Trotz eines Verlustes von 19.000 Euro aus dem vergangenen Geschäftsjahr dürfen sich die Anteilseigner über die Auszahlung einer gewohnten Dividende von 3,93 Prozent auf ihre Geschäftsanteile freuen.
Insgesamt zahlt die Baugenossenschaft rund 84.000 Euro an ihre Mitglieder aus. Möglich wird das durch Entnahme von 150.000 Euro aus den Bauerneuerungsrücklagen. Die Rücklagen bilden mit rund 3,7 Millionen Euro aber immer noch ein sattes Polster. Das Eigenkapital summiert sich insgesamt auf rund 11,5 Millionen Euro. Davon halten die Mitglieder eine Quote von knapp 20 Prozent.
Ursprünglich war mit einem Jahresgewinn von 10.000 Euro geplant worden. Vorstandsvorsitzender Norbert Kühn begründete den Jahresverlust mit umfangreichen Instandsetzungsmaßnahmen im Bestand, der sich aktuell auf insgesamt 1039 Wohneinheiten beläuft.
3,5 Millionen Euro hat die Genossenschaft 2010 in ihren Wohnungsbestand investiert. Generalsaniert wurden die denkmalgeschützten Häuser in der Darmstädter Landstraße in Gustavsburg. Bei Neubauten engagierte sich die Genossenschaft in der Bouguenais-Allee in Ginsheim und der Baurat-Hering-Straße in Gustavsburg, wo insgesamt 48 Wohneinheiten errichtet wurden. Barrierefreiheit und energetische Bauweise auf neuestem Stand gehören zur Basisausstattung der Neubauten.
Kühn berichtet auch, dass Großmodernisierungsmaßnahmen mit entsprechenden Belastungen für die Mieter auf verstärkte Akzeptanz stießen, was sich durch den steigenden Wohnkomfort und die geringer werdenden Heizkosten erklären lasse. Aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen würde die Genossenschaft auch Bestandsobjekte abreißen und durch Neubauten ersetzen, um die angestrebten Standards zu erreichen.
3,8 Millionen Euro Mieteinnahmen erzielte die Baugenossenschaft 2010, wobei Kühn die hohe Zahlungsmoral der Mieter ausdrücklich lobte. Für 2011 stellte Kühn die Sanierung der Objekte Bebelstraße und Merianstraße in Gustavsburg sowie Feldbergstraße in Ginsheim vor.
Außerdem soll das Neubauprojekt Mainzer Straße/Schillerstraße in Angriff genommen werden. Hier ist ein generationenübergreifendes Wohnmodell in der Überlegung, womit sich die Genossenschaft weiter auf den demografischen Wandel einstellen möchte. Aufsichtsratsvorsitzender Gerhard Hang bestätigte dem Vorstand eine einwandfreie Geschäftsführung und ausreichend Liquidität für die künftigen Vorhaben. Auch die Mitglieder offenbarten ihre Zustimmung zur Geschäftspolitik durch ihr einstimmiges Veto, den Vorstand zu entlasten.
2012 feiert die Baugenossenschaft Mainspitze ihr 100-jähriges Bestehen. 1912 war sie unter Federführung von Pfarrer August Haus mit 75 Mitgliedern mit dem Ziel gegründet worden, eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung zu garantieren.
Hang bleibt als Ehrenvorständler gefragt
Abschiede und Ehrungen bei der Baugenossenschaft Mainspitze
GUSTAVBSURG (pm) – Von Vorstandsmitglied Horst Euler und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Gerhard Hang verabschiedete sich die Baugenossenschaft Mainspitze im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung. Euler war 37 Jahre als Architekt bei der Genossenschaft beschäftigt und gehörte die letzten 23 Jahre dem Vorstand an.
Um seine Leistungen zu beurteilen, müsse man nur durch die Ortschaft laufen, die von vielen seiner Neubauten und Sanierungsobjekte geprägt sei, lobte Vorstandskollege Norbert Kühn. Zu den letzten sichtbaren Zeugnissen seines Schaffens werden die Mehrgeschossbauten in der Bouguenais-Allee gehören. Euler bedankte sich bescheiden für die Treue und Verbundenheit der Mitglieder und Mieter.
Sicheres und gutes Wohnen zu moderaten Preisen zu ermöglichen, sei ihm im Sinne der Gründer der Genossenschaft stets Motivation bei seiner Arbeit gewesen. Für die Zukunft wünschte er der Genossenschaft viel Glück bei den demografischen und energetischen Herausforderungen, die auf die gemeinnützige Baugenossenschaft warteten.
Eulers Nachfolgerin im Vorstand wird Architektin Nina von Neumann, die seit ihrer Betriebszugehörigkeit ebenfalls schon architektonische Zeichen in der Gemeinde gesetzt hat.
Abschied nahm aus Altersgründen auch Aufsichtsratsvorsitzender Gerhard Hang. Der 72-jährige Bankdirektor im Ruhestand saß fast 40 Jahre im Aufsichtsrat und war 23 Jahre dessen Vorsitzender. Jürgen Köhler aus dem Aufsichtsgremium bezeichnete Hangs Amtszeit als Erfolgsgeschichte, bei der er Veränderungen mitgestaltet und die Genossenschaft geprägt habe. „Er hat einen untrüglichen Instinkt für das Machbare“, sagte Köhler.
Unter Applaus der Mitglieder lobte er die fairen und angenehmen Umgangsformen von Hang. Einstimmig votierte die Versammlung dafür, Hang künftig zum „Ehrenaufsichtsratsvorsitzenden“ mit Sitzungsteilnahme ohne Stimmberechtigung zu machen. „Wir wollen auf seinen Rat nicht verzichten“, hieß es unisono aus dem Aufsichtsrat. Dorthin wurden einstimmig die Mitglieder Karl-Heinz Vowinkel und Jürgen Köhler wiedergewählt.
Geschenk und Urkunde gab es für Jakob Dittewig und Peter Arnold. Beide sind bereits seit 50 Jahren treue Mieter der Baugenossenschaft.
Sperrung der Dr.-Kitz-Straße
GUSTAVSBURG (pm) - Die Dr.-Kitz-Straße ist voraussichtlich noch bis Freitag (1.) voll gesperrt, da in dem Abschnitt zwischen der Darmstädter Landstraße und der Robert-Koch-Straße der Straßenbelag erneuert wird. Zuvor hatten in der Robert-Koch-Straße die Stadtwerke Mainz die Gasleitungen erneuert.
Die Anwohner in der Beethovenstraße und in der Jakob-Fischer-Straße können in der Zeit nur über die Rudolf-Diesel-Straße fahren. Die Anwohner der Gerberstraße und der Königswarter Straße müssen über den Cramer-Klett-Platz und weiter über die Müngstener Straße beziehungsweise die Werderstraße fahren.
Die Gemeindeverwaltung bittet die betroffenen Bürgerinnen und Bürger um Verständnis für die mit den Bauarbeiten verbundenen Einschränkungen.
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