriert und energisch zur Sache. Vater Andreas (38) möchte seinen Sohn auf keinen Fall stoppen: „Der soll sich bewegen“, lautet seine Devise. Überhaupt ist Bewegung das Programm an diesem Tag. „Das hängt auch mit der europäischen Woche des Sports zusammen“, bestätigt Lydia Rauh von der mobilen Beratung in Kriftel. Sozusagen als Auftakt wurden die Spiele im Park zu „Sport im Park“. Die Europäische Woche des Sports - vom 23. bis 30. September - ist eine besondere Aktion, die mehr Bewegung in der Bevölkerung auf die Beine stellen will. Alle sollen dazu ermutigt werden, sich sportlich mehr zu betätigen.

Die vielen Bewegungsangebote der umliegenden Sportvereine und Institutionen brachten die ganze Familie in Schwung: Testen konnte man Baseball (Redwings) im „Batting Cage“, Pétanque, Bewegungsspiele wie Pipe-Juggling, Rollenrutsche und den Adventure Cube (Sportkreis), sowie Bogenschießen (Schützenverein), Brain Sports (Spiel Punkt) und Discgolf (vom TV Sindlingen) mit dem Frisbee.

Im Discgolf Frisbee Parcours musste man mit einem Frisbee eine Runde abschreiten und aus einer Distanz in einen Korb werfen. Es sei eine spezielle Scheibe, „kleiner und schwerer“, hob der Geschäftsführer Jürgen Weidner vom Landesverband Hessen hervor. Weil man nur eine Frisbee-Scheibe brauche, sei dies günstigste Sportart der Welt, so Weidner weiter. Seit den Siebzigern aus den USA importiert, ist es mittlerweile auch in Deutschland etabliert. „Weltweit gibt es schon 15.000 Parcours und wir hoffen natürlich, dass es mehr werden“, drückte der Geschäftsführer die Daumen.

Es gab auch sonst Neues zu entdecken. Zum Beispiel das Schießen mit einem speziellen Fußball auf eine riesige Zielscheibe. Der klettete sich dann auf der Zielscheibe fest, wo sonst ein Dartpfeil steckt. Eine echte Gaudi. Am Stand der Weingartenschule gegenüber wurde gebastelt, wurden Tattoos aufgeklebt und Kinder geschminkt. Der Andrang war groß.

Gegenüber vom Kiosk waren eine Menge Leute und viele Kinder um eine Apfelpresse versammelt. Dort wurde beim Angebot der „Familienkultour“ Krifteler Äpfel zu Most verarbeitet. Um die Presse wuselten Kinder. Auch Bürgermeister Christian Seitz legte selbst mit Hand an. Auch er war schon durch den Park gestreift. „Ich freue mich immer, wenn Familien hier zusammenkommen“, sagte er. Für ihn stand fest: „Discgolf ist der Renner heute. Die Woche des Sports hat sich jetzt schon voll gelohnt!“

Lesen fördern und Müll aufsammeln

Am Stand der Lindenschule und ihres Fördervereins lautete das Motto „Ob schnell, ob klug, hoch oder weit - bei uns siegt die Geschicklichkeit“. Hier konnten Kinder ihre Geschicklichkeit mit verschiedenen Spieleangeboten testen. Das hatten die Lehrerinnen der zweiten Klassen erarbeitet. Der Förderverein der Lindenschule bot selbstgebackenen Kuchen, Kaltgetränke und einen Lesewald an. Letzterer soll, so klärte Christine Sattler vom Förderverein Lindenschule auf, die Kinder zum Lesen animieren. Der Lesewald führte über mehrere Stationen durch ein kleines Wäldchen im Park. An den Bäumen waren verschiedene Zettel mit unterschiedlichen Geschichten angeheftet. Die Kinder holten sich am Start den Anfang einer Geschichte – und dann wird ihre Geschichte über verschiedene selbst ausgewählte Stationen zu Ende gelesen. Wer alles hinter sich hatte, bekam auch diesmal eine schöne Urkunde. Über 50 Urkunden seien schon ausgestellt worden.

Daniela war mit ihren Zwillingen Nicolina und Georgina in den Freizeitpark gekommen: Sie sei selbst hier zur Schule gegangen. Auch wenn sie mittlerweile in Wiesbaden wohne, sei Kriftel Heimat. „Wir lieben den Park“, betonte sie. Die Kids waren an diesem Tag voll beschäftigt. Dafür, dass der Freizeitpark nach all den Aktivitäten wieder so sauber ist wie vorher, sorgte die Junge Union Kriftel. Mehrere Müllsammelaktionen rund um das Geländefanden statt: Gemeinsam wurden Plastik, Papier und Co. eingesammelt, um den Park und die umliegenden Wege sauber zu übergeben.

Leonie Seitz war richtig angetan, wie viele sich dafür verantwortlich fühlten. „Jeder wie er will, wo er will und so lange er will“, gab sie den Freiwilligen mit einer Greifzange mit auf den Weg.

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