Gesamtschau einer breiten Vereinslandschaft

19 Bischofsheimer Vereine präsentierten sich im und um das Bürgerhaus mit ihren Angeboten

BISCHOFSHEIM (gus) – Es war bei Weitem nicht alles vertreten, was Bischofsheim an Vereinen und Verbänden zu bieten hat, die für ein breites Freizeitangebot in der Gemeinde sorgen. Bei 54 Vereinen in Bischofsheim konnten die 19 am „Tag der Vereine“ beteiligten Klubs im Gegenteil nur einen Ausschnitt der Möglichkeiten präsentieren. Aber die verschiedenen Bereiche aus Sport, Kultur und Sozialem, denen sich die ehrenamtlich tätigen Aktiven widmen, spiegelte das Geschehen am Sonntag (20.9.) am und im Bürgerhaus recht gut wider. „Das Motto wurde erreicht: vorbeischauen, informieren und mehr“, resümierte der 1. Vorsitzende des veranstaltenden Vereinsrings, Detlef Gärtner, den Nachmittag. 

Wer etwas für den Körper und Geist, oder aber auch für die Gemeinschaft tun will, hat in Bischofsheim die Qual der Wahl, und das ist auch gut so. Der Sportverein hat in der Gemeinde ebenso seine Nachfrage wie die Gesangsvereine und die Feuerwehr. Aber alle könnten mehr Mitglieder gebrauchen. Die Demografie schlägt besonders im Nachwuchsbereich inzwischen voll durch, hinzu kommt die Zersplitterung der Interessen. Kurz zusammengefasst: Früher gab es in kleinen Kommunen wie Bischofsheim neben der Arbeit und der Familie eben nur die Kneipen und die Vereine, um die Freizeit zu füllen. Die heutige Angebotsvielfalt für Freizeitbeschäftigungen und die große Mobilität der Menschen halten diese nicht mehr im eigenen Ort.

Das Bürgerhaus bot so etwas wie die Basis der Präsentationen. Vereinsringchef Gärtner und Bürgermeisterin Ulrike Steinbach gaben die Schau am Sonntagmittag nach ihrer Begrüßung der Vereinsvertreter und der Besucher offiziell frei. Viereinhalb Stunden lang konnten sich die Bischofsheimer danach ausgiebig über die Angebote informieren und mit den Vereinsvertretern ins Gespräch kommen. Einige Vereine boten Einlagen auf der Bühne, so gab es ein kleines fastnachtliches Kampagnenzwischenspiel der Stampesbiencher des BCV und der Ballettmädchen von TV 1883 und NAB. Vor der Bühne stritten sich in einem umkämpften Lokalderby die Bambinis der Fußballabteilungen des ESV und der SV 07 um den Ball.

Aber auch ein Musikverein wie der Handharmonika-Spielring informierte nicht nur an seinem Stand mit einer Bildershow über die schönen Momente eines Musikerdaseins, sondern zeigte auf der Bühne auch seine Kunst an den Instrumenten. Auch die Gesangsvereine Germania und MGV Liederkranz repräsentierten das Bischofsheimer Vereinsleben rund um die Freude an der Musik mit kleinen Darbietungen. Die Überraschung unter den sporttreibenden Vereinen war der RVB, der nicht die Räder, sondern seine Karateabteilung vorstellte.

Eine ganze Reihe Bischofsheimer Vereine kümmert sich um karitative und soziale Belange wie die Generationenhilfe Mainspitze, der Partnerschaftsverein, oder der Lions Club. Auch sie waren allesamt im Bürgerhaus vor Ort und konnten so etwas für ihren Bekanntheitsgrad in der Gemeinde tun. Zwischendurch lohnte sich immer wieder einmal die Wanderung vor das Bürgerhaus, wo immer wieder Präsentationen geboten wurde. Moderiert von Horst Nemeth, konnte etwa die Ortsgruppe des Deutschen Schäferhundevereins auf dem Platz des Seniorenzentrums Einblicke in ihre Arbeit geben. Den größte Auflauf an der Schulstraße verursachten DRK und Feuerwehr, als sie bei einer kleinen Rettungsübung ein Szenario präsentierten, wie es immer wieder vorkommen kann. Im zweiten Stock des Seniorenwohnheims – so natürlich nur die Annahme zu Demonstrationszwecken – galt es, einen Patienten zu bergen, den das DRK nicht über das Treppenhaus zum Notarztwagen bringen konnte. Dann kommt die Feuerwehr mit ihrem Teleskoparm und Tansportkorb, der eine waagerechte Bergung über das Fenster ermöglicht.
Mit tatütata kam erst auf dem Motorrad als Erstes ein Erkundungssanitäter, der dann die fachgerechte Versorgung des Herzinfarktpatienten anleierte. Wie Notärzte und Feuerwehr in solch einem Fall zusammenarbeiten, erläuterten den Zuschauern am Mikrofon die Chefs der Bischofsheimer Feuerwehr und des DRK, Peter Eckert und Hans Reinheimer.

Einen sonderlichen Ort hatte der Vereinstag auch zu bieten: Eine große, schwarze Jurte (ein rundes, mit Filzdecken belegtes Nomadenzelt) stand neben dem Eingang des Bürgerhauses und repräsentierte einen der eher unbekannteren Bischofsheimer Vereine. Der Zeltplatzverein „Jugendlandheime Ried“ betreibt die Zeltplatzanlage im Groß-Gerauer Forst auf ehrenamtlicher Basis und sorgt so für den Erhalt der Waldanlage. Die Arbeit wird vom Landkreis unterstützt, aber betreut und in Schuss gehalten wird das Gelände von dem Verein mit Sitz in Bischofsheim. Ulrich Gärtner und seine Mitstreiter betreuen in der Einrichtung zwischen Ostern und Ende Oktober zwischen 7000 und 8000 Besucher auf einem neun Hektar großen Areal, meist Jugendgruppen von Vereinen oder auch Schulklassen.
„Es gibt dort acht Feuerstellen und Zeltflächen unterschiedlicher Größe“, erläuterte Gärtner. Die größte Fläche kann bis zu 250 Kopf beherbergen. Das verspricht ein Naturerlebnis in relativer Abgeschiedenheit – ganz aus allem heraus ist man auf dem an der B 44, zwischen Groß-Gerau und Mörfelden-Wallorf gelegenen Gelände freilich nicht, sei zur Beruhigung der Stadtkinder angemerkt.
Weitere Vereine, die sich an der Veranstaltung beteiligten, waren der Motorsportclub Bischofsheim, die SG Blaulicht, der Kaninchenzüchter H188 und der Ortsgewerbeverein. Eine Wiederholung der Schau ist wahrscheinlich, denn der recht gute Besucherzuspruch gibt dazu Anlass.

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