Anfang des 19. Jahrhunderts kam Kriftel zum Herzogtum Nassau. Die neuen Landesherren ließen 1819 eine Karte anfertigen, um ihren Besitz zu dokumentieren. Oftmals dienten solche Karten auch militärischen Zwecken. Bezeichnenderweise lautete der Titel „Herzogthum Nassau: von den im Jahr 1819 geschehenen Aufnahmen längs der Preussischen und Hessischen Gränzen etc.“
Damals hatte Kriftel wahrscheinlich rund 440 Einwohner. Auf der Karte ist der mittelalterliche Dorfkern gut zu erkennen. Die Häuser sind rund um die katholische Kirche St. Vitus angeordnet. Kirchstraße und Goethestraße bilden eine zentrale Achse, in Richtung Nordosten ist der Weg nach Zeilsheim, heute die Frankfurter Straße, bereits ansatzweise besiedelt. Die Papiermühle in der linken Bildhälfte beherbergt heute das Showspielhaus.
Viele andere Fotos und Exponate zum Leben im alten Kriftel sind im Heimatmuseum zu besichtigen. Das Museum befindet sich in einer historischen Hofreite in der Schulstraße 2. In den Räumlichkeiten wird auf 115 Quadratmetern die Entwicklung Kriftels von den Römern bis heute dargestellt.
Das Museum ist wieder am kommenden Sonntag, 2. Februar, zwischen 10 und 12 Uhr geöffnet. Adresse: Schulstraße 2 in Kriftel. Der Eintritt ist frei. Kontakt: info-geschichte[at]kriftel[dot]de