Ein klein wenig Enttäuschung lag schon in der Luft in der Krifteler Weingartenhalle nach der 2:3-Niederlage gegen den Meisterschaftsfavoriten Baden Volleys aus Karlsruhe. Dies lag sicherlich eher weniger am Endergebnis als daran, dass nur sehr wenige Zuschauer die Partie am Samstagnachmittag live verfolgen wollten. Allerdings haben die daheimgebliebenen Fans ein wirkliches Spitzenspiel verpasst.
Nach einem ausgeglichenen Start setzten sich die favorisierten Badener mit einigen Punkten ab (8:13) und machten zunächst auch nicht den Eindruck als würden sie sich vom Satzgewinn abringen lassen. Doch die neu gewonnene Sicherheit der Krifteler Spieler zeigte sich in der Folge. Schnell wurde der Rückstand in eine Führung gedreht (20:17). Gleich der erste Satzball wurde zum 25:22 Satzgewinn genutzt.
Auch in Abschnitt 2 bot die TuS den Gästen lange Paroli (8:9). Doch dann setzte der Karlsruher Block gleich mehrere Zeichen. Mit fünf Punkten in Folge setzten sich die Gäste ab, waren durch den Spielverlauf des ersten Satzes gewarnt und holten sich souverän den verdienten Satzausgleich (25:17).
Kriftel zeigte sich aber nicht geschockt. Die Baden Volleys agierten immer sicherer und lagen bis zum 17:16 stets knapp vorne. Dann war es erneut eine kleine Serie von vier Punkten, die die TuS entscheidend ins Hintertreffen brachte. Auch wenn die Jungs weiter an sich glaubten und kämpften konnte der 21:25 Satzverlust nicht verhindert werden.
Eigentlich schien nun alles den erwarteten Gang zu nehmen. Scheinbar glaubten dies die Gäste auch. Unerklärlicherweise schraubten sie einen Gang zurück und Kriftel wurde dadurch wieder sicherer. Zwar führten die Gäste zur ersten technischen Auszeit noch mit 8:7, doch Kriftel setzte sich durch ein sicheres Spiel bei eigener Annahme und konsequentem Verwandeln der eigenen Breakmöglichkeiten durch. Über 15:11 und 22:14 wurde der Durchgang mit 25:15 gewonnen.
Der Tiebreak musste die Entscheidung bringen und hier zeigten sich die Favoriten wieder hellwach. Kriftel hielt bis zum Seitenwechsel sehr gut mit (7:8), doch dann nahmen die Routiniers der Gäste das Heft in die Hand. Fünf Punkte in Folge brachten die Entscheidung. Die TuS konnte nun nichts mehr entgegensetzen und musste den Gästen mit 11:15 den Sieg überlassen.
Trotzdem wertete Trainer Schön die Niederlage als Erfolg ein. “Karlsruhe ist ein starker Gegner, deswegen ist der Punkt sehr wertvoll für uns.“ Besonders zufrieden war Schön mit der Block-Feldabwehr. Allerdings stand der Gegner den Kriftelern in diesem Element kaum nach. Dadurch entwickelte sich eine muntere Partie mit zahlreichen langen und spektakulären Ballwechseln.
MVP auf Krifteler Seite wurde Außenangreifer Jannik Weber. Die goldene Medaille erhielt der Karlsruher Lukas Jäger.
Enttäuschung gegen Friedrichshafen
Die Ausgangslage war mehr als günstig, als die Partie der TuS Kriftel gegen die YoungStars aus Friedrichshafen angepfiffen wurde. Mit einem glatten Sieg hätten sich die Hausherren erst einmal in der oberen Tabellenhälfte festsetzen können.
Schnell merkten die erneut wenigen Zuschauer, dass die Partie kein Selbstläufer werden würde. Dies lag zum einem an den YoungStars, die in allen Spielelementen unbeeindruckt auftraten und sich sehr wenige Eigenfehler leisteten. Zum anderen traten die Krifteler etwas müde in den Köpfen und in den Beinen auf. Die intensive Begegnung vom Vortag gegen Karlsruhe steckte noch in den Knochen.
Kriftel führte eigentlich nur in der Anfangsphase des ersten Durchgangs. Wie konstant die Jungs vom Bodensee dann auftraten sieht man daran, dass in der Folge die TuS nur einen Breakpunkt erzielen konnte. Das reichte den Gästen um sich Satz 1 mit 25:22 zu holen. Besonders die bisher so überzeugende Block-Feldverteidigung war nicht so präsent.
Im zweiten Satz führten die Hausherren meist mit ein paar Punkten (16:12). Doch die jungen Häfler kämpften sich wieder heran. Kriftel erarbeitete sich sogar zwei Satzbälle, konnte diese aber trotz guter Gelegenheiten nicht nutzen. Die nervenstarken Gäste holten sich auch die nächsten beiden Punkte und damit auch Satz 2 (24:26).
Im folgenden Abschnitt packten die Krifteler wenigstens ihren Kampfgeist aus. Durch starke Aktionen fanden sie wieder ins Spiel zurück und führten sicher mit 21:15. Die Gäste gaben nicht auf, konnten aber nur noch auf 25:22 verkürzen. Der Anschluss war geschafft.
Allerdings war der Widerstand keineswegs gebrochen. Die Gäste gaben den Ton an, während die Hausherren immer müder wurden. Über 7:10 und 17:20 schien die Entscheidung gefallen zu sein. Aber die TuS glich noch einmal zum 22:22 aus. Allerdings hatten die Nachwuchsspieler wieder den längeren Atem und nutzten einen Krifteler Fehler zum 25:23 und damit 3:1 Sieg aus.
Ein auch in der Höhe verdienter Sieg der Gäste. Trainer Schön trauerte der vergebenen Chance auf den optimalen Saisonstart etwas nach. „Wir hatten heute nicht die letzte Konsequenz, die uns vorher noch auszeichnete. Wir hatten Möglichkeiten, besonders im zweiten Satz, doch nutzen konnten wir diese nicht.“
Silber MVP auf Krifteler Seite wurde erneut Außenangreifer Jannik Weber. Die goldene Medaille erhielt der Friedrichshafener Libero Simon Kohn.