Über die „Magie des Vorlesens“

Zweiter Workshop machte Lust auf gemeinsame Zeit von Groß und Klein

hb

Warum wird heutzutage eigentlich nicht mehr so viel und gerne vorgelesen? Mit dieser und vielen weiteren Fragen beschäftigen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines neuen Angebotes des Familienzentrums Kriftel: Der Workshop „Spannend Geschichten erzählen“ soll speziell Eltern und Großeltern ansprechen. Im Frühjahr fand der erste Workshop statt – mit großem Erfolg. Nun wurde passend zur „winterlichen Vorlesezeit“ der zweite Workshop angeboten.

Ort des Geschehens war wieder die Gemeindebücherei am Platz von Airaines. Konzipiert haben den Workshop die Profis Eva Momma und Ursula Hankel, beide ehemalige Grundschullehrerinnen in Kriftel. Momma leitet die Gemeindebücherei und bietet viele Leseerlebnisse für Kinder verschiedenen Alters an. Beide wissen: „Vorlesen beflügelt die Phantasie, es vermittelt Wissen, stärkt das logische Denkvermögen, fördert den Wortschatz und trainiert die Konzentration.“

Acht Frauen unterschiedlichen Alters, darunter Mütter und Großmütter, waren gekommen – mit unterschiedlichen Intensionen. „Einige Großmütter wollten wissen, was man heutzutage den Kindern vorliest, welche neue Kinderliteratur zu empfehlen ist, da es schon lange her ist, dass sie den eigenen Kindern vorgelesen haben“, berichtet Eva Momma. „Ebenso interessiert waren einige an Tipps, wie man Kinder beim Lesenlernen unterstützen kann und andere, wie man zappelige und unruhige Kinder für das Vorlesen, aber auch das Lesen motivieren kann.“ Sie betont, dass es wichtig ist, ein festes Vorlese-Ritual und eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen. Ob Bett, Sofa, in einer Deckenhöhle mit Taschenlampe – es gibt viele schöne Orte, die das Vorlesen vor allem in der kalten Jahreszeit zu einem Abenteuer oder zu einem gemütlichen Abschluss des Tages machen. „Wichtig ist vor allem für die kleinen Kinder der Körperkontakt“, erläuterten die Fachfrauen. „Sie brauchen diese Kuschelnähe. Diese sollte man auch zulassen.“

Eine Mutter erzählte, wie es ihr gelungen ist, dass sich ihre drei Kinder jeden Tag auf das Vorlesen freuen: „In der Vorweihnachtszeit suchen sich alle zusammen ein Buch aus und dann wird jeden Abend gemeinsam vor dem Kamin ein Kapitel vorgelesen“, zeigt sich Eva Momma von dieser Idee begeistert.

Nach einer ersten Gesprächsrunde ging es gleich mit Praxis los: Eva Momma und Ursula Hankel lasen abwechselnd aus einem Kinderbuch vor. Einmal hörte sich das sehr heruntergeleiert an, einmal in bester, betonter Vorlesemanier. Hier konnten die Zuhörenden am eigenen Ohr erfahren, wie sie sich dabei fühlen und was allein die Betonung für Unterschiede macht. Das „aktive Vorlesen“ sei dabei das Erfolgsrezept: langsames, kindgerechtes Vorlesen, das Einbauen von Pausen. „Wichtig ist es, zwischendurch den Kindern die Bilder zu zeigen, mit ihnen darüber ins Gespräch zu kommen, sie miteinzubeziehen“, so die Kursleiterinnen.

Auf Büchertischen lagen besonders empfehlenswerte Bücher bereit: für Klein- und Kindergartenkinder und für Kinder im Grundschulalter. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich Bücher ansehen und eines aussuchen, in einer gemütlichen Leseecke einen Abschnitt einüben und dann allen vortragen. „Es gab wieder eine sehr positive Resonanz, so dass es auch 2026 wieder einen solchen Workshop geben wird“, verspricht Eva Momma.

Infos gibt es bei der Gemeindebücherei Kriftel unter Telefon 06192/41777.

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