Kinder arbeiten an der Kunst der Illusion

Bischofsheimer Ferienspiele drehen sich in diesem Jahr um den Zauber der Magie

BISCHOFSHEIM (gus) – Sie ist faszinierend und äußerst vielfältig, diese Welt der Zauberer, genau das richtige um die bunte Phantasie von Kindern anzuregen. Mit viel Lust und Engagement gehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bischofsheimer Ferienspiele an ihr zweiwöchiges Projekt heran. Alles rund um die magischen Kräfte der Zauberer steht in dieser und der kommenden Woche im Mittelpunkt der Ferienspiele im und am Jugendhaus in der Schulstraße.

 

Am Montag hatte Bürgermeisterin Ulrike Steinbach die diesmal erstaunlich wenigen Teilnehmer – gerade 52 der 100 Plätze sind in dieser Woche besetzt, nächste Woche etwa 70 – begrüßt und in aufregende zwei Wochen entlassen. Das Team um Ferienspiel-Leiterin Natascha Endler versucht, einen Auftrag zu erfüllen, den ihr der mit ihr befreundete Zauberer namens Chris gegeben hat. „Ich soll für ihn Zauberernachwuchs ausbilden“, lautet dieser schlicht. Kita-Erzieherin Endler ist beruflich allerdings in einer anderen Altersklasse unterwegs. Daher hat sie sich die Ferienspiele mit den Grundschülern als Zielgruppe – die Teilnehmer sind allesamt zwischen sechs und elf Jahre alt – ausgesucht, um ihren Auftrag nachzukommen. Am morgigen Freitagnachmittag will Chris persönlich im Jugendhaus vorbeischauen, sich den potenziellen Nachwuchs betrachten und vorbildhaft sein, das heißt, auch ein wenig seine Künste vorführen. Dann wissen die Kinder ganz genau, nach was es zusammen mit ihren zwölf Betreuern zu streben gilt. Bereits eine Woche später sollen die Kinder dann zum Abschluss der Ferienspiele selbst solch eine Zaubershow aufführen.
Das klingt recht ambitioniert, und deshalb arbeiten die Teilnehmer in dieser Woche auch sehr konzentriert an ihren Fähigkeiten. Zum Glück müssen die Kinder ja in einer Woche nicht wirklich zaubern können, sondern nur lernen, in die Trickkisten zu greifen und die Kunst der Illusion zu beherrschen. Das dazu benötigte Material steht ihnen natürlich zur Verfügung, nun braucht es noch etwas Fleiß und Geschick.
Ohne den richtigen Spruch auf den Lippen geht nichts für dn Zauberer, lernt die Gruppe Mädchen, die sich um die selbst kreierte Kräuterspirale hinter dem Jugendhaus eingefunden hat. Erst ein „Vivat, crescat, floreat“, lateinisch für „Lebe, wachse, blühe“, macht aus schnödem Schnittlauch und Petersilie ein Zaubergewächs mit magischen Kräften.
Eher naturwissenschaftlich-chemisch bleibt es bei der Station der Feuerspucker nebenan, wo sich ausschließlich Jungs einfanden. Über Magnesium-Plättchen pusten sie entzündliches Pulver in eine Bunsenbrenner-Flamme. Das gibt eine prächtige Stichflamme und den Hauch von Gefahr, der bei Zaubervorführungen unverzichtbar ist. An anderen Stationen wird an magischen Kisten mit Spiegeln gebastelt. Aber das Jugendhaus steht auch jederzeit für diejenigen Kinder offen, die sich eine Auszeit von der Projektarbeit nehmen wollen.
Das Programm der Ferienspiele sieht zwei Ganztagesausflüge vor: am heutigen Donnerstag zum Abenteuerspielplatz am Binger Mäuseturm und kommende Wochen in den Palmengarten in Frankfurt. Ansonsten ist jeden Vormittag am Jugendhaus Arbeit an den Zauberkünsten angesagt, für die Nachmittage gibt es verschiedene Angebote an die Kinder für Aktivitäten jenseits dieses Projekts, inklusive des Schwimmbadbesuchs, soweit es das Wetter hergibt.
Weil die Teilnahme der Kinder an den Ferienspielen für viele Eltern nicht nur den Zweck hat, dem Nachwuchs Spaß zu bereiten, sondern durch die geschlossenen Schulen auch die Beaufsichtigung der Sprösslinge ersetzt werden muss, hat die Gemeinde in diesem Jahr erstmals die Betreuungszeiten um eine Frühbetreuung in den Räumen des benachbarten Kindergarten ergänzt, denn die Ferienspieltage beginnen erst um neun Uhr – für berufstätige Eltern in der Regel zu spät.
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